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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Mann?«
    Corinna Heller schaute Sheila aus großen Augen an. »Er könnte es sein, doch so genau weiß ich es nicht. Lilith hat Frauen um sich versammelt. Männer passen nicht in ihren Zirkel hinein.«
    »Dennoch hast du Bill hingeschickt.«
    »Ja.«
    Sheila beherrschte sich nur mühsam. »Vielleicht sogar in den Tod – oder?«
    Corinna lächelte kalt. Und dieses Lächeln ging Sheila an die Substanz. Sie hätte am liebsten die Hand zur Faust geballt und sie in das Gesicht der Person geschlagen, aber sie riss sich zusammen und tat zunächst nichts. Auf dem Sessel saß sie trotzdem wie auf glühenden Kohlen, und auch die Röte in ihrem Gesicht verschwand nicht.
    »Er ist ein guter Mann, Sheila. Er kann sich wehren. Zudem ist er jemand, der ziemlich gut Bescheid weiß. Ich bezweifle, dass er so schnell sterben wird. Obwohl...«, sie hob die Schultern, »... garantieren kann man für nichts.«
    »Hör auf damit, verdammt!«
    »Warum? Es entspricht den Tatsachen. Ja, ich habe mir den Plan ausgedacht. Ich weiß ja, dass ihr vieles gemeinsam unternehmt. Aus diesem Grunde wollte ich dich auch allein sprechen. Ist das denn so schlimm, verdammt?«
    »In diesem Fall schon.«
    Corinnas Hand schnellte vor. Die beiden Frauen saßen sich wie Kampfhähne gegenüber. Keine schnellte hoch, aber es fehlte nicht viel. »Ich brauche dich, Sheila. Nicht nur ich brauche dich, auch die anderen, verstehst du das? Denn nur du bist in der Lage, uns zu befreien. Sonst niemand. Nur du.«
    »Ach ja – ich!« Sheila lachte schrill. »Und wenn ich nicht will?«
    »Du musst.« Corinna Heller blieb gelassen.
    »Nein, du kannst mich nicht zwingen. Ich weiß, dass du...«
    »Moment mal!«, wurde Sheila unterbrochen. »Da gibt es noch eine Kleinigkeit zu regeln.«
    »Welche?«
    »Sie betrifft deinen Mann.«
    »Ja, ich dachte es mir.«
    »Er wird es verdammt schwer haben, Sheila, da hast du schon Recht. Es ist grausam, aber so ist das Leben. Wenn du nicht mitmachst, dann ist Bill verloren. Oder glaubst du, dass er gegen eine so große Anzahl von Gegnern ankommt? Glaubst du das wirklich?«
    »Was ich glaube oder nicht!«, zischte sie Corinna Heller entgegen, »das spielt jetzt keine Rolle. Für mich steht fest, dass ich mich auf dein verruchtes Spiel nicht einlassen werde. Ich möchte, dass du mein Haus verlässt. Und zwar sofort!«
    Corinna lächelte nur leicht. »Glaubst du denn, dass du damit etwas ändern wirst?«
    Im Prinzip hatte sie Recht, aber Sheila konnte einfach ihren Anblick nicht ertragen. »Ich mag es nicht, wenn man bei mir ist und mir Dinge sagt, die ich zutiefst verabscheue. Will das nicht in deinen Kopf hinein?«
    »Doch, das verstehe ich. Das ist alles okay, Sheila. Aber hier wird nach meinen Regeln gespielt. Oder glaubst du wirklich, stärker zu sein als ich? Denkst du denn, dass du gegen eine Person ankommst, die bereits tot ist?«
    »Nein, das ist für mich jetzt zweitrangig. Hier geht es um mich und um meinen Mann. Ich will Gewissheit haben, was mit ihm passiert ist. Erst dann sehen wir weiter. Ich möchte ihn sprechen. Ich werde ihn anrufen. Ein Handy ist manchmal auch ein Segen, das kann ich dir schwören.« Nach diesen Worten nickte sie Corinna heftig zu.
    Im Haus trug Sheila kein Handy bei sich. Es gab genügend normale Apparate, und zu einem ging sie hin. Sie stand sehr vorsichtig auf und wurde dabei von Corinna Heller genau beobachtet. Die Besucherin selbst griff nicht ein. Sie ließ es zu, dass Sheila zu einem Telefon ging, den Hörer anhob und sich mit ihm in der Hand so drehte, dass sie Corinna anschauen konnte.
    Ihre Besucherin tat nichts. Sie sagte auch nichts. Sie saß nur da und wirkte mehr als lässig oder entspannt. Sie ließ alles auf sich zukommen, weil sie die Dinge im Griff hatte.
    Das gefiel Sheila überhaupt nicht. Sie spürte ein kaltes Gefühl, das ihr Herz umklammerte. Im eigenen Haus fühlte sie sich wie eine Gefangene, und genau das war es, das sie auf die Palme brachte.
    Sheila drückte den Hörer gegen das rechte Ohr.
    Sie hörte nichts.
    Im ersten Augenblick dachte sie an eine Täuschung. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Beine unter dem Körper weggezogen wurden. Sie wollte die Wahrheit nicht akzeptieren und lauschte noch einmal.
    Die Leitung blieb tot.
    Langsam ließ sie den Hörer sinken und legte ihn wieder vorsichtig zurück auf den Apparat. Sie brauchte nur einen Blick auf die kalt lächelnde Corinna Heller zu werfen, um zu wissen, dass sie es geschafft hatte, die Leitung lahm zu

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