Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
legen.
    »Du?«
    »Ja, Sheila. Ich musste mich rückversichern. Ich brauche dich. Wir brauchen dich. Diesmal kommt es nicht auf deinen Mann an, sondern einzig und allein auf dich. Das ist nun mal so. Manchmal stellt das Schicksal seine Weichen willkürlich, und in diesem Fall, Sheila, bin ich dein Schicksal. Deines und auch das deines Mannes. Sorry , aber etwas anderes kann ich dir nicht sagen.«
    »Ja«, murmelte Sheila, »ich habe verstanden. Etwas anderes kannst du mir nicht sagen.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber glaube nicht, dass du gewonnen hast. Nein, das hast du nicht. So leicht bin ich nicht kleinzukriegen und Bill auch nicht.«
    Corinna blieb ruhig. »Ich wusste ja, dass du dich weigern würdest. Es ist dein gutes Recht. Ich an deiner Stelle hätte es auch getan, aber es gibt kein Zurück, Sheila. Mein Plan steht fest, und daran wirst auch du nichts ändern können. Das Leben hat immer verschiedene Facetten. Besonders wenn man sich so reinhängt wie du und sich um Dinge kümmert, um die normale Menschen einen großen Bogen machen. Da muss man immer mit dem Schlimmsten rechnen.«
    »Darauf bin ich vorbereitet. Da brauchst du keine Sorgen zu haben, Corinna. Aber damit ist nicht gesagt, dass ich dir auch zu Willen bin. Es ist mein Haus. Du wirst es nicht schaffen, mich daraus zu vertreiben. Ich werde nicht mit dir gehen. Wenn ich weggehe, dann bestimme ich, wohin mich der Weg führt.«
    »Dir wird nichts anderes übrig bleiben.«
    »Das werden wir sehen.«
    Corinna seufzte. »Ja, das werden wir auch. Da muss ich dir zustimmen, aber du hast leider verloren, Sheila. Wenn ich sage, es tut mir Leid für dich, dann wirst du vielleicht enttäuscht sein, aber dem ist auch nicht so.« Sie lächelte wieder. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich eigentlich tot bin.«
    »Ja, das hast du.«
    »Es war keine Lüge. Ich besitze keine Seele. Lilith hat sie in ihrem Besitz. Aber ich und die anderen wollen unsere Seelen zurückhaben, und dabei wirst du uns behilflich sein. Mehr kann ich dir zum Abschluss nicht sagen.«
    »Wenn du mich mitnehmen willst«, sagte Sheila nach zwei tiefen Atemzügen, »dann musst du mich schon zwingen. Und ohne Gewalt wird das nicht möglich sein. Obwohl es lächerlich ist, aber ich sehe da beim besten Willen keine andere Möglichkeit.«
    Corinna Heller hüstelte in die hohle Hand. »Das hast du wirklich gut gesagt, Sheila. Auch ich möchte keine Gewalt gegen dich anwenden.«
    »Dann hat sich die Sache erledigt.«
    »Irrtum, Sheila.«
    Diese beiden Worte waren so klar ausgesprochen worden, dass sich Sheila Conolly versteifte und dabei spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Ein Kribbeln rann über ihren Nacken hinweg und sorgte dafür, dass sich die kleinen Haare in die Höhe stellten. Sie ärgerte sich über den Schweiß auf ihren Handflächen und auch auf die klebrige Feuchtigkeit am Rücken.
    »Geh!«
    Corinna blieb sitzen. Sie reagierte nicht und tat so, als hätte sie die Aufforderung überhört. Aber Sheila sah, dass mit ihr etwas passierte. Sie wusste nicht, woher das neue Licht kam. Es war anders als der normale Schein der Lampen. Es war nicht so hell und zeigte auch eine völlig verschiedene Farbe.
    Blau und kalt...
    Das Licht hatte auch Corinna verwandelt. Im ersten Moment dachte Sheila an starke Röntgenstrahlen, die nicht nur den Körper der Besucherin erfasst hielten, sondern auch aus ihm hervordrangen und einen Strahl bildeten, der quer durch das Wohnzimmer stach und in Sheila ein Ziel gefunden hatte.
    Innerhalb von Sekunden war die Brücke entstanden, und Sheila hatte sich nicht dagegen wehren können. Sie sah sich als Endpunkt, Corinna war der Anfang.
    Und jetzt erhob sie sich!
    Genau das wäre auch das Zeichen für Sheila gewesen, endlich zu verschwinden, aber sie war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Sie war gefangen. Das kalte Licht ließ sie nicht los. Es war wie ein Panzer aus Eis, der sich um sie gelegt hatte und sie nicht mehr aus den Klauen ließ.
    Sie konnte nicht sprechen. Sie konnte in dieser Situation nicht einmal denken und nur schauen.
    Ihr Blick traf Corinna!
    Es gab nichts anderes, wohin sie hätte schauen können. Einzig und allein Corinna war wichtig, und sie sah, wie sehr sich die Person verändert hatte.
    Auch ihre Haut hatte die normale Farbe verloren. Sie zeigte jetzt einen kalten Anstrich, der sogar tiefer ging, aber die Knochen waren dabei nicht zu sehen. Nur wirkte das Gesicht noch eingefallener. Es zeigte eine bläuliche Totenbleiche.

Weitere Kostenlose Bücher