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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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zu Boden.
    »Keine Angst«, sagte der Magier beschwichtigend zu dem Jungen, zeigte ihm die leere Flasche und fischte das Spielzeug aus der Hosentasche des Jungen.
    Alle klatschten begeistert Beifall, sogar der Zyniker Bridger.
    »Er ist gut«, sagte er. »Nicht wie in der Mindfreak-Show, sondern richtig gut.«
    Ian lief zu seiner Mutter. Stephanie Doore trug ein schlichtes schwarzes Abendkleid, dazu ein Perlencollier und Perlenohrringe. Ian flüchtete sich in ihre Arme, tastete mit der Rechten nach ihrem linken Ohr und streichelte es.
    »Ist ja gut«, sagte sie. »Das war nur Zauberei. Mami muss wieder nach oben gehen.«
    Ians türkisblaue Augen wurden feucht. Er schüttelte den Kopf. »Du musst hierbleiben.«
    Hailey ging zu ihm und sagte: »Willst du neben mir sitzen? Wir können uns die Show zusammen ansehen. Ich heiße Hailey.« Sie streckte ihm die Hand hin.
    Hennessy sagte zu Stephanie Doore: »Meine Tochter. Eine erfahrene Babysitterin.«
    »Einverstanden, Ian?«, fragte Stephanie Doore. »Möchtest du bei Hailey bleiben?«
    Hailey lächelte dem Kleinen aufmunternd zu. Nach kurzem Zögern nickte Ian widerstrebend.
    Hennessy sah auf die Uhr. Kurz vor elf. »Wir müssen gehen, gleich wird das Essen serviert. Um Mitternacht bin ich wieder da!«
     
    Als Hennessy und Stephanie Doore in den Saal zurückkamen, entdeckten sie Horatio Burns, der sich mit Jack Doore, Aaron Grant und dessen Frau Margaret unterhielt. Zu Hennessys Belustigung fiel ihm auf, dass Jack Doore Turnschuhe zum Smoking trug. Grant, ein Bär von einem Mann mit Bart und dicker Brille, war konventioneller gekleidet. Dies war nicht weiter verwunderlich, zumal Aaron Grant der unternehmerische Kopf von YES ! war, während Doore die kreativen Visionen hatte. Grant hielt einen Teller mit Horsd’œuvres in der Hand und mampfte gierig in sich hinein.
    »Halt dich zurück, Cowboy, du hast noch fünf Gänge vor dir«, warnte Grants Frau Margaret, eine stämmige Amerikanerin koreanischer Abstammung, und tätschelte ihrem Mann den Bauch.
    Grant zuckte die Schultern, schluckte und spießte eins der Krebsfleischküchlein auf. »Maggie, probier doch mal, die Sauce ist einfach unglaublich.«
    Margaret Grant seufzte, sperrte den Mund auf, nahm den Bissen entgegen und verfiel in genießerisches Stöhnen. »Köstlich! Genau die richtige Menge Knoblauch.«
    Horatio Burns verzog das Gesicht, ehe er sich wieder an Doore wandte. »Sie machen sich also keine Sorgen um unsere Wirtschaft, Jack?«
    Doore zuckte die Schultern. »Ich habe mich noch nicht näher damit befasst. Meiner Meinung nach wird YES ! auch weiterhin Erfolg haben. Anstatt uns Gedanken darüber zu machen, wie unsere Aktien stehen, konzentrieren wir uns auf Innovationen.«
    »Mit dieser Einstellung werden Sie nicht lang die Nummer eins bleiben«, warnte Burns. »Der Markt kann grausam sein.«
    »Wir achten auf unsere Aktionäre«, versicherte ihm Aaron Grant. »Und bis jetzt hat sich noch keiner beschwert, soweit ich weiß.« Burns war trotzdem noch nicht zufrieden. »Und was ist mit dem Kongress und der Wahl?«
    Doore lächelte gelassen. »Politische Strömungen kommen und gehen, Horatio, entscheidend ist doch nicht, ob einer nach links oder nach rechts tendiert, entscheidend ist, ob er seiner Aufgabe gewachsen ist. Und so wähle ich, wie die meisten Amerikaner, den Tüchtigsten. Das kollektive Bewusstsein siegt. Damit kann ich leben.«
    Grant nickte. »Jack und ich glauben, dass wir vor der größten kreativen Phase in der Geschichte der Menschheit stehen. Daran wird auch die Politik nichts ändern.«
    Burns’ Missbilligung wuchs. Da entdeckte er Hennessy und sagte: »Dann sind wir uns immerhin einig, dass wir uns nicht einig sind. Würden Sie mich entschuldigen?«
    Er ging zu Hennessy hinüber und sagte: »Kommen Sie.« Als sie außer Hörweite waren, meinte Burns: »Sie müssen einmal ausspannen, Mickey. Ich weiß, wie hart Sie arbeiten. Sobald Foster aus Südamerika zurück ist, machen Sie eine Pause.«
    Hennessy nickte. Sein letzter Urlaub lag fast ein Jahr zurück.
    »Ich könnte ein wenig Ruhe gebrauchen, und Ende Januar ist ohnehin nicht viel los.«
    Sie näherten sich der Küche, aus der ihnen ein appetitlicher Duft in die Nase wehte.
Sfinciuni di Montana
, eine Art Pizza mit einer Füllung aus gehacktem Elch- und Antilopenfleisch, trockenem Weißwein, Ricotta- und Fontinakäse.
    »Duftet sagenhaft«, sagte Hennessy, als eine Kellnerin mit der ersten Portion vorbeikam.
    »Nicht wahr?«, erwiderte

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