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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Stonington! Senator Stonington!«
    Sie richteten die Kameras auf ihn und verfütterten das erste Opfer an die Monster-Story, indem sie den Vorsitzenden des Bewilligungsausschusses im US -Senat filmten, wie er sich in Decken gewickelt und mit Schweinsmaske vor dem Gesicht auf sie zubewegte. Er blieb stehen und schüttelte die Decken ab, sodass das Schild zum Vorschein kam, das man ihm umgehängt hatte.
    »Ruhe bitte«, rief der Senator. »Sie sollen alle hören, was ich zu sagen habe. Es ist wichtig.«
    Mit offenbar letzter Kraft rezitierte er: »Ich, Senator Worth Stonington aus dem schönen Staat Alabama, habe mich der Veruntreuung öffentlicher Gelder schuldig gemacht und werde daher unehrenhaft aus dem Amt scheiden. Ich bin eine Schande für mein Land und gehöre in einen Schweinestall. Füttert mich mit Abfall, denn etwas Besseres habe ich nicht verdient.«
    Nach dieser Ansprache machte er kehrt, riss sich die Schweinsmaske vom Gesicht und schleuderte sie in den Schnee. Die Stimmen der Reporter hinter ihm schwappten heran wie eine Flutwelle: »Senator Stonington! Senator Stonington!«
    Nachdem Stonington sich etwa drei Meter von den Reportern entfernt hatte, hielt er plötzlich, wie verdutzt, inne. Er schnappte nach Luft und bekam Schlagseite wie ein leckes Schiff, ehe er nach rechts kippte, in Zuckungen verfiel und bewusstlos im Schnee kenterte. Da lag er nun, kieloben den Blicken Schaulustiger auf der ganzen Welt preisgegeben, die zu Millionen die Szene live am Bildschirm verfolgten.
     
    Bridger machte noch einen Schritt auf das Schlafzimmer seines Vaters zu und sah, wie Cobbs anfänglicher Schrecken in Belustigung umschlug. Er verspürte den überwältigenden Drang, schreiend davonzulaufen, tat es aber nicht, auch nicht, als der Terrorist sein Maschinengewehr auf ihn richtete und sagte: »Wem willst du denn damit wehtun, du Blödmann?«
    Bridger zielte auf Cobbs Augen. Hailey, die im dunklen Wohnzimmer kauerte, etwa sechs Meter von Cobb entfernt, folgte ihrem natürlichen Beschützerinstinkt, entsicherte den Markierer und schoss im selben Moment auf Cobbs Schläfe, als auch Bridger abdrückte.
    Die Schüsse knallten wie Sektkorken. Zwei Farbbälle sausten mit einer Geschwindigkeit von hundert Metern pro Sekunde ihren Zielen entgegen, zerplatzten auf Cobbs Augen und in seinem Ohr und malten ihm fluoreszierende grüne Kleckse ins Gesicht.
    Cobb schrie auf, ließ die Waffe fallen, geriet ins Taumeln und tastete nach seinen Augen. Er stieß gegen die Küchentheke, und einen Augenblick lang sah es so aus, als würde er zu Boden gehen. Doch dann fing er sich wieder und sah sich wütend nach seiner Waffe um, die in den Flur gerutscht war. Endlich entdeckte er sie und stürzte darauf zu.
    Im selben Moment schnellte Connors Bein zur Seite und traf den Terroristen am Schienbein. Der schrie auf, blind vor Wut, riss haltsuchend die Arme in die Höhe und stolperte gegen den Kühlschrank. Nachdem er sich gefangen hatte, lief er, das Grinsen eines Wahnsinnigen im Gesicht, erneut auf die Waffe zu.
    Bridger aber war schneller. Er überholte ihn, stellte sich ihm in den Weg und zielte aus eineinhalb Metern Entfernung auf ihn.
    »Zurück und hinsetzen!«, befahl Bridger. »Hände über den Kopf!«
    Cobb zögerte, ehe er wieder zu grinsen begann. »Nur zu. Ich hab schon Schlimmeres überlebt.«
    Bridger verspürte keineswegs den Drang, davonzulaufen oder klein beizugeben. Er war jetzt wütend. Sehr wütend, so wütend, dass er abdrückte und Cobb sechs Treffer verpasste, auf die Nase und in den offenen Mund. Cobb taumelte nach hinten. Er griff sich an die blutige Nase, würgte und spuckte Farbe. Bridger holte aus und versetzte ihm einen Faustschlag auf den Adamsapfel.
    Hailey war dazugekommen, um Connor zu decken, der auf dem Küchenfußboden lag. Als Cobb rückwärtstaumelte, zielte sie und drückte ab. Ein Farbball landete zielgenau in Cobbs Genick.
    Cobb schauderte, spuckte Farbe, suchte sich am Tisch festzuhalten, griff aber ins Leere.
    Bridger und Hailey feuerten weiter, bis Cobb vollends den Halt verlor und mit der Schläfe dumpf gegen die Ecke des Küchentresens knallte. Benommen und blutend wälzte er sich auf dem Fliesenboden.
     
    In fünf Meilen Entfernung fuhr der Krankenwagen von Jefferson County durch die Straßensperre. Zwei Sanitäter holten eine Trage heraus, merkten aber bald, dass sie nicht breit genug war. Daraufhin hievten sechs Geiselretter und die beiden Sanitäter den Senator mit vereinten Kräften auf

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