LIMIT - reich, gewissenlos, tot
sind wir online!«
29
In der Kommandozentrale des FBI klappte der Chef des Geiselrettungsteams sein Satellitentelefon zu. »Team Nummer zwei landet in zweieinhalb Stunden in Bozeman, SAC «, sagte Phelps. »Ich hab ihnen eine Geländekarte und den 3 -D-Plan des Gebäudes geschickt. Jetzt warte ich auf ihre Reaktion. Ich werde dafür sorgen, dass die Nationalgarde die Männer zu uns herauffliegt und uns von Hubschraubern aus unterstützt.«
Willis Kane sah auf die Uhr. 10 : 57 Uhr Ortszeit. Er würde die dringend notwendige Verstärkung um 14 : 30 Uhr, spätestens um 15 : 00 Uhr hier oben haben. »Wir starten in der Abenddämmerung, stellen Sie sich darauf ein«, sagte er. »Wir postieren die Scharfschützen so nah wie möglich entlang des Zauns, ohne den Alarm auszulösen.«
Der Verhandlungsführer des FBI erhob Einspruch. »Sie wollen also angreifen, ohne dass wir Kontakt …«
»Wenn sie zu Gesprächen bereit gewesen wären«, fiel Kane ihm ins Wort, »anstatt kaltblütig Leute umzubringen, dann könnten wir verhandeln, Kurt. Das ist aber nicht der Fall, also gehen wir rein, sobald Team zwei hier ankommt. Befehl vom Präsidenten persönlich. Wenn Ihnen das nicht gefällt, müssen Sie sich an ihn wenden.«
Kurt Seitz schüttelte den Kopf. »Die werden alle umbringen«, sagte er. »Das sind Psychopathen, Willis! Ihr werdet keine einzige Geisel retten!«
Mickey Hennessy, der das Gespräch mit angehört hatte, knurrte: »Meine Kinder kommen lebend da raus. Das garantier ich euch!«
Seitz sah zu Hennessy hinüber, erkannte seinen Fehler und entschuldigte sich: »Tut mir leid, Mr. Hennessy. Aber wir haben es hier mit äußerst gewaltbereiten Verbrechern zu tun, die sehen die Dinge anders als Sie und ich. Bei solchen Leuten muss man mit allem rechnen. Deshalb kann ich den Plan auch nicht befürworten. Ich will später nicht dafür geradestehen müssen.«
»Ich hab Vertrauen zu den Jungs, Agent Seitz«, sagte Hennessy mit einem Blick auf Kane und Phelps. »Sie holen meine Kinder da raus.«
Damit ging er in die Kochnische, um sich einen Becher Kaffee einzuschenken.
Und wenn der Zugriff misslang?
, dachte er und stellte sich vor, das Clubhaus könnte in Flammen aufgehen oder der General die Drillinge aufspüren. Wäre er, Hennessy, jemals imstande, Patricia mit der Tatsache zu konfrontieren, dass sie tot waren? Wie wäre ihm selbst zumute, falls es dazu käme?
»Noch zwei Minuten bis zur dritten Verhandlung«, sagte Cheyenne, als er zurückkam. Sie hatte sich an seinen Computer gesetzt, die Homepage der Dritten Front aufgerufen und wieder einmal die Videoclips von der Demonstration in Seattle verfolgt, die in schwere Straßenkämpfe ausgeartet war. Hennessy schaute sich zuerst die Clips an, dann den Bloomberg Report und erkannte, dass die militante Front der Globalisierungsgegner es inzwischen geschafft hatte, den Weltmarkt ins Wanken zu bringen.
»Kann ich kurz meine Mails abrufen?«, fragte Hennessy.
Cheyenne rückte zur Seite. Er gab sein Kennwort ein, und seine Mailbox öffnete sich.
»Sie hat geantwortet!«, rief er voller Freude. »Hailey hat geantwortet!«
Lächelnd stand Cheyenne auf und überließ ihm den Stuhl. Sie sah ihm über die Schulter, während er die Nachricht öffnete und überflog. »Sie haben den Geheimgang benutzt«, rief er. »Jetzt sind sie in Burns’ Haus!«
»Welchen Geheimgang?«, fragte Kane und kam näher.
»Zwischen dem Clubhaus und dem Chalet der Burns’ existiert ein Geheimgang. Ich bin der Einzige, der das weiß, abgesehen von Horatio und Isabel natürlich. Nicht mal mein Boss ist eingeweiht, soweit ich weiß. Nur meine Kinder wissen Bescheid. Ich hab ihnen davon erzählt, als ich mit ihnen im Weinkeller war.«
Cheyenne las Haileys Nachricht. »Wir brauchen den Zahlencode für die Alarmanlage in Burns’ Haus. Sie wollen da weg, müssen aber zuerst den Alarm ausschalten.«
»Nur Isabel kennt den Code«, sagte Hennessy.
Kane wandte sich an Cheyenne. »Machen Sie Isabel Burns ausfindig und fragen Sie sie nach dem Code.«
Hennessy tippte die Antwort ein und drückte auf die »Senden«-Taste.
Hailey in Burns’ Büro sah die Antwort ihres Vaters und klatschte erleichtert in die Hände. Sie rief ihre Brüder herbei, und gemeinsam verschlangen sie Hennessys Mail. Er fragte, ob eines der Telefone im Haus funktionierte, und schrieb am Schluss, dass ihre Mutter schon ganz krank sei vor Sorge.
»Das ist ja mal was Neues«, stellte Connor fest, der mit den Tränen
Weitere Kostenlose Bücher