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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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hatte, bahnte sich jetzt einen Weg, und sie erbrach sich, während
der Stamm sich von neuem drehte.
    Bonnie war
nicht mehr in der Lage, sich aus eigener Kraft festzuhalten; nur Elis starke
Hand hielt sie davon ab, in den Fluten unterzugehen. Die Angst, die Kälte und
die schwindelerre genden Drehungen des Stammes besiegten ihren Widerstand, und
sie verlor das Bewußtsein.
    Minuten –
oder Stunden oder Tage später – erwachte sie durch einen heftigen Stoß aus
ihrer Ohnmacht. Sie zitterte so heftig, daß ihre Zähne klapperten, und starrte
Eli an und fragte: »Sind wir tot?«
    Er warf den
Kopf zurück und lachte schallend.
    »War die
Frage so unvernünftig?« schrie Bonnie wütend. Und dann schaute sie sich
um und stellte fest, daß der Stamm auf Grund gelaufen war – was den heftigen
Stoß erklärte, der sie aus ihrer Ohnmacht geweckt hatte. In greifbarer Nähe
befanden sich die starken Äste eines großen Baumes.
    Sie
streckte die Hände danach aus und zog sich auf das schlammbedeckte Ufer. Eli
watete an Land und ließ sich mit einem erleichterten Seufzer neben sie ins
nasse Gras fallen.
    Der Regen
schien nicht nachlassen zu wollen, und Bonnie schätzte, daß sie meilenweit von
Northridge entfernt waren. Die Umgebung jedenfalls war ihr unbekannt.
    Als Eli
wieder zu Atem gekommen war, richtete er sich auf und reichte Bonnie die Hand.
»Komm!« rief er ihr durch den trommelnden Regen zu. »Wir müssen einen
Unterschlupf suchen!«
    Häuser oder
Scheunen waren nirgendwo zu sehen, und die schmächtigen Kiefern und Pinien
hätten keinen ausreichenden Schutz geboten. Doch indem sie tapfer der
Verzweiflung widerstand, die sie zu überwältigen drohte, hielt sie Elis Hand
umklammert und stolperte ihm nach, so gut es ging.
    Sie waren
etwa eine Meile vom Fluß entfernt, als sie auf einen umgestürzten Pferdekarren
stießen. Mit großer Mühe und viel Kraftaufwand zerrten sie ihn vor einen
Baumstumpf und schufen so eine Art Dach.
    Ungeachtet
ihrer nassen Kleider krochen sie darunter und schmiegten sich aneinander, um
sich gegenseitig Wärme zu vermitteln. Schon bald darauf sanken beide in einen
erschöpften Schlaf.
    Bonnie
erwachte als erste; es war das helle Licht, das durch die Ritzen im Wagendach
drang, was sie geweckt hatte. Sonnenschein! Mit einem Begeisterungsschrei löste
Bonnie sich aus Elis schützender Umarmung und kroch ins helle Tageslicht hinaus.
    Die Sonne
prallte auf die durchweichte Erde, und ohne lange zu überlegen, zog Bonnie ihre
Kleider aus, um jauchzend vor Freude wie eine Wilde im tiefsten Dschungel durch
das Gras zu tanzen.
    Elis
anerkennendes Lachen brachte sie augenblicklich zur Besinnung, und sie starrte
ihn betroffen an. Die Mitglieder des Freitagnachmittagsclubs hätten nicht
schockierter über ihre Handlungsweise sein können als sie selbst. Sie wollte
etwas sagen, wollte ihm erklären, daß sie nur Wärme gesucht hatte, aber kein
Wort kam über ihre Lippen.
    Eli kroch
unter dem Wagendach hervor, das ihnen während der Nacht Schutz geboten hatte,
und fröstelte in seinen feuchten Kleidern. »Ich glaube, du hattest die richtige
Idee«, meinte er, während er schon sein Hemd ablegte und seine Stiefel auszog.
Als er seine Hose aufknöpfte, wandte Bonnie sich verlegen ab.
    Ein
raschelndes Geräusch veranlaßte sie jedoch, sich wieder umzudrehen, aber es war
nur Eli, der ihre nassen Sachen über einem Busch zum Trocknen aufhängte.
    Bonnie
errötete. »Gib mir meine Sachen zurück!« verlangte sie.
    Eli war
nackt wie Adam vor dem Sündenfall und schaute Bonnie belustigt an. »Erst wenn
sie trocken sind«, sagte er. »Ist es nicht herrlich in der Sonne?«
    Bonnie
bedeckte schamhaft ihre Brüste und hob ein Bein, um noch mehr von ihrem Körper
zu verbergen. Doch diese merkwürdige Haltung ließ sie das Gleichgewicht
verlieren, und sie purzelte ins feuchte, sonnenwarme Gras. Sofort war Eli bei
ihr und kniete neben ihr nieder.
    »D-danke,
daß du mi-mich gerettet und den Baumstamm gebracht hast, um mich daran
festzuhalten«, stammelte Bonnie, um überhaupt etwas zu sagen. Oder vielleicht
auch, um das Unvermeidliche hinauszuzögern.
    Eli lachte
und ließ seine Hand streichelnd über ihren nackten Arm und ihre bebenden Brüste
gleiten. »Ich wollte dich nicht verlieren«, sagte er, »und den Stamm habe ich
nicht gebracht. Er trieb vorbei, und fast hätte er mich am Kopf getroffen.«
    »Oh«, sagte
Bonnie. Das Gras war weich und warm unter ihrem nackten Körper, der auf Elis
Liebkosungen mit alarmierender

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