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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Preis des Verlangens
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erfahren, die darauf
folgen würde, und das herrliche Gefühl, in Gabriels Armen einzuschlafen.
    Alle ihre
Bedenken, warum sie und Gabriel nicht zusammensein konnten oder sollten,
konnten auch bis morgen warten, wenn sie sich ganz ohne Zweifel wieder
einstellen würden.
    Sie barg
ihr Gesicht an Gabriels Nacken, atmete seinen vertrauten Duft ein und lag weich
und nachgiebig in seinen Armen, als er die Tür öffnete und sie hineintrug in
die kühle Eingangshalle, die dunkle Treppe hinauf und über den langen Korridor
zu ihrem Zimmer.
    Erst als er
sie aufs Bett legte, an diesen einen Platz, an dem sie stets so sicher gewesen
war, ihm zu gefallen, kamen ihr wieder Zweifel.
    »Was ist
mit Charlie?« fragte sie.
    Gabriel
zündete ein Streichholz an, hielt es an den Docht der Petroleumlampe auf dem
Nachttisch und setzte den Glasschirm auf. Der Geruch von Öl und Schwefel war
nicht unangenehm, sondern schuf eine warme, intime Atmosphäre in dem großen
Raum. »Er schläft in einer Hütte, die fünfhundert Meter von diesem Haus
entfernt ist, Annabel. Er wird nichts hören.«
    Errötend
wandte sie das Gesicht ab und dachte bei sich, wie kindisch es doch war, sich
wie ein schüchternes junges Mädchen aufzuführen. Obwohl Ungestörtheit
sicherlich sehr wichtig war, war es schließlich nicht so, als ob nicht jeder im
Umkreis von fünfzig Meilen wüßte, was heute nacht in diesem Haus geschehen
würde – vor allem Charlie. Verdammt, er hatte es wahrscheinlich schon vor ihr gewußt.
    Gabriel
legte einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Hör auf zu
denken, Annabel.«
    Mit großen
Augen sah sie zu, wie Gabriel sein Hemd aufknöpfte, betrachtete die breite,
muskulöse Brust.
    »Annabel«,
sagte er betont, aber mit einem kleinen Lächeln, »es ist üblich, sich vorher
auszuziehen.«
    Als sie
sich nach wie vor nicht rührte – sie war wie hypnotisiert von seinem Anblick –,
seufzte Gabriel, gab seine eigenen Versuche auf, sich zu entkleiden, und griff
nach Annabels Fuß.
    Er zog ihr
die Schuhe aus und hob dann ihre Röcke, auf der Suche nach den Bändern, die
ihre Strümpfe hielten.
    Annabel
stieß einen Schrei aus und fand nicht die Kraft in sich, Protest zu erheben,
obwohl ein solcher jetzt vermutlich angebracht gewesen wäre. Ihr Blut sang in
den Adern und pochte in ihren Schläfen und an ihrem Hals, als Gabriel sie sanft
in die Kissen drückte, um zuerst einen Strumpf hinabzurollen und dann den
anderen.
    Er tat dies
alles mit entnervender Langsamkeit, und Annabel spürte, wie ihr Körper sich mit
einem feinen Schweißfilm überzog, der nichts mit der heißen
Jahreszeit zu tun hatte. Ihr Haar klebte an ihrem Nacken, ihren Wangen, ihrer
Stirn.
    Gabriel
hätte sie jetzt entkleiden und sie nehmen können, und Annabel hätte ihn freudig
in sich aufgenommen, aber er war zu erfahren und zu geduldig, um es ihr so
leicht zu machen. Statt dessen strich er mit der Hand ganz sachte über ihre
Beine, zuerst außen, dann an der Innenseite. Seine Fingerspitzen streiften sie
zwischen den Schenkeln, ohne jedoch dort zu verweilen.
    »Annabel?«
sagte er noch einmal, als sie in hingebungsvoller Pose vor ihm lag und ihm
ihren schlanken Körper in einer stummen Einladung entgegenbog.
    Sie schlug
die Augen auf, die vor Erregung glühten, und biß sich auf die Lippen. Gabriel
streifte jetzt das Hemd von seinen breiten Schultern und knöpfte seine Hose
auf.
    »Es macht
großen Spaß«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. »Möchtest du mir nicht
Gesellschaft leisten?«
    Sie wagte
nicht, darauf zu antworten, aus Angst, etwas zu sagen, womit er sie später
aufziehen würde. Und so stand sie nur schweigend auf und begann, mit zitternden
Finger ihr Mieder aufzuknöpfen.
    Gabriel
lachte und strich eine Locke des zerzausten Haars aus ihrer Stirn. »Du siehst
genauso nervös aus wie beim ersten Mal, als wir zusammen waren«, sagte er.
»Erinnerst du dich noch daran?«
    Wie hätte
sie das vergessen können? Sie war sechzehn Jahre alt gewesen, erst seit
wenigen Stunden mit Gabriel verheiratet, und sie hatte furchtbare Angst gehabt,
irgend etwas falsch zu machen.
    Nach der
Trauung in Jessies Wohnzimmer hatten sie und Gabriel sich in ihr erstes Heim
begeben: eine Blockhütte auf demselben Grundstück, auf dem sie später das große
Haus gebaut hatten. An jenem Tag hatte ein Gewitter getobt, und sie waren bis
auf die Haut durchnäßt gewesen, als sie heimkehrten, so daß es nicht nur
Leidenschaft, sondern vor allem auch Vernunft gewesen

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