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Linda Lael Miller

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Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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ihr Gesicht
gekühlt hatte, betrat sie die große Halle.
    Edward und
die anderen Anwärter auf die Ritterwürde saßen an einem besonderen Tisch am Fuß
des Podiums.
    Sie alle
trugen die traditionellen weißen Seidengewänder, Hemden,
Hosen und Tuniken, und farbenfrohe Umhänge. Edwards Gesicht verriet deutlich
die Nachwirkungen seines Trinkgelages mit Dane und die Schlaflosigkeit, denn er
hatte, wie es üblich war, die Nacht mit der Ritterwache in der Kapelle
verbracht, um zu beten und sich auf den heiligen Schwur vorzubereiten, den er
am Morgen leisten würde.
    Gloriana
fing seinen Blick auf und lächelte ihrem Schwager ermutigend zu, und er
erwiderte ihr Lächeln voller Zuneigung.
    Dann erst
hielt Gloriana nach Dane Ausschau. Er war natürlich schon da und saß neben
seinem Bruder Gareth.
    Mariette
war nicht erschienen, was Gloriana einerseits beunruhigte
und andererseits mit Erleichterung erfüllte. Sie hätte ihren Platz auf dem
Podium an diesem wichtigen Tag nicht
gerne aufgegeben, hätte es jedoch ohne Zögern getan, um nicht den Tisch mit
Kenbrook und seiner zukünftigen Braut teilen zu müssen.
    Nach einer
tiefen Verbeugung vor Gareth, der sie mit einem nachdenklichen Stirnrunzeln
musterte, bestieg Gloriam das Podium und nahm ihren Platz neben ihrem Gatten
ein – dem Mann, den sie Elainas Ansicht nach mit allen Mitteln für sich
gewinnen sollte.
    Bisher
hatte sie sich jedoch noch nicht entschieden, ob er die Mühe wert war.
    Kenbrook
erhob sich, als sie sich setzte, und verneigte sich vor ihr. »Endlich«, sagte
er, und obwohl er ein charmantes Lächeln zeigte, klang seine Stimme kalt. »Wo
warst du?«
    Gloriana
setzte sich und nahm sich Brot und Käse. »Lady Elaina wollte mich sehen«,
antwortete sie mit ausgesuchter Höflichkeit, sah ihn aber nicht an. »Da du mir
ihre Botschaft selbst überbracht hast, erst gestern nachmittag, und da die
Dame meine liebste Freundin ist, hättest du es dir eigentlich denken können und
nicht zu fragen brauchen.«
    »Du hast
die Burg allein verlassen«, hielt Dane ihr vor.
    »Natürlich«,
erwiderte Gloriana. »Alle anderen waren schließlich zu beschäftigt, um mich zu
begleiten. Edward nahm sein zeremonielles Bad, danach fand die feierliche Messe
statt, an der selbst das niedrigste Gesinde teilnahm. Wen hätte ich bitten
sollen, mit mir zur Abteil zu reiten?«
    »Du hättest
warten können«, hielt Dan ihr vor, der sich nur noch mühsam zu beherrschen
schien. »Ich bin sicher, daß Lady Elaina, als sie um deinen Besuch bat, nicht
erwartete, daß du unbegleitet und ohne die Messe besucht zu haben bei ihr
erscheinen würdest, noch bevor der erste Hahnenschrei verklungen war!«
    Gloriana aß
hungrig ein Stück Käse, bevor sie freundlich erwiderte: »Wie dem auch sei,
jedenfalls war ich in der Abtei und bin sicher auf Schwester Margarets kleinem
Maulesel zurückgekehrt.«
    Dane griff
nach seinem Wein, trank und setzte den Becher klirrend ab. Aus den Augenwinkeln
bemerkte Gloriana, wie Pater Cradoc und Master Eigg sich vorbeugten und zu
ihnen herüberstarrten. »Du bist unverbesserlich«, sagte Kenbrook etwas ruhiger.
    Gloriam
lächelte strahlend. »Wie gut, daß ich nicht mehr dein Problem bin«, meinte sie
und erwiderte endlich seinen Blick. »An deiner Stelle würde ich mich um die
schöne Mariette sorgen, die sehr zart ist und sich schrecklich fürchtet vor
diesem unzivilisierten Land und seinen ungehobelten Bewohnern.«
    Zu
Glorianas großer Befriedigung stieg heftige Röte in Kenbrooks Nacken zu seinen
Wangen auf. »Das hat sie dir gesagt?«
    »Ja«,
antwortete sie und spießte sich ein weiteres Stück Käse mit ihrem Messer auf.
»Wir sind Freundinnen. Sie leidet sehr darunter, meine Ehe zu zerstören –
anscheinend dachte sie, ich sei eine alte Frau mit Runzeln und mit Warzen –,
und will deshalb nach Frankreich zurückkehren. Ich habe sie natürlich gebeten,
hierzubleiben. Je schneller wir unsere unselige Ehe auflösen, desto eher kann
ich anfangen, mein eigenes Leben zu gestalten.«
    Dane trank
einen weiteren Schluck Wein – um Zeit zu gewinnen, bevor er ihr antwortete,
oder einfach, weil er Durst hatte? –, und Gloriam grinste. Nach der feuchtfröhlichen
Nacht mußte er einen trockenen Hals haben, Kopfschmerzen und einen sauren
Magen. Jedenfalls hoffte sie das.
    »Das alles
haben wir bereits besprochen. Du kannst dir die Mühe sparen, > ein eigenes
Leben < zu beginnen, da ich eine passende Beschäftigung für dich finden
werde.«
    Glorianas
Lächeln war

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