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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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hätte ein Hellseher sie in allen Einzelheiten vor seinen Augen heraufbeschworen.
    In seinem
ehrfürchtigen Erstaunen flüsterte Dane etwas Unverständliches und hob das Hemd
auf, das er zerrissen hatte. Fast grob drückte er es ihr in die Hand und sagte
rauh: »Bedeck dich!«
    Gloriana
drückte den Stoff an ihre Brust, und ihre Augen weiteten sich vor Schmerz und
Verwirrung, als sie sah, wie Kenbrook sich von ihr abwandte. »Was ist?« fragte
sie bestürzt.
    Dane
durchquerte den Raum, wählte eine der Karaffen aus und schenkte sich eine
doppelte Portion Wein ein. Er schmeckte eigenartig, aber es war ja auch
englischer Wein, der mit den Rebensäften Frankreichs und Italiens nicht zu
vergleichen war. »Ich habe es mir anders überlegt«, erwiderte er und wandte
sich zu Gloriana um, den Becher in der Hand.
    Es war die
größte Untertreibung seines Lebens.
    Gloriana
errötete. »Vielleicht wolltest du mich ja nur demütigen«, sagte sie leise.
»Falls es so war, ist es dir gelungen.«
    Kenbrook
trank einen weiteren Schluck Wein, schaute stirnrunzelnd den Becher an und
stellte ihn beiseite. »Ich will in diesem Augenblick nichts anderes, als dich
auf das Bett werfen und wahrhaft in Besitz nehmen, ein für allemal. Da dies
jedoch kein glücklicher Beginn wäre, werde ich meine animalischen Instinkte so
lange beherrschen, wie es mir möglich ist.«
    Ihre
schönen Augen weiteten sich. »Ich verstehe nicht ...«
    »Das ist
natürlich«, meinte Kenbrook, »und wer könnte es dir verübeln? Ich habe je
selbst eben erst die Entdeckung gemacht, obwohl ich vermute, daß sie schon
eine ganze Weile in meinem Bewußtsein lauerte – seit ich nach Hadleigh
heimkehrte und dich in der ganzen Schönheit deiner voll erblühten Weiblichkeit
erblickt habe.«
    Gloriana
schluckte, und ihr Blick verriet, daß sie bemüht war, keine voreiligen Schlüsse
zu ziehen. Es zerriß Dane das Herz, sie so leiden zu sehen.
    In der
Absicht, sie zu trösten, ging er einen Schritt in ihre Richtung. Doch da
stolperte er plötzlich und sah nichts mehr außer einem wirren Gemisch aus
Farben und Formen. Vielleicht ist die Verletzung ja doch schlimmer, als ich
glaubte, dachte er bestürzt und berührte noch die Wunde an seinem Kopf,
bevor er in einer allumfassenden Finsternis versank. Entsetzt sah Gloriana,
wie Kenbrook auf den harten Boden stürzte, und sie war bei ihm, bevor ihr überhaupt
bewußt wurde, daß sie sich bewegt hatte. Als sie seinen Namen sagte, reagierte
er mit einem Stöhnen, aber er öffnete nicht die Augen.
    In ihrer
Panik rief Gloriana erneut seinen Namen und schüttelte Dane, aber er antwortete
nicht und rührte sich auch nicht. Rasch stand sie auf, um Wasser zu holen, doch
selbst als sie es ihm über den Kopf schüttete, blieb er weiter reglos.
    Zu guter
Letzt versuchte sie, ihn zum Bett hin zu ziehen, doch sein regungsloser Körper
war so schwer, daß sie ihn nicht von der Stelle bewegen konnte.
    Tränen
rannen ihr über die Wangen, als sie zum Bett zurückeilte, um ein Kissen und
eine Decke zu holen.
    »Dane!«
rief sie und schlug ihm leicht auf beide Wangen.
    Er seufzte
nur.
    Gloriana
vernahm die Geräusche an der Tür zunächst nur schwach, doch dann begriff sie,
daß Gareth zurückgekehrt war, und lief rasch zum Wandschirm, um sich anzukleiden.
    »Gareth,
beeil dich!« schrie sie. »Dane ist ohnmächtig!«
    Die Tür
sprang auf, und zwei von Gareths größten Männern traten ein und schauten nach
rechts und links, als rechneten sie mit einem Hinterhalt. Ihr Blick fiel auf
Kenbrook, der reglos auf dem Boden lag, und einer der Männer grinste.
    »Alles in
Ordnung, Mylord«, rief er über die Schulter. »Es hat geklappt – Lord Kenbrook
schläft!«
    Die Hände
in die Hüften gestützt und rot vor Zorn, stand Gloriana neben Dane. Es muß der
Wein gewesen sein, dachte sie und erinnerte sich, daß ihr Mann davon getrunken
hatte, bevor er zusammengebrochen war. Sie mußten ihm etwas hineingegeben
haben, um ihn außer Gefecht zu setzen, damit sie ungefährdet sein Gefängnis
betreten konnten.
    Gareth
folgte dicht hinter den beiden Riesen, die Kenbrook im Auge behielten, obwohl
er nach wie vor bewußtlos war. Lord Hadleigh, der Glorianas Blick sah und ihn
richtig deutete, hob beschwichtigend die Hände.
    »Es wird
ihm keinen bleibenden Schaden zufügen«, sagte er mit einem flüchtigen Blick auf
seinen Bruder. Dann lächelte er Gloriana an. »Du siehst gut aus. Bist du
glücklich hier?«
    Das
einzige, was Gloriana davon abhielt, sich wie eine

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