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Linksträger: Roman (German Edition)

Linksträger: Roman (German Edition)

Titel: Linksträger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Boltz
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zur dramatischen Untermalung mit etwas Aspirin C.
    »Hör auf.« Sie quiekt laut auf, dann schmiegt sie sich an mich. So mag ich sie viel lieber als im Gewand des Hormon-Dämons. »Ach Robert, du machst das toll. Auch dass du die Stunden bei Frau Kuhlig-Semmrau mitmachst, finde ich echt klasse. Danke.«
    »Schon okay. Aber das mit dem Sex war unfair. Ich kann einfach im Moment nicht so, weil …«
    »Ist schon gut. Das wird bestimmt wieder, wenn ich nicht mehr schwanger bin. Ich habe ja zur Not auch zwei gesunde Hände.«
    Es dauert ein paar Sekunden, bis ich es kapiere. »Du, du machst es dir selbst?«
    »Na klar. Denkst du, ich bin Mutter Teresa? Wenn ich es mir noch ein paar Wochen selbst machen muss, bekomme ich wahrscheinlich sogar einen Tennisarm.«
    »Das ist nicht dein Ernst? Das gibt’s doch nicht.«
    »Warum denn? Du etwa nicht?«
    »Nein.«
    »Nein?«, wiederholt Jana erstaunt. »Du lebst seit Wochen komplett keusch?«
    »Ja.«
    »Du armer Mann. Sobald du wieder fit bist, kannst du deinen ehelichen Pflichten bestimmt wieder nachkommen.«
    »Das hat nichts mit fit zu tun.« Ich setze mich neben Jana und nippe an der Aspirin-Mischung. »Übrigens, du sagst das in letzter Zeit ziemlich oft.«
    »Was?«
    »Das mit den ehelichen Pflichten und Hochzeit und so. Hast du … Ich meine, könntest du dir vorstellen, dass wir …?«
    Jana schaut mich mit großen Augen an. »Das ist jetzt aber kein Antrag, oder?«
    »Nein, ich meine ja nur.«
    Wie selbstverständlich wehre ich ab, während Jana an ein paar Zwiebelringen knabbert, dann lässt sie einen Seufzer folgen.
    »Schade.«
    »Schade?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Na ja.« Jana legt kokett den Kopf schräg. »Weil ich wahrscheinlich Ja sagen würde.«
    »Echt?«
    »Ja klar, du nicht?«
    »Doch.«
    »Na, dann lass es uns doch machen.«
    »Hm«, brumme ich kurz und nicke dann. »Okay.«
    »Also doch ein Antrag?« Jana grinst.
    »Ja.«
    Eine kurze Pause tritt ein, als hätte jemand beim Stoppessen laut das Signal dafür gegeben, sich nicht mehr zu bewegen.
    »Ja, dann mach halt auch, Robert.«
    »Jetzt?«
    »Klar.«
    »Hier, in der Küche?«
    »Spricht etwas dagegen?«
    »Nö, eigentlich nichts.« Ich stelle mein Glas Aspirin C auf den Tisch und knie mich ganz offiziell vor Jana hin. Dann ergreife ich eine Hand von ihr und streiche ihr mit meiner anderen über den Bauch. »Also, Jana, ich liebe dich und das kleine Teil da drin auch. Du bringst mich zum Lachen und manchmal auch zum Heulen. Aber das Verhältnis ist selten geringer als siebzig zu dreißig. Das ist echt gut, weißt du?«
    »Ah, okay …« Meine Freundin lächelt mich an. »Gut zu wissen. Mach weiter.«
    »Na ja, und weil ich glaube, dass da draußen keine andere Frau herumläuft, die eine bessere Quote erreichen kann, und ich mit niemandem mit so schönen Karmascheren in der Luft rumschnippeln kann wie mit dir …«
    »Robert«, unterbricht sie mich ungeduldig, »komm zum Punkt! Ich habe demnächst einen Geburtstermin, den will ich nur ungern verpassen.«
    »Ist ja gut. Also … ähem, ach, Moment …« Ich greife in die Tüte mit den Zwiebelringen, fingere einen besonders formschönen davon heraus und präsentiere ihn Jana. »Willst du mich heiraten?«
    Jana fällt mir um den Hals, dass ich von der Wucht beinahe zu Boden gerissen werde.
    »Ja, ja, ja.«
    Wir küssen uns, und ich nehme erneut Janas Hand. Und während ich noch immer vor ihr knie, schiebe ich ihr den Zwiebelring über den Finger. Das Knabbergebäck passt perfekt.
    Daraufhin kichern wir wie zwei verliebte Teenager und stoßen auf unsere Ehe mit einem Glas Aspirin C und einer Tasse Rinderbrühe an.
    Die zukünftige Frau Süßemilch sieht einfach zum Anbeißen aus. Wenn auch mit einem leichten Zwiebelgeschmack.

6 You got mail
    N eben uns ertönt das akustische Signal einer eingegangenen Mail auf Janas Laptop und reißt uns aus allen Zwiebelring-Liebeswolken. Und auch die Euphorie meiner Zukünftigen wird dadurch schlagartig ausgebremst. Sofort schaltet sie zurück in den Schimpf-Modus.
    »O nein, sag mir jetzt bitte nicht, dass sie mir noch eine Mail geschickt hat. Diese Scheißgurke.«
    »Was heißt noch eine? Und was hast du überhaupt ständig mit den Scheißgurken? Meinetwegen fahre ich jetzt zum Supermarkt und hol dir deine Spreewaldteile. Ich wusste ja nicht, dass das so ein Fetisch von dir ist.«
    »Nicht mit den Scheißgurken«, winkt Jana ab und deutet auf den Laptop-Bildschirm. »Mit der Scheißgurke. Hier, die Mail habe ich gestern

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