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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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tannengrünen Zopfmusterpulli, verwaschenen blauen Jeans und abgewetzten Arbeitsstiefeln umwerfend aussah. Sobald er erschien, eilten aus allen Richtungen Angestellte herbei, verlangten seine Aufmerksamkeit und wollten, dass er Dinge unterschrieb. Er winkte allen bis auf einem ab. Sie hatte das Gefühl, dass der viel kleinere Mann, der mit ihm zur Rezeption ging, ein Vollmensch, Shaws persönlicher Assistent war. Herr im Himmel, der Mann hat einen persönlichen Assistenten .
    Sie wich nicht von der Stelle, bis er nur noch ein Dutzend Meter von ihr und der Meute entfernt stand, dann verfiel sie in Panik. Sie duckte sich und machte einen Schritt rückwärts. Sissy Mae sah herüber und stellte sich rasch vor Ronnie, damit Shaw sie nicht sehen konnte. Dafür liebte Ronnie Sissy wirklich. Sie würde ihr später endlose Vorträge halten, dass sie sich nicht so anstellen sollte, aber jetzt beschützte sie Ronnie, ohne Fragen zu stellen.
    Himmel, und das brauchte sie auch.
    Zu ihrem wachsenden Entsetzen blieb Shaw neben der Meute stehen und schaute von den Papieren auf, die sein Assistent ihm in die Hand gedrückt hatte. Er sah Bobby Ray an, und sie begann sich davonzustehlen, oder vielmehr davonzurennen, doch Sissy hielt sie am Shirt fest. Kluge Frau. Als Raubtier würde Shaw ein weibliches Wesen, das aus dem Raum rannte, sofort bemerken.
    Sowohl Marty als auch Gemma merkten, dass etwas vor sich ging, und stellten sich neben Sissy Mae, um Ronnie noch weiter vor Shaw abzuschirmen.
    »Du bist Maces Freund, oder?«, fragte Shaw. »Aus den Tunneln neulich Nacht.«
    »Yup«, antwortete Bobby Ray … nach einer längeren Pause. Bobby Ray hielt nicht viel davon, Dinge zu überstürzen. Vor allem Worte nicht.
    »Danke dafür.«
    »Kein Problem.«
    Sie seufzte lautlos. Männer .
    Shaw drehte sich um, um etwas zu seinem Assistenten zu sagen, und da schubste Sissy Ronnie aus dem Raum. Perfektes Timing.
    Ronnie sprintete zum Aufzug und hämmerte mehrmals auf den Rufknopf. »Komm schon«, flehte sie. »Komm schon.«
    Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, öffneten sich die Aufzugtüren, und Ronnie stürzte hinein. Sie balancierte die dicken Ordner und Papierstapel mit einer Hand, damit sie den Knopf für ihr Stockwerk drücken konnte. Als der Knopf aufleuchtete, lehnte sie sich an die Wand und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als die Türen begannen, sich zu schließen.
    Doch als diese große Hand auftauchte und gegen eine der dicken Metalltüren schlug, um sie aufzuhalten, hätte sie beinahe vor Schreck aufgeschrien. Ronnie drückte sich an die Wand und hielt die Luft an, als Brendon Shaw mit seinem Assistenten den Aufzug betrat.
    »Geben Sie ihnen die Zimmer umsonst.«
    »Sir?«
    »Stottere ich?«
    »Normalerweise nicht, Sir.«
    »Und sorgen Sie dafür, dass sie alles haben, was sie brauchen, solange sie hier sind.«
    »Ja, Sir. Und Ihre Schwester hat angerufen.«
    »Was wollte sie?«
    Ronnie schaute zu den Zahlen hinauf und versuchte, die Stockwerke durch Willenskraft dazu zu bringen, schneller vorbeizurauschen.
    »Ähm …« Der Assistent warf ihr einen Blick zu. »Das kann warten, Sir.«
    »Timothy, spucken Sie’s aus!«
    Er zuckte die Achseln. »Sie hat nur gesagt: ›Richten Sie ihm aus, er kann mich mal.‹«
    Statt wütend zu werden, lachte Shaw herzhaft auf. Er hatte ein hübsches Lachen. Tief und echt. Es gefiel ihr.
    »Sie ist sauer auf mich. Ich habe sie mit Missy Llewellyn allein gelassen.«
    »Da wäre ich auch sauer auf Sie, Sir«, scherzte Timothy und lachte mit seinem Chef, bis der Aufzug im vierundzwanzigsten Stock anhielt. »Ich werde bis spät hier sein, Sir, falls Sie mich für irgendetwas brauchen.«
    »Nein. Bleiben Sie nicht zu lange. Gehen Sie nach Hause zu ihrem … äh …«
    Süffisant fragte Timothy: »Meinem Freund, Sir?«
    »Ja. Egal. Können wir ihn nicht einfach Frank nennen?«
    Jetzt grinste Timothy und verließ den Aufzug. »Wenn Sie meinen, Mr. Shaw.«
    »Ja. Gehen Sie nach Hause. Wir sehen uns morgen.«
    »Nacht, Sir.«
    Die Aufzugtüren schlossen sich, und Shaw atmete langsam aus. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er ihr einen Blick zuwarf. Er starrte kurz auf ihre nackten Beine, dann wandte er den Blick ab.
    Da wusste sie, dass er sich nicht an sie erinnerte. Wie sie erwartet hatte: Sobald das Fieber abklang, war er wieder die arrogante Großkatze, die keine »Hunde« brauchen konnte.
    Was sie ärgerte, war, wie sehr es sie störte. Sie hatte den Mann während seines Fiebers

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