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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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einem kleinen Haufen, paarweise angeordnet. Grüne auf einem anderen. Gelb und Orange auf einem weiteren. Blaue gab es nicht; er nahm an, dass sie die zurück in die Tüte geworfen oder aufgegessen hatte. Es ging doch nichts über diese leicht zwangsneurotische Wölfin, wenn man sein Leben interessanter machen wollte.
    »Du bist hier.« Du meine Güte, etwas Intelligenteres ist dir wohl nicht eingefallen, du Idiot?
    Sie schaute nicht einmal von ihrer Zeitschrift auf. »Yup. Sieht ganz so aus, oder?« Sie blätterte um. »Wenn du willst, dass ich gehe, musst du es mir nur sagen. Wir wissen beide, dass es nicht viel braucht, damit ich gehe.«
    »Bleib, wenn du willst. Und wenn du lieber gehen willst, dann geh.«
    Was zum Henker war los mit ihm? Warum zur Hölle reizte er sie? Er wollte nicht, dass Ronnie ging. Nie wieder. Hatte er das nicht gerade fünf Stunden lang versucht, seiner Zwillingsschwester beizubringen? Warum schob er sie dann jetzt quasi zur Tür hinaus?
    Ronnie schaute von ihrer Zeitschrift auf. »Willst du dich die ganze restliche Nacht wie ein Arschloch aufführen?«, fragte sie ruhig.
    »Weißt du«, entgegnete er sarkastisch, »vielleicht werde ich das sogar. Wenn du das also nicht erleben willst, tu dir keinen Zwang an und geh.«
    So. Jetzt hatte er es ihr gegeben. Jetzt konnte sie gehen, und er konnte sich noch elender fühlen. Guter Plan, Bren .
    Ronnie klappte die Zeitschrift zu und glitt von dem Barhocker. Sie hatte eine andere schäbige abgeschnittene Hose und ein Coors-Bier- T -Shirt an. Die Frau konnte wirklich Klamotten tragen, in denen die meisten Frauen sich nicht einmal tot erwischen lassen wollten.
    Ein paar Schritte, und sie stand vor ihm. Er schaute in ihre schönen Augen und sah keine Tränen oder auch nur Kummer. Sie sah nicht verletzt aus. Eher amüsiert. Doch bevor er das herausfinden konnte, krachte ihre Faust an seinen Kiefer, dass sein Kopf zur Seite flog.
    »Scheiße noch …«
    Während er sich sein schmerzendes Gesicht rieb und aus Leibeskräften fluchte, sagte sie dicht an seinem Ohr: »Red noch mal so mit mir, und du bist deine Löweneier los, auf die du so stolz bist, Mann.« Ihre Stirn strich über seinen verletzten Kiefer. »Und jetzt wirst du mich überzeugen müssen, dass ich bleibe. Glaubst du, du schaffst es, mich zum Bleiben zu überreden, Brendon Shaw?«
    Ohne ein weiteres Wort drängte sie sich an ihm vorbei und wollte seine Küche verlassen. Vielleicht sogar sein ganzes Leben.
    Und das würde er verdammt noch mal auf gar keinen Fall zulassen.
    Typisch männlicher Gestaltwandler. Sie konnten einfach nicht mit Stress umgehen. Vor allem, wenn es um ihre Sippe ging. Ihr Daddy wurde nur dann echt übellaunig, wenn er und Momma sich gestritten hatten. Irgendetwas an ihr konnte ihn richtig stinkig machen. Ihre Brüder hatten Ronnie nach einem ordentlichen Streit oft aus dem Haus schleppen müssen, um sich einen Film anzusehen – oder auch zwei –, bis sie alle das Gefühl hatten, dass es sicher genug war, sich wieder auf den Heimweg zu machen.
    Ronnie kam bis zur Tür, als Shaw sie einholte. Sein großer Körper schob sich vor sie und versperrte ihr den Weg aus der Wohnung.
    Beinahe hätte sie ihr Lächeln nicht rechtzeitig unterdrücken können.
    »Gehst du aus dem Weg?«, fragte sie.
    »Nein.«
    Ronnie trat zurück und fuhr die Krallen aus. »Das wird nicht nett, Shaw. Ich hatte heute Abend einen kleinen Zusammenstoß mit Sissy Mae und bin nicht so gut gelaunt wie sonst.«
    »Sie hat dich in den Hintern getreten, was?«, murmelte er, ignorierte ihr verärgertes Knurren und warf seine Lederjacke beiseite. »Tut mir leid, dass ich das verpasst habe. Vor allem, wenn ihr nackt wart und Öl oder Schlamm eine Rolle gespielt hat. Und jetzt komm her.«
    »Du glaubst wohl, ich mache es dir leicht.« Sie machte mehrere große Schritte rückwärts. »Wenn du mich willst, Mann, dann komm mich holen.«
    Sie hatte – wieder einmal – ganz vergessen, dass Löwen ziemlich gut springen konnten, und hätte es fast nicht geschafft, rechtzeitig auszuweichen.
    Sie stürmte durch sein Wohnzimmer, wich leichtfüßig Möbeln aus und rannte den Flur entlang. Er machte kein Geräusch, als er sich an sie anschlich, doch eines wusste Ronnie über Löwen – die weiblichen übernahmen den Großteil der Jagd. Die Männer schalteten sich erst zum tödlichen Biss und zum Fressen ein. Ansonsten fand man ihre faulen Hintern schlafend im Schatten, während die Frauen die ganze Arbeit

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