Lions - Leichte Beute (German Edition)
bereit aus?« Mitch riss Travis den Ball aus der Hand. »Fangen wir endlich an, verdammt!«
Ein schockierter Travis – und Brendon hatte noch nie etwas anderes als kühle Gleichgültigkeit bei dem Mann gesehen – schaute Mitch nach, als er davonstürmte.
»Alles klar?«, fragte er.
»Ja, alles klar.« Brendon zuckte mit den Schultern. »Aber weißt du, was eine gute Idee wäre? Mit Ausrüstung zu spielen. Polster, Helm … alles. Nur um … äh … sicherzugehen.«
Sie drehten sich um und schauten zu, wie Mitch einen Pass auf einen seiner Teamkollegen warf. Er traf ihn voll an der Brust, und Brendon verzog das Gesicht, denn er war sich sicher, dass er gehört hatte, wie Knochen brachen.
Travis nickte. »Wahrscheinlich eine gute Idee.«
Sissy winkte bei den Reifen ab, die sie nicht wollte. »Die da sind gut.« Sie klopfte auf die ihrer Wahl. »Die nehmen wir, und wir wollen noch mal acht Sets für den Renntag.«
Der Verkäufer nickte und ging sie holen. Sissy nahm sich einen der Reifen und rollte ihn auf ihr Auto zu.
Ihre Arme schmerzten. Sie war müde. Und verdammt, sie war geil wie ein Karnickel auf Hormonen. Aber wie die meisten Hundeartigen blieb Sissy dabei, wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen hatte.
Abgesehen davon lagen die Löwen in den Wettbüros der drei Städte offensichtlich vorn. Natürlich war es Jahre her, seit Sissy eines dieser Rennen gefahren war, aber sie hatte ihre Fähigkeiten nicht verloren. Oder ihren fast tollwütigen Siegeswillen.
Sie gab ihrer Momma die Schuld daran. An allem. Diese Rivalität hatte angefangen, bevor Sissy überhaupt geboren worden war, und wurde von den Lewis-Frauen an ihre Töchter weitergegeben. Das letzte Mal, als Sissy ein Rennen gefahren war, hatte sie sich das Schlüsselbein gebrochen, aber Ronnie hatte gewonnen, und das Barron-Rudel hatte es bis heute nicht vergessen. Sie waren ziemlich nachtragend, genau wie die Lewis-Schwestern.
Dennoch wusste Sissy, dass ihre Momma ihre Tochter nicht hätte fahren lassen, wenn sie da gewesen wäre. Nicht, nachdem sie eine jammernde und unglückliche Sissy hatte gesund pflegen müssen. Mehr als einmal hatte Janie Mae jedem gesagt, der es hören wollte: »Das waren wahrscheinlich die längsten drei Tage meines Lebens, bis dieses verdammte Schlüsselbein endlich geheilt war.«
Sissy hasste ihre Familie beinahe dafür, dass sie ihretwegen jetzt das Einzige tat, was sie sich geschworen hatte, nie zu tun … Sie brauchte ihre Momma.
»Lass uns die Reifen draufschrauben«, grummelte sie und klang langsam wie ihr Daddy.
Dee, die vollkommen in ihrem Element schien, tänzelte fast zu dem Wagen.
Sissy warf ihrer Cousine einen finsteren Blick zu, die Hände in die Hüften gestemmt. »Wenn du deine Fröhlichkeit nicht runterdrehst, prügle ich dich windelweich.«
Dee räusperte sich und nahm den Reifen. »Also gut.«
Travis zog seinen Helm ab und winkte Donnie zu sich her, der hinkend näher kam.
»Was ist mit ihm los?«, fragte Travis, als sein Bruder dicht genug herangehinkt war.
»Na ja, um ehrlich zu sein … er kommt zu kurz.«
Travis sah zu, wie Mitch einen Offensive Lineman umwarf. Das ganze Team verzog schmerzlich das Gesicht, als sie hörten, wie der arme Kerl namens Bart auf dem Boden aufschlug.
Mitch war einer jener Spieler, die auf jeder Position spielen konnten. Egal, wo man ihn brauchte, er passte auf die Position und spielte überragend. Und je länger Travis den Jungen spielen sah, desto klarer wurde ihm, dass er den Jungen brauchte. Nicht nur für dieses spezielle Spiel – in diesem Fall würde er wahrscheinlich auf der Position des Wide Receiver spielen –, sondern auch für andere ernste Wettkämpfe, an denen sie in den nächsten Jahren teilnehmen würden.
Das Problem war Sissy. Sie war der Schlüssel dafür, dass Mitch in die Stadt kam, wenn sie ihn brauchten. Aber Sissy blieb nie lange bei einem Mann. Und die andere Seite des Problems war, wenn Sissy ihn ranließ, laugte sie den Jungen so aus, dass er kaum noch zu gebrauchen war.
Ein Mysterium, wie sein Daddy sagen würde.
»Wann ist das Rennen?«
»Mittwoch. Alle werden da sein.«
Natürlich würden alle da sein. Es ging nichts über einen kleinen Wettkampf zwischen den Frauen. Die Vollmenschen konnten ihr Schlammcatchen und ihre Wet-T-Shirt-Wettbewerbe behalten. Travis verpasste das alles nur zu gerne, wenn er dafür einen Showdown zwischen den Frauen sehen konnte.
»Also gut. Machen wir Schluss mit dem Training. Helfen wir
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