Lions - Wilde Begierde (German Edition)
gewesen, als sie ihr Kostüm zusammengesucht hatte. Blayne ließ ihre Pom-Poms fallen, umrundete Gwen und spielte mit ihren Haarspitzen.
»Es ist perfekt!«
»Gefällt es dir?«
»Es ist super!« Blayne grub die Hände in Gwens Haare und rubbelte wie verrückt. Lachend wehrte Gwen sie ab.
»Also los!«, jubelte Blayne und schlug ein Rad im Flur – wobei sie beinahe Gwen mit ihren langen Beinen im Gesicht getroffen hätte. »Ich bin so was von startbereit! Das wird super!«
»Ja«, stimmte Gwen zu. Es würde super werden – für Blayne. Gwen dagegen würde den ganzen Abend damit verbringen, ihre Mutter und ihren Bruder zu verfolgen und Streits zu schlichten, wenn es nötig wurde. Aber Lock hatte versprochen, dass sie sich dort sehen würden, und sie zweifelte nicht daran, dass er wirklich kam. Immerhin konnte sie sich wenigstens auf eine super After-Party-Party freuen.
Zum Henker, wenn es nach ihr ging, hätte sie auf die dumme Kostümparty ganz verzichtet und sich mit Lock getroffen. Aber ihre Mutter …
»Bist du bereit oder was?«, fragte Blayne eifrig.
»Äh … warte mal kurz.« Gwen ging zum Couchtisch und schnappte sich eine Packung Kaugummi, eine Tube Lipgloss, ihren Ausweis und Bargeld. Das alles verstaute sie in ihren Stiefeln. Dann schnappte sie sich das aufklappbare Rasiermesser, das sie damals in Philly und jetzt in New York immer mit sich herumtrug und schob es in die kleine Lasche, die in die Innenseite ihrer Hose eingenäht war. Da sie Krallen hatte, brauchte sie die Waffe bei anderen Gestaltwandlern nicht, aber wenn sie es mit Menschen zu tun hatte, von denen eine Menge diese verdammten Kamerahandys dabeihatten, konnte sie schlecht ihre Krallen ausfahren und war auf das Messer angewiesen. Sie würde sich lieber für das Tragen einer illegalen Waffe verhaften lassen, als auf dem Titelblatt der Daily News als Beweis für Werwölfe oder so etwas zu enden.
Dann verließ sie mit Blayne das Zimmer und schloss die Hotelzimmertür hinter sich ab.
Sie war froh, dass Blayne ein Taxi warten lassen hatte. An Halloween war in Manhattan viel los, und sie hatte keine Lust, die U -Bahn zu nehmen.
Der Verkehr war dicht, aber sie schafften es zeitig zur Party. Die Kuznetsov-Meute hatte den ganzen Club gemietet, und man sah bereits von außen, dass schon massenweise Leute da waren. Deshalb mussten sie eine Weile anstehen, bis sie den Eingang erreichten. Während sie warteten, beobachtete Gwen, wie ein Assault and Battery Park Babe auf sie zurollte, das viel zu jung für seine kurzen Shorts war.
Gwen schüttelte den Kopf über Kristans Outfit und lachte. »Deine Mutter kriegt die Tollwut, wenn sie dich sieht, du frühreifes Ding.«
»Kann ich etwas dafür, dass ich echt gut darin aussehe?«, fragte Kristan, während sie erst Gwen und dann Blayne herzlich umarmte.
»Sie sieht wirklich gut aus«, stimmte Blayne zu.
»Zu gut, wenn du mich fragst.« Gwen warf den drei Berglöwen, die hinter ihnen standen und die junge Wolfshündin unter die Lupe nahmen, einen bösen Blick zu. Sie fauchte, und sie fauchten zurück, also warf sie ihnen ein »Minderjährig« hin. Das brachte sie dazu, den Blick abzuwenden, aber Gwen sah sich rasch um, denn sie hatte das Gefühl, jetzt von jemand anderem beobachtet zu werden. »Für wen hast du dich so schön gemacht?«, fragte sie Kristan, als sie sich wieder umdrehte.
»Für niemanden!«
Gwen schnaubte. »Lügnerin.«
»Komplette Lügnerin«, lachte Blayne.
»Na los, Kleine. Gib’s zu.«
»Okay. Da ist so ein Typ in der Schule.« Sie zuckte die Achseln und sah bezaubernd dabei aus. »Vielleicht kommt er heute Abend vorbei.«
»Stellst du ihn deinen Eltern vor?«
»Machst du Witze? Er ist Vollmensch! Mein Vater kriegt einen Anfall!«
»Tu nichts Dummes«, warnte Gwen – sie konnte nicht anders.
»Ich arbeite dran.« Kristan deutete auf die Menge. »Warum steht ihr zwei in der Schlange?«
»Weil Blayne eine Stichwunde am Arm davongetragen hat, als wir uns das letzte Mal vorgedrängelt haben.«
»Ich fasse es nicht, dass du immer noch mir die Schuld dafür gibst.«
»Du hättest dich nicht vordrängeln sollen.«
»O mein Gott. Ihr zwei seid wie keifende alte Weiber.« Kristan schnappte beide am Arm, rollte los und zog sie mit. »Sie gehören zu mir«, sagte sie dem Türsteher, der sie sofort einließ.
»Die Macht der Welpen«, erklärte sie fröhlich, bevor sie einen Gang entlang davonrollte.
»Auf die müssen wir heute Abend auch ein Auge haben«, seufzte
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