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Lisa findet ihren Herrn (German Edition)

Lisa findet ihren Herrn (German Edition)

Titel: Lisa findet ihren Herrn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa von Leyen-Dressler
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schon daran, in den Mantel zu schlüpfen, als sie feststellt, dass die Tür einen Spalt offen steht. Schnell schlüpft sie in Franks Wohnung und schließt hinter sich ab.
     
    Das Zimmer liegt im Halbdunkel, die Lamellen der Jalousien zerschneiden das Licht des Sommerabends, so dass es nur spärlich eindringen kann. Ein vorgezogener Vorhang am westseitigen Fenster hält einen herein dringenden Sonnenstrahl in Bann und lässt durch ihn und die Farbe des Stoffes einen hellrötlichen Schimmer ins Zimmer scheinen. Die vormittags aufgestellten Kerzen und auch das Räucherstäbchen hat Frank, wie von Lisa gewünscht, allesamt angezündet, die freundliche Atmosphäre aus diffusem Tageslicht, Abendsonne und Kerzen wird durch eine sanfte Musik vom CD-Player komplettiert.
    Lisa lässt sich vor Frank, der hingestreckt in aufgehäuften Kissen wie ein orientalischer Pascha halb sitzt, halb liegt, auf die Knie und verbeugt sich vor ihm, fast mit der Stirn den Boden berührend.
    „Sklavin Lisa begrüßt ihren Herrn“, sagt sie mit nüchterner Stimme, „und dankt ihm, dass sie ihm heute dienen darf.“
    „Schön, Sklavin Lisa“, antwortet Frank, „das erwarte ich selbstverständlich. Doch heute wollte die Sklavin den Speiseplan und den Ablauf ihres Dienstes selbst gestalten, so dass ich gerne genießen möchte … oder gegebenenfalls strafen, falls es erforderlich sein sollte. Ist der Sklavin also klar, dass hohe Ansprüche an sie gestellt werden? Was sagt sie dazu?“
    „Der Sklavin ist sehr wohl bewusst, dass sie sich als Dienerin den Ansprüchen ihres Herrn in vollem Maße zu stellen und auch für etwaige Ungenügsamkeiten die Konsequenzen zu tragen hat.“
    „So sehe ich das auch“, bestätigt Frank. „Hat die Sklavin auch diesbezügliche Vorbereitungen getroffen?“
    Lisa nickt.
    Frank legt die Stirn in Falten. „Und? – Wie sehen diese aus?“
    „Die Sklavin bittet, sich bewegen zu dürfen, um dem Herrn das Strafwerkzeug anzubieten.“
    „Bitte schön.“ Mit einer Handbewegung unterstreicht der Herr seine Großzügigkeit.
    Lisa folgt nun ganz dem Ritual aus der Erzählung ihres Bekannten. Wie die japanische Geisha bewegt sie sich auf Knien rückwärts, den Blick auf ihren Herrn gerichtet. Am Bücherregal angekommen, wendet sie sich zur Seite und greift darunter. Den langen, dünnen Gegenstand balanciert sie auf den geöffneten Handflächen wie auf einem Tablett, während sie sich auf Knien langsam und auf das Gleichgewicht achtend wieder Frank nähert. Dabei nimmt sie wahr, dass er einen offenbar seidenen Morgenmantel trägt, eine Art Kimono, den sie noch nicht an ihm gesehen hatte. Sie ahnt, dass auch Frank darunter nackt ist. Ihr aufkommendes Verlangen, sich nach dem mühsamen Heranrutschen ihm gleich in die Arme zu werfen, unterdrückt sie schnell. Vor ihm angekommen, hebt sie die offenen Handflächen und hält Frank das schlanke Schlagwerkzeug entgegen. Frank nimmt es ab und betrachtet es genüsslich, während Lisa wieder ihre Hände auf dem Rücken verschränkt.
    „So so, eine nagelneue Gerte … und von der Sklavin selbst ausgesucht und angeschafft, wie darf ich das denn verstehen?“
    „Die Sklavin bietet sich selbst über das Symbol dieser Gerte ihrem Herrn an und liefert sich diesem darüber aus. Der Herr verfüge über seine Sklavin nach Belieben.“
    „So ist es recht, und das wird er tun.“ Frank wedelt mit der Gerte und gibt ein paar prüfende Schläge in die eigene Hand ab.
    „Hm“, stellt er abwägend fest, „die kann, wenn man sie loslässt, der Sklavin Beine – und ohne überflüssige Worte Verfehlungen deutlich machen!“ Frank ist angetan.
    „Nun hat also meine Dienerin ihre ganz persönliche Tugendwächterin, das ist schön, da haben wir ja an diesem Abend einiges einzuweihen.“
    „Ja, mein Herr“, unterstreicht Lisa nickend seine Worte und denkt daran, wie sie sich am Nachmittag in ihrer Qual der Wahl fast eine Stunde in dem Reiter-Shop aufgehalten hatte, so dass es auch der Verkaufspraktikantin aufgefallen sein dürfte, dass Lisa nicht das nächste Springturnier gewinnen wollte, sondern ganz andere Absichten hegte.
    „Fällt die Sklavin schon ins Träumen? Wollte sie nicht ihre Dienste aufnehmen?“
    Lisa ist wieder da.
    „Selbstverständlich, Herr, wenn es der Sklavin erlaubt ist, ihre Dienste aufzunehmen, wird sie dem Herrn unverzüglich servieren.“
    „Bitte, bitte, ich würde gerne etwas trinken.“
    „Sehr wohl, mein Herr.“ Lisa zieht sich auf Knien rutschend

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