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Lisa Kleypas

Lisa Kleypas

Titel: Lisa Kleypas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Winterwunder von Friday Harbor
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Maggie wieder mit jemandem ausging. Warum beschäftigte
ihn die Sache dann aber so sehr?
    Er fand
Holly in ihrem Zimmer. Sie trug ihr pinkfarbenes Nachthemd und wartete im Bett
darauf, dass er ihr eine gute Nacht wünschte. Die rosa Lampe auf ihrem
Nachttischchen war eingeschaltet und tauchte das Zimmer in warmes Licht. Holly
lag da und schaute zu dem Paar Feenflügel hinüber, das über der Stuhllehne
hing. Mark schnürte es das Herz zusammen, als er sah, dass sie offenbar geweint
hatte.
    Er setzte
sich auf die Bettkante und zog das Mädchen in seine Arme. »Was ist los?«,
fragte er leise.
    Hollys
Stimme klang gedämpft: »Ich wünschte, meine Mom hätte
mich in meinem Kostüm sehen können.«
    Mark
drückte ihr einen Kuss auf die Haare und einen aufs Ohrläppchen. Dann hielt er
sie eine ganze Weile einfach nur in den Armen. »Mir fehlt sie auch«, sagte
er schließlich. »Ich glaube, sie passt auf dich auf, obwohl du sie weder hören
noch sehen kannst.«
    »Wie ein
Engel?«
    »Ja.«
    »Glaubst du
an Engel?«
    »Ja«,
erwiderte Mark ohne Zögern, obwohl er früher immer das Gegenteil gesagt und
gedacht hatte. Aber warum sollte er die Möglichkeit verneinen? Es gab keinen
Grund dafür, und außerdem war der Gedanke tröstlich für Holly.
    Das Mädchen
löste sich aus seinen Armen und schaute ihn an. »Ich hätte nicht gedacht, dass
du daran glaubst.«
    »Das tue
ich aber«, sagte Mark. »Man entscheidet sich für oder gegen einen Glauben.
Wenn ich will, kann ich an Engel glauben.«
    »Ich glaube
auch an sie.«
    Mark strich
ihr übers Haar. »Niemand wird jemals deine Mom ersetzen. Aber ich liebe dich
genauso, wie sie dich geliebt hat, und ich werde immer für dich da sein. Das
gilt ganz genauso für Sam.«
    »Und für
Onkel Alex.«
    »Und für
Onkel Alex. Aber ich habe überlegt ... Was ist, wenn ich eine Frau heirate, die
mir hilft, für dich da zu sein, und die dich liebt wie eine Mom? Würde dir das
gefallen?«
    »Mmmm-hmmm.«
    »Wie steht
es mit Shelby? Die magst du doch, oder?« Holly dachte nach. »Hast du dich
in sie verliebt?«
    »Ich habe sie gern. Sehr gern.«
    »Man soll
aber niemanden heiraten, wenn man sich nicht verliebt hat.«
    »Na ja,
manchmal entscheidet man sich auch für oder gegen eine Liebe.«
    Holly
schüttelte den Kopf. »Ich glaube, so etwas passiert einem einfach.«
    Mark
lächelte über ihr kleines ernstes Gesicht. »Vielleicht stimmt beides«,
sagte er, ließ Holly sich wieder hinlegen und deckte sie sorgfältig zu.
    Am darauffolgenden Wochenende fuhr
Mark nach Seattle, um Shelby zu besuchen.
    Die
Verlobungsfeier ihrer Cousine sollte am Freitag im Seattle Yacht Club an
der Portage Bay stattfinden. Das war ein weiterer Schritt zur Vertiefung ihrer
Beziehung: die Teilnahme an einer Familienfeier. Er würde Shelbys Eltern
kennenlernen und ging davon aus, dass sie sich gut verstehen würden. Nach dem,
was Shelby über sie erzählte, schienen sie nette und anständige Menschen zu
sein.
    »Du wirst
sie lieben, das verspreche ich dir«, hatte Shelby gesagt. »Und sie werden
dich lieben.«
    Lieben – das Wort machte Mark nervös. Bisher hatten sie nicht
den Punkt erreicht, an dem sie einander gesagt hätten: »Ich liebe dich.«
Aber Mark spürte, dass Shelby es sagen wollte, und das bereitete ihm heftige
Schuldgefühle, weil er sich nicht darauf freuen konnte. Natürlich würde er
antworten: »Ich dich auch.« Er würde das auch ehrlich meinen, aber dennoch
nicht ganz so, wie sie es sich von ihm wünschte.
    Vor ein
paar Monaten war Mark noch davon ausgegangen, dass ihm einfach die Fähigkeit
zu lieben fehlte. Aber Holly hatte ihm das Gegenteil bewiesen. Denn das Gefühl,
das er für sie hegte, sein Wunsch, sie zu beschützen, ihr alles
zu geben, der übermächtige Drang, sie glücklich zu machen ... das war
zweifellos Liebe. Nichts, was Mark je zuvor empfunden hatte, kam dem auch nur
nahe.
    Am
Freitagnachmittag nahm Mark das Flugzeug nach Seattle. Er machte sich
schreckliche Sorgen, denn Holly war mit erhöhter Temperatur aus der Schule nach
Hause gekommen. Das Fieberthermometer zeigte 37,8 Grad an. »Ich werde Shelby
absagen«, hatte er Sam mitgeteilt.
    »Spinnst
du? Sie wird dich umbringen, wenn du das tust. Ich kümmere mich schon um alles.
Mach dir keine Sorgen um Holly!«
    »Lass sie
nicht zu lange aufbleiben«, mahnte Mark streng. »Lass sie keinen Mist
essen. Vergiss nicht, ihr Ibuprofen zu geben, oder ...«
    »Ja, ja,
ich weiß Bescheid. Alles wird gut.«
    »Wenn es Holly
morgen nicht

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