Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
das Heck des Mercedes von Sawyers Mom sah. Erst im letzten Moment fiel mir auf, dass die Autotür offen war, und da stand Sawyer auch schon direkt vor meiner Nase.
»Lana!«, sagte er überrascht.
Ich wich zurück, schon wieder auf dem Weg zurück zu den Toiletten, um dort einfach weiterzuweinen. Er war so schön, dass es wehtat, ihn anzusehen.
»Lana, bitte geh nicht. Ich muss mit dir reden.«
»Du hast schon genug gesagt …«
»Lana!« Sawyer packte meinen Arm, drehte mich energisch um und drückte mich gegen die Wagentür.
»Hör mir bitte zu«, bat er und umschloss mein Gesicht mit den Händen. Gleichzeitig fuhr er mit der Daumenkuppe sanft über meine Wange.
»Ich bin ein richtiges Arschloch«, begann er, und ich musste gegen den Drang ankämpfen, bekräftigend zu nicken. »Ich habe das alles nicht so gemeint, wie es klang. Es hatte noch nicht einmal etwas mit dir zu tun oder damit, was ich für dich empfinde.«
»Echt? Klang aber ganz danach«, blaffte ich.
»Leann hat mir vorgeworfen, dass ich Ashton nie geliebt hätte. Sie hat gemeint, ich hätte sie als eine Art Eigentum oder Trophäe betrachtet. Das hat mich wirklich mordsmäßig aufgeregt.« Er schloss die Augen und stieß einen frustrierten Seufzer aus. »Mit dir liegen die Dinge ein bisschen anders … Ich bin mir auch nicht sicher, was das bedeutet, aber in deiner Gegenwart fühle ich etwas, das ich so nicht kenne … Ich will dich. Unbedingt. Es überrascht mich selbst und macht mir tierisch Angst. Vielleicht tue ich dir nicht gut. Vielleicht ist es falsch, was ich empfinde … Denn … Ashton habe ich sehr wohl geliebt. Sie war alles, was ich wollte. Dennoch hatte ich nie dieses überwältigende Verlangen, sie flachzulegen. Verstehst du? Sie unter mir zu spüren.« Seine Stimme senkte sich. »Ich habe mir nie Gründe ausgedacht, weshalb sie ihre Beine um mich schlingen sollte, sodass ich fühlen kann, wie sie sich an mich presst . Nie .« Er schluckte hart. »Ich habe mir nie vorgestellt, wie ich in sie eindringe.«
Mir stockte der Atem, als ich ihn ansah. Er wirkte vollkommen hin und her gerissen zwischen Angst und Verlangen. Der süße Typ, in den ich mich vor Jahren verliebt hatte, war da zwar noch irgendwo, aber langsam wurde er vollkommen verdeckt von diesem neuen Mann, in den er sich verwandelte.
»Ich weiß nicht, warum ich dich so sehr will. Als ich diese Sachen vorhin gesagt habe, war ich hinterher richtig wütend auf mich. Hat mir scheinbar nicht gepasst, dass ich dich auf diese Art begehre, die ich noch nie zuvor erlebt habe. Ehe ich dich wiedergetroffen habe, wollte ich nur ein super Footballspieler sein und gute Noten haben. Ja, ich wollte, dass meine Eltern stolz auf mich sind. Aber jetzt interessieren mich andere Dinge. Du gehst mir auf eine Weise nah, die ich nicht begreife.«
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und brachte ihn zum Schweigen, indem ich meinen Mund auf seinen drückte. Ehe er mich aber an sich ziehen konnte, trat ich zurück und brach den Kuss ab.
»Danke, dass du mir das erklärt hast«, sagte ich, als er in meinen Augen nach einer Erklärung suchte. »Ich weiß, du hast Ashton geliebt – oder tust es vielleicht immer noch. Ich bin schließlich mit dem sicheren Gefühl aufgewachsen, dass du sie anbetest. Aber weißt du, ich bin mir nicht sicher, ob ich es aushalte, wenn du im einen Moment mit mir flirtest und im nächsten einen Ausraster wegen Beau und Ashton hast.«
»Verstehe ich.« Sawyer schluckte und verflocht seine Finger mit meinen. »Ich bin wohl einfach noch nicht bereit für eine neue Beziehung … aber ich möchte diesen Sommer so gern mit dir genießen. Ehe du in die Stadt gekommen bist, war ich gar nicht sicher, ob ich bis August hierbleibe … Und jetzt will ich nicht mehr weg! Ich will diesen letzten sorglosen Sommer mit dir in vollen Zügen auskosten.«
Das war zwar nicht exakt das, worauf ich einmal gehofft hatte, aber immer noch viel besser als alles, was ich nun erwartet hatte. Vielleicht wäre Sawyer ja doch irgendwann bereit für etwas Neues … Außerdem brauchten wir jetzt ein bisschen Zeit, uns kennenzulernen, ohne dass Ashton immer wieder dazwischenfunkte.
»Das will ich auch. Aber ich habe keine Lust auf Spielchen, damit kenne ich mich nicht aus.« Ich konnte dieses Wechselbad einfach nicht ertragen. Das verkraftete mein Herz nicht.
»Keine Spielchen«, sagte er, die Hand auf meiner Hüfte, und zog mich näher an sich. Er senkte den Kopf und küsste mich sanft auf die
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