Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockende Flammen

Lockende Flammen

Titel: Lockende Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
Vom Netzwerk:
eigentlich erklären, dass Sie mir gleich nach dem Wochenende den Laufpass geben?“, erkundigte sich Leonora neugierig.
    „Oh, das lassen Sie mal meine Sorge sein. Trauriger- oder auch glücklicherweise habe ich im Verlauf des Wochenendes entdeckt, dass Sie anfangen mich zu langweilen.“
    „Das wäre nicht weiter überraschend“, erwiderte Leonora trocken. „Weil ich mich nämlich selbst anöden würde, wenn ich tatsächlich die taube Nuss wäre, als die Sie mich darzustellen versuchen.“

4. KAPITEL
    Es war fast Mitternacht, und Leonora lag immer noch wach. Der Garten lockte – umso mehr, da es ihr untersagt war, ihn zu betreten. Aber warum sollte sie nicht trotzdem einfach kurz hinunterlaufen und sich umsehen? Was könnte so schlimm daran sein? Nichts war schlimm daran, absolut nichts. Alessandro Leopardi wollte einfach nur alles unter Kontrolle halten, das war wahrscheinlich so seine Art. Zumindest bei denen, die sich so eine Behandlung gefallen ließen.
    Sie trug eine Art Haus-Schlafanzug, eine legere Kombination aus ärmellosem Oberteil und Caprihose. Kein Problem, in diesem Aufzug kurz in den Garten zu gehen. Und selbst wenn Alessandro sie erwischte, wäre es bestimmt kein Drama. Was sollte er schon machen? Vielleicht sie in ein dunkles Verlies werfen, oder was? Das würde er ganz bestimmt nicht tun, denn immerhin war er darauf angewiesen, dass sie am Wochenende sein Spiel mitspielte.
    Während sie die schmale schmiedeeiserne Treppe hinunterging, überlegte Leonora, warum Alessandro seinen offensichtlich bewunderten großen Bruder nicht in sein Täuschungsmanöver einweihte, dessen Adressat ja wohl sein Vater war.
    Doch noch bevor sie zu einem Schluss gelangt war, hatte sie die unterste Treppenstufe erreicht. Dort blieb sie einen Moment stehen und schaute sich um. Nachdem ihr Blick auf einen langen schmalen Gang fiel, begann sie, wie magnetisch angezogen davon, ins Dunkel hineinzutappen.
    „Iiiiiiiii …“
    Die eiskalten Wasserstrahlen trafen sie völlig überraschend aus allen Richtungen. Leonora blieb abrupt stehen, dann versuchte sie den Strahlen auszuweichen. In Sekundenbruchteilen war sie bis auf die Haut durchnässt.
    „Sehen Sie? Habe ich Sie nicht gewarnt, in den Garten zu gehen?“
    Eine starke Hand umschloss ihren Arm und zog sie durchs Dunkel zu einem anderen Treppenaufgang.
    Leonora, die vor Kälte zitterte, ging sofort zähneklappernd zum Angriff über: „Aber Sie haben nichts davon gesagt, dass Sie mir eine Falle gestellt haben.“
    „Erzählen Sie keinen Unsinn. Die Sprinkleranlage wird gerade repariert, deshalb lässt sich das Wasser nicht abstellen. Meine Vorfahren haben sich einen Spaß daraus gemacht, auf diese Weise unerwünschte Besucher abzuschrecken.“
    „Und warum sagen Sie das nicht gleich? Dann wäre ich selbstverständlich nicht in den Garten gegangen.“
    „Meine Warnung hätte genügen müssen. Und jedem anderen hätte sie auch genügt, nur einer Frau nicht, die glaubt, sich ständig wie ein trotziges Kind aufführen zu müssen.“
    Da er sie immer noch festhielt, riss Leonora sich wütend los. Durch ihre abrupte Bewegung wurden die Sensoren der Alarmanlage aktiviert. Grelle Scheinwerfer tauchten den mit Marmor gekachelten Bereich vor der Treppe in ein gleißendes Licht. Leonora sah eine aus Stein gemeißelte Statue, die einen Korb mit Weintrauben trug, dann fiel ihr Blick auf Alessandro, dem das Hemd völlig durchnässt am Oberkörper klebte. Und als sie einen Moment später an sich selbst hinunterschaute, sah sie zu ihrem Entsetzen, dass ihr Pyjama vor Nässe praktisch durchsichtig war.
    Sie stieß einen leisen Schrei aus und wollte ins Dunkel flüchten, aber Alessandro sagte gereizt: „Stellen Sie sich nicht so an. Selbst wenn ich mir den geschlagenen Abend den Kopf darüber zerbrochen hätte, wie ich Sie am schnellsten ins Bett bekomme, hätte Ihr momentaner Anblick das Feuer meiner Leidenschaft gelöscht, glauben Sie mir. Was um Himmels willen haben Sie denn da für ein scheußliches Ding an?“
    „Eine Haus-Schlafkombination“, erwiderte Leonora trotzig.
    „Grauenvoll. Das Einzige, was eine Frau im Bett und in den Armen eines Mannes tragen sollte, ist ihre eigene Haut.“
    Leonora erschauerte heftig. Plötzlich sehnte sie sich nach einem der großen flauschigen Badelaken aus ihrer Suite.
    „Schön, dann sind wir uns also einig, dass wir nicht die geringste Lust aufeinander verspüren.“
    Sie zitterte so vor Kälte, dass ihre Zähne klapperten.
    Am

Weitere Kostenlose Bücher