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Lockende Flammen

Lockende Flammen

Titel: Lockende Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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nach unten gehen und sich von Alessandro weitere Instruktionen fürs Wochenende abholen würde.
    Die Gästesuite bestand aus Wohnraum, Schlafzimmer, Ankleidezimmer sowie einem riesigen Bad mit quadratischer, in den Fußboden eingelassener Badewanne von der Größe eines mittleren Planschbeckens und einer offenen Dusche.
    Da Leonora wusste, dass sie zum Duschen und Umziehen nicht lange brauchen würde, unternahm sie noch einen kurzen Abstecher auf den Balkon.
    Florenz … Eigentlich sollte sie jetzt den Zauber der Stadt auf sich wirken lassen und überlegen, welche der zahlreichen Sehenswürdigkeiten sie morgen besichtigen wollte. Stattdessen stand sie hier auf diesem Balkon, als Gefangene eines Mannes, der sie rücksichtslos für seine Ziele benutzte.
    Inzwischen war es so dunkel geworden, dass in dem Innenhof kaum mehr etwas erkennbar war. Leonora konnte nur eine von einer Art Kanalsystem durchzogene Rasenfläche, Kieswege und Büsche ausmachen, die von strategisch platzierten Scheinwerfern angestrahlt wurden. Von ihrem Balkon führte eine Treppe in den Garten, dessen süßer Blumenduft zu ihr heraufwehte.
    Eine halbe Stunde später saß sie, frisch geduscht und mit Jeans und T-Shirt bekleidet, auf dem Bett und beantwortete Leos besorgte SMS. Auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach, antwortete sie ihrem Bruder, dass es nicht den geringsten Grund gäbe, sich Sorgen zu machen, und dass sie vorhabe, ihren Aufenthalt in Florenz zu genießen.
    Kaum war die Textnachricht von ihrem Handy abgeschickt, erschien auch schon Caterina, um sie zum Essen abzuholen. Diesmal führte die Italienerin Leonora einen langen Flur entlang, dessen Wände mit Kunstwerken aus verschiedenen Jahrhunderten und Stilepochen geschmückt waren.
    Am Ende des Flurs befand sich eine große Flügeltür, durch die man auf eine halbverglaste Terrasse mit Aussicht auf einen großen Garten gelangte. Dort erwartete Alessandro sie bereits.
    Er hatte sich ebenfalls umgezogen. Wie schafft er es bloß, so lässig entspannt und gleichzeitig so einschüchternd arrogant zu wirken?, fragte sich Leonora unbehaglich. Im Profil erinnerte er an einen dieser Helden, deren Köpfen man auf alten Münzen begegnete. Diesen kurz geschorenen edlen Kopf konnte man sich nur allzu gut geschmückt mit einem Lorbeerkranz vorstellen. Plötzlich glaubte sie zu ersticken, es war fast so, als ob er ihr den Sauerstoff wegnähme. Sie atmete tief durch und nahm sich vor, unbedingt noch mehr Abstand zu halten. Doch warum sollte sie? Sie hatte von ihm nichts zu befürchten. Weil sie ihm gegenüber immun war. Sie musste immun sein. Diese stahlgrauen Augen konnten ihr nichts anhaben, sie konnten weder ihren Schutzschild durchdringen noch ihre geheimsten Gedanken lesen.
    „ Grazie , Caterina.“
    Leonora registrierte überrascht das gewinnende Lächeln, mit dem er sich bei der Haushälterin bedankte. Soviel menschliche Wärme hätte sie ihm gar nicht zugetraut, obwohl sie nicht verstand, warum sie angesichts dieser Entdeckung einen schmerzhaften Stich verspürte. Es gab nicht den geringsten Grund, enttäuscht zu sein, nur weil er sie selbst noch nie so angelächelt hatte.
    „Ich habe Caterina gesagt, dass wir hier draußen allein klarkommen, weil alles, was ich Ihnen jetzt sage, streng vertraulich ist“, erklärte er, nachdem sie allein waren. Bei diesen Worten ging er auf einen weiß gedeckten Tisch an der Wand zu, auf dem kalte Vorspeisen und Salate standen. „Da drüben in der Vitrine gibt es auch noch etwas Warmes. Kennen Sie florentinische Gerichte? Falls Sie irgendetwas wissen wollen, fragen Sie einfach.“
    Leonora gesellte sich zu ihm und erkundigte sich beeindruckt: „Ist das alles Caterinas Werk?“
    Alessandro schüttelte den Kopf.
    „Nein. Normalerweise gehe ich essen, wenn ich in Florenz bin, oder ich mache mir selbst eine Kleinigkeit zurecht. Aber was Sie hier sehen, kommt aus einem Restaurant in der Nähe.“
    „Sie können kochen?“, fragte sie überrascht.
    Als sie sah, dass er spöttisch eine Augenbraue hochzog, wünschte sie sich, sie könnte die Worte zurückholen.
    „Es macht einen unabhängig. Unser großer Bruder hat dafür gesorgt, dass wir uns so früh wie möglich selbst versorgen können.“
    Das hörte sich ja fast so an, als ob sein älterer Bruder für die Erziehung seiner jüngeren Geschwister zuständig gewesen wäre. Aber diesmal verzichtete Leonora auf eine Nachfrage.
    Als sie wenig später mit einem bistecca alla fiorentina – einem

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