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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leichtes, Patrick einfach Kittys Grab zu zeigen. Ein Leichtes, ihm etwas von einem Fieber zu erzählen. Was könnte er noch tun, wenn die Sache erledigt war? Nichts! Aber erst mal musste es so weit kommen, das war das Problem. Niemand auf der Plantage würde den Mord für sie begehen. Wenn das Mädchen doch bloß nicht so jung und hübsch wäre! Da kam ihr ein Gedanke. Logan war doch auf der Suche nach hellhäutigeren Mädchen! Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und durchdachte sorgfältig jeden Schritt ihres Plans. Das Mädchen war eine Brünette und sah obendrein exotisch genug aus, um als Oktorone durchzugehen, wie die Mischlinge genannt wurden. Wer würde es bestreiten, außer ihr selbst? Sie könnte die entsprechenden Papiere fälschen, und keiner würde Fragen stellen. Sie griff nach einem Herkunftsnachweisformular für Sklaven und schrieb sorgfältig den Namen hinein. Dann streute sie Sand darüber, damit ja nichts verwischte und steckte das Papier anschließend in ihr Kleid.
    »Topaz, folge mir«, befahl sie. Sie gingen in den hinteren Teil des Hauses, wo sich eine große Wäschekammer befand. Dort wurde Tisch-und Bettwäsche, sowie ein Vorrat an bunten Baumwollkitteln aufbewahrt, die die Sklaven zu tragen hatten. Jaquine suchte einen orangenen Kittel und ein dazu passendes orangenes Kopftuch heraus. »Jetzt pass genau auf, was isch dir sage. Wenn du absolut sicher bist, dass das Mädchen oben schläft, gehst du und holst alles, was sie an Kleidung und sonstigen Dingen mitgebracht hat, aus dem Zimmer. Du lässt ihr nur noch diesen Kittel hier. Solltest du auch nur einen Fetzen übersehen, peitsche isch dir die Haut vom Rücken.«
    Jaquine stand früh auf. Als Logan eintraf, begrüßte sie ihn fast herzlich. »Ah - Logan, isch habe noch einmal nachgedacht, worüber wir letzte Nacht gesprochen haben. Und isch habe beschlossen, Ihnen eins meiner Mädchen zu überlassen.«
    »Nun, das hängt davon ab, was Sie für sie verlangen. Nachdem ich Ihnen die dreitausend für die anderen bezahlt habe, bin ich ein bisschen knapp bei Kasse, Sie verstehen.«
    »Aber das ist ja das Allerbeste daran. Wenn Sie mir garantieren können, dass sie nicht in Charleston oder in der Umgebung verkauft wird, gebe isch sie Ihnen ganz umsonst mit.«
    »Was stimmt nicht mit ihr? Wo ist der Haken?«, fragte er argwöhnisch.
    »Was für ein misstrauischer Mann Sie doch sind! Ich will sie von hier forthaben. Schaffen Sie sie auf die Inseln und behalten Sie, was immer Sie für sie kriegen. Sie ist sogar trächtig, Logan, trägt einen weißen Bastard im Bauch! Also isch kann mir nischt vorstellen, dass Sie ein so großzügiges Angebot ablehnen!«
    In diesem Moment kam Kitty die Treppe heruntergerannt. Ihre Augen blitzten vor Wut. Sie trug den schäbigen orangenen Kittel und wedelte mit dem orangenen Kopftuch.
    »Was zum Teufel geht hier vor? Wo sind meine Sachen, und wer hat veranlasst, sie aus meinem Zimmer zu entfernen?«, rief sie atemlos.
    Jaquine ignorierte sie und blickte Logan an. »Nun, was halten Sie von ihr?«
    »Ich finde, es ist klug von Ihnen, sie zu verkaufen, bevor Ihr Zukünftiger wieder auftaucht«, sagte er lachend.
    »Verkaufen? Wovon reden Sie? Was geht hier vor?«, schrie Kitty.
    Jaquine, die Kitty noch immer keines Blickes würdigte, entfaltete raschelnd ein Dokument. »Hier sind ihre Papiere. Damit geht sie in Ihren Besitz über. Ihr Name ist Kitty, und sie ist eine Oktorone.«
    »Eine Oktorone? Das ist eine verdammte Lüge. Meine Haut ist nur deshalb ein bisschen dunkler, weil ich Zigeunerin bin. Sie sind ja wahnsinnig!« Kitty stürzte sich mit gezückten Krallen auf Jaquines Augen, doch diese wich geschickt aus und versetzte ihr eine schallende Ohrfeige.
    »Bringen Sie sie zur Vernunft, Logan; sie gehört jetzt Ihnen.«
    Logan schnallte die Peitsche von seinem Gürtel und wedelte damit drohend vor ihrem Gesicht herum. Dann packte er sie beim Arm und stieß sie grob zur Tür. »Hinaus mit dir« Logan stieß Kitty über die Veranda zu seinem Wagen. Er holte ein Paar eiserne Fußfesseln heraus und legte sie um ihre nackten Fußgelenke.
    Kitty drehte sich mit wutverzerrtem Gesicht zu Jaquine um und kreischte: »Hekate! Nebo! Ich rufe die Mächte der Finsternis herab und verfluche deine unsterbliche Seele auf immer!«
    Zwei kleine schwarze Jungen wurden soeben auf den Wagen geladen, als sie ihn erblickte. Ein gigantischer Schwarzer in Ketten. Er ließ sich ohne Gegenwehr zum Wagen führen, aber der Blick aus purer

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