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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ihn nicht in die Finger kriege, könntest du ein würdiger Ersatz sein.«
    »Und ich will, dass du verstehst, wie tief mein Kummer darüber ist, was ich dir und deiner Familie angetan habe. Wenn ich ein Büßergewand anziehen könnte, um etwas daran zu ändern, dann würde ich es tun, wirklich. Ich wünsche mir bei allen Göttern, dass ich die Zeit zurückdrehen und dir deine Kräfte zurückgeben könnte. Du verdienst sie. Aber ich kann es nicht.«
    Er drehte sich um und wollte gehen.
    Aber sie wollte ihn nicht so leicht davonkommen lassen. Sie war ärgerlich über seine abweisende Haltung, zog ihn herum und küsste ihn. »Ich liebe dich, Sin. Ich wollte nur, dass du das weißt.«
    Sin war fassungslos, sowohl über das, was sie tat, als auch über ihre Erklärung. Er konnte sich nicht rühren. Das Einzige, was er sah, war ihr zärtlicher Gesichtsausdruck. Ihre Ehrlichkeit. Aber außerdem hörte er auch das Gelächter seiner Frau in seinem Kopf widerhallen. » Du bist als Gott zu nichts zu gebrauchen, als Liebhaber nicht und als Mann auch nicht …«
    Die einzige Sache, bei der er immer gut gewesen war, war das Töten. Aber bei Kat fühlte er sich so, als hätte er auch noch andere Fähigkeiten als nur diese eine. Bei ihr fühlte er sich so, als sei er wichtig. Als sei er etwas wert.
    Und das machte seinen Widerstand gegen sie zunichte.
    Sie legte ihre weiche Hand an seine Wange. »Wir werden siegen, und wir werden deinen Bruder retten, das verspreche ich dir. Ich werde dich nie wieder im Stich lassen oder dich verletzen. Das schwöre ich bei allem, was ich bin, und bei allem, was ich jemals zu sein hoffe. Du kannst mir vertrauen, Sin.«
    Er schluckte, als seine Gefühle ihn überwältigten. Er wollte sich umdrehen und weggehen, aber er konnte es nicht. Dafür war es zu spät. »Enttäusche mich nicht, Kat. Ich glaube nicht, dass ich mich je davon erholen könnte, wenn du das tätest.«
    Kat traten Tränen in die Augen, als sie diese Worte hörte. Er sagte nicht, dass er sie liebte, aber es war ein Anfang. Er hatte sie nicht ausgelacht oder sie hinausgeworfen.
    Er hatte ihr das Versprechen einer Beziehung gegeben. Eine Chance, das Vertrauen wiederherzustellen, das zerbrochen war. Mehr konnte sie nicht erwarten.
    »Du hast mein Wort, Sin.«
    Er neigte den Kopf und gab ihr den leisen Hauch eines Kusses. Und schon das jagte ihr Schauer über den Rücken und brachte ihr Blut in Wallung.
    Sie grub ihre Hand in sein Haar und hielt ihn fest, sodass sie ihre Wange an seine drücken konnte. Vom Geruch seiner Haut wurde ihr heiß. Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich so etwas gewünscht. Es fühlte sich so gut an, wenn sie ihn im Arm hielt.
    Sie wollte nicht sein wie ihre Mutter. Sie wollte ihn nicht vermissen, ihr Leben mit einer Erinnerung daran leben, was sie beide gewesen waren, und zu wissen, dass sie alles wegen ihrer eigenen Dummheit verloren hatte.
    Zum ersten Mal im Leben war sie sich vollkommen im Klaren über Artemis’ Beziehung zu ihrem Vater. Es war eine Tragödie, die sich bei ihr nicht wiederholen sollte.
    Sie rieb eine Locke von Sin zwischen ihren Fingern und begriff, wie sehr sie ihn tatsächlich liebte.
    »Wir werden gewinnen.«
    »Das kann ich fast glauben, wenn du es sagst.«
    Sie trat zurück und lächelte. »Und was machen wir jetzt?«
    Er holte tief Luft, bevor er antwortete. »Erstens: Wir dürfen nicht sterben. Zweitens: Wir dürfen uns nicht beißen lassen.«
    Sie hoffte, er würde noch mehr sagen. »Und?«
    »Wir müssen sie in den Arsch treten.«
    »Ein guter Plan, allerdings in den Einzelheiten noch etwas ungenau.«
    Er grinste, und sie musste lachen. Sein Verhalten wäre ansteckend gewesen, wenn ihr Leben nicht bedroht worden wäre. »Ich finde schon immer, dass Einzelheiten nicht unbedingt etwas Schlechtes sein müssen«, sagte sie. »Vor allem in einer Situation wie dieser. Pläne können sogar etwas sehr Gutes sein.«
    »Ach wirklich? Ich fand schon immer, dass Pläne einem normalerweise nur im Weg stehen. Es ist besser, locker zu bleiben und zu improvisieren.«
    Sie nahm sein Glas und leerte es. »Aha, locker bleiben also. Das willst du wirklich?«
    Er seufzte und trat von ihr weg. Sein Gesichtsausdruck wirkte plötzlich ernüchtert. »Nein. Wir haben eine Zeitbombe hier und jede Menge zu tun. Nummer eins …«
    »Deinen Bruder holen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Zuerst müssen wir die Tafel des Schicksals holen.«
    »Du willst Zakar in ihrer Gewalt lassen?«
    Allein bei dem Gedanken daran

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