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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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zuckte er schon zusammen. »Jetzt, wo sie wissen, dass wir zu ihm gelangen können, werden sie ihn noch strenger bewachen als zuvor. Wenn wir aber kommen, um ihn zu holen, und sie haben noch immer die Tafel des Schicksals …«
    »Dann werden sie uns in den Arsch treten.«
    »Ganz genau. Wir müssen die Tafel zurückbekommen. Die Frage ist nur: wie?«
    Kat dachte nach. Sie konnten nicht einfach so losziehen und die Tafel des Schicksals zurückfordern. Sie wussten noch nicht einmal, wo sie sich befand. Was sie brauchten, waren Informationen.
    »Hat Kessar irgendeine Schwäche?«, fragte sie.
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Warum überraschte sie das nicht? Ganz einfach. Wenn Sin eine Schwäche Kessars gekannt hätte, hätte er sie zweifellos längst ausgenutzt. »Ich wüsste da vielleicht jemanden, der etwas darüber herausfinden kann. Behalte diese Idee mal im Hinterkopf.«
    Er schaute sie finster an. »Wohin willst du?«
    »Zur Untergehenden Insel. Du bleibst hier und ruhst dich aus. Ich bin bald wieder da.«
    Er schien tatsächlich Angst um sie zu haben. »Bist du sicher, dass ich nicht lieber mitkommen soll?«
    »Das muss ich allein erledigen.«
    »Sei vorsichtig.«
    Seine Besorgnis rührte sie, und Kat nickte, ehe sie versuchte, sich weg zu versetzen. Aber sie kam nicht weit.
    »Es ist die Tafel des Schicksals«, sagte Sin, als sie frustriert knurrte. »Du bist noch immer geschwächt.«
    Sie seufzte. »Das ist ein klein bisschen ungünstig.«
    Sin stellte sich hinter sie. Sie schloss die Augen, als sie die Hitze spürte, die von ihm abstrahlte. An ihm war etwas, dass es ihr in seiner Nähe stets warm wurde. Sein Duft, seine Anwesenheit erfüllten sie mit Begierde und Stärke.
    Er legte ihr die Hände auf die Hüften und neigte den Kopf, sodass er ihr ins Ohr flüstern konnte. Sobald sie die melodischen sumerischen Worte hörte, fühlte sie, dass von seinen Händen Kraft in ihren Körper ausstrahlte. Er schickte einen warmen Strahl ihre Wirbelsäule hoch bis zum Kopf hinauf, wo es kitzelte.
    »Was machst du da, Sin?«
    »Ich stelle dir alle Kräfte zur Verfügung, die ich besitze.«
    Seine geflüsterten Worte trieben ihr die Tränen in die Augen und verschlugen ihr den Atem. »Du vertraust mir?«
    Seine Lippen waren so nahe an ihrer Wange, dass sie ihre Haut kitzelten. »Du hast mich um eine neue Chance gebeten, und ich tut mein Bestes, um sie dir zu verschaffen.«
    Enttäusche mich nicht.
    Obwohl er diese Worte nicht aussprach, konnte sie sie in ihrem Herzen spüren. »Ich werde dich nicht enttäuschen, Sin«, flüsterte sie ihm zu, und einen Augenblick später hatten sich ihre geschwächten Kräfte vereint, und sie besaß genug Kraft, um sich in die Halle zu versetzen, in die Simi Kytara gebracht hatte. Aber Simi musste schon wieder nach Las Vegas zurückgekehrt sein, denn sie war nirgends zu sehen.
    Immer noch aufgewühlt, ruhte Kat sich kurz aus. D’Alerian, M’Adoc und M’Ordant standen mit dem Rücken zu ihr. Aus dieser Perspektive sahen die Traumgötter fast identisch aus. D’Alerian hatte langes, glattes schwarzes Haar, das ihm über die Schultern fiel. M’Ordants schwarzes Haar fiel ihm bis auf den Kragen und war ebenfalls glatt, während das von M’Adoc genauso lang, aber gelockt war. Alle drei waren in Schwarz gekleidet und sprachen leise miteinander.
    M’Ordant hob die Hand und zog ein leichtes Tuch aus Seide über Kytaras Leiche. »Es ist mehr als erschreckend, sich einen Gallu mit einer solchen Kraft vorzustellen. Ich dachte, wir hätten die letzten von diesen Dreckskerlen vor ein paar Jahrhunderten erledigt.«
    D’Alerian schüttelte den Kopf. »Nur in der Welt der Menschen. Die Gallu waren clever und haben sich gut vor uns versteckt.«
    Kat räusperte sich, um ihnen zu verstehen zu geben, dass sie nicht mehr allein waren. Die drei drehten sich mit ernster Miene zu ihr um, aber sobald sie merkten, dass sie es war und nicht einer der anderen Götter, wurden ihre Mienen sanfter.
    Sie trat auf sie zu. »Tut mir leid, dass ich euch belauscht habe.«
    M’Adoc schien nicht sehr geneigt zu sein, ihr zu vergeben. »Bist du schon lange da?«
    »Nein. Ich bin gekommen, als M’Ordant sagte, es sei mehr als erschreckend, sich einen solchen Gallu vorzustellen, und ich stimme damit vollkommen überein.«
    Anders als bei M’Adoc war der Gesichtsausdruck von D’Alerian völlig ausdruckslos. »Was führt dich her, Katra? Will Artemis, dass wir jemanden verfolgen?«
    Das war normalerweise der Grund, der zu

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