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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Ruhe brauchst und dass ich dich nicht stören darf. Das hab ich doch nicht getan, oder?«
    »Gerade eben hast du mich sehr verstört.«
    Er schaute sie mit schmerzhaft verzogenem Gesicht an. »Du lässt mich also töten, ja?«
    Sie dachte ernsthaft darüber nach. Aber so mies würde sie niemals sein. »Nein.«
    Er seufzte erleichtert und ging zurück zur Bar. »Ich wusste nicht, was du gerne isst, also habe ich von allem ein bisschen bestellt. Mit Käse gefüllte Teigröllchen, arme Ritter, Eier auf verschiedene Arten zubereitet, Bagels … was du willst, ist entweder hier, oder ich werde es so schnell wie möglich besorgen. Das, was du nicht isst, können wir an die Dämonen verfüttern, denk ich mir.«
    Kat musste lächeln. »Ich bin sicher, das wissen sie zu schätzen.«
    »Du machst dir ja keine Vorstellung. Das Küchenpersonal ist kurz vor dem Durchdrehen, weil eine Bestellung die nächste jagt. Wir mussten schon ein paar Köche von anderen Kasinos und Restaurants holen, nur für die beiden!«
    Kat lachte, ging um ihn herum und nahm sich ein Toastbrot. »Ich nehme Rühreier, Schinken, Toast und Orangensaft.«
    »Wunderbar. Setz dich hierher.« Er deutete auf einen Barhocker an der Theke. »Ich kümmere mich darum.« Er wies auf den Toast in ihrer Hand. »Gelee, Marmelade, Butter?«
    »Nichts davon, danke, ich mag ihn am liebsten so.«
    »Mir soll’s recht sein.«
    Kat biss in den Toast, während sie ihm zusah, wie er einen Teller für sie herrichtete. Sie fragte sich, wie eine so schrullige Person ins Sins Dienste gekommen war. »Bist du schon lange bei Sin?«
    Kish zuckte mit den Schultern. »Ein paar Tausend Jahre, ein oder zwei Dekaden hin oder her.«
    Bei dieser unerwarteten Antwort erstickte sie beinahe an ihrem Brot. Sie hatte angenommen, er sei ein Mensch, aber da lag sie ganz offensichtlich falsch. »Ach komm, du lügst doch – wirklich?«
    »Deswegen vertraut er mir ja auch.« Er stellte den Teller vor sie und legte eine Serviette aus Leinen und silbernes Besteck daneben.
    »Aber du bist doch ein Mensch, oder nicht?«
    Er nickte. »Ich bin ein Mensch, außer wenn ich morgens früh aufwache. Selbst ich möchte dann nicht in meiner Nähe sein.«
    Normalerweise hätte sie das lustig gefunden. Aber jetzt hatte sie ein Rätsel, das sie lösen wollte. »Aber wenn du ein Mensch bist …«
    »Wie kann ich dann noch am Leben sein?« Er grinste und zwinkerte ihr zu. »Außerdem kann ich Gedanken lesen.«
    Ja …
    Er fuhr fort: »Ich habe in der Vergangenheit einen richtig beschissenen Handel mit einem Dämon abgeschlossen und meine Seele gegen Unsterblichkeit und Wohlstand eingetauscht.« Er begegnete ihrem Blick, und sie sah und spürte seine Bewunderung und Dankbarkeit. »Sin hat mich gerettet.«
    »Wie denn?«
    Kish zuckte mit den Schultern. »Ich habe nie nach den genauen Einzelheiten gefragt. Ich hatte zu viel Angst, herauszufinden, was es ihn gekostet hatte. Alles, was ich weiß, ist, dass er ein Tauschgeschäft eingegangen ist, um mich zu befreien, und dass ich seitdem bei ihm bin. Es gibt nichts, was ich nicht für diesen Mann tun würde.«
    Das konnte sie gut verstehen, und sie musste Kish für seine Loyalität bewundern. Sie hatte es in all den Jahrhunderten oft genug erlebt, dass die meisten Leute, selbst wenn sie von jemandem aus der Klemme geholt worden waren, dazu neigten, sich ohne erkennbaren Grund gegen ihre Retter zu wenden, sobald sich die Gelegenheit dazu bot. Es sagte einiges über Kishs Charakter aus, dass er noch immer hier war und die Schuld, die er Sin gegenüber hatte, anerkannte. »Wie seid ihr euch begegnet?«
    In Kishs Augen trat ein ironischer Schimmer. Er räumte das übrig gebliebene Essen ab. »Genauso wie Damien – ich habe versucht, ihn zu töten.«
    Sie verschluckte sich fast an ihrem Rührei. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet. »Und da hat er dich am Leben gelassen?«
    »Komisch, was?« Kish lachte und erzählte weiter. »Sin verbringt sein ganzes Leben mit dem Tod. Ob du es glaubst oder nicht, er rettet jeden, den er retten kann – wenn er es denn kann. Mein Dämon hatte mich noch nicht gebissen, und so konnte er mich aus der Sache rausholen. Die meisten Leute, die unten im Kasino arbeiten, verdanken Sin auf die eine oder andere Weise ihr Leben.«
    Wow. Sie war überrascht von Sins Mitgefühl, insbesondere nach all dem Verrat, dem er in seinem Leben ausgesetzt gewesen war. Die Tatsache, dass er noch immer versuchte, anderen zu helfen …
    Er war unglaublich, und

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