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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Sie gebissen?«
    Er schaute ihr nicht einmal ins Gesicht, ehe er anfing, sie abzutasten. Sie zischte, als er ihren gebrochenen Arm berührte, aber er hielt in seiner Untersuchung nicht inne.
    Als er ihr Hemd hochzog, um ihren Bauch zu untersuchen, schlug sie seine Hand weg. »Nehmen Sie die Pfoten von mir!«
    »Hat er Sie gebissen?«, knurrte er und betonte jedes Wort.
    Erst dann schaute er ihr ins Gesicht und erstarrte.
    Nur Sekundenbruchteile später packte er sie an der Kehle und würgte sie.

3
    Kat zog die Beine an und stieß Sin mit aller Kraft weg. Er landete auf dem Boden, sprang wieder auf die Füße und ging erneut auf sie los.
    Sie stieß sich vom Auto ab und duckte sich unter seinen Händen hinweg, dann zog sie scharf die Luft ein, denn sie hatte sich den verletzten Arm gestoßen. Aber das machte sie nur noch zorniger. »Glaub mir, du Arschloch, du legst dich besser nicht mit mir an.«
    Seine Nasenflügel bebten. »O doch, und ob. Ich träume seit Jahrhunderten davon, dich zu erwürgen.«
    Was, zum Teufel, meinte er damit?
    Plötzlich durchschnitt der Klang von näher kommenden Sirenen die Luft. Kat wandte den Kopf, aber in der gleichen Sekunde packte Sin sie.
    Und er bewegte sich schneller, als es jedem Menschen möglich gewesen wäre. In dem einen Augenblick waren sie noch auf der Straße, und im nächsten wurde alles dunkel.
    Sin lächelte böse, als Artemis in seinen Armen zusammenbrach. Es stimmte, dass ihm ein Großteil seiner göttlichen Kräfte fehlte, aber auch nachdem Artemis sie ihm geraubt hatte, hatte sein Bruder dafür gesorgt, dass er noch immer genug Kraft hatte, um sich zu schützen.
    Sogar gegen die Götter.
    Er konnte kaum glauben, dass das Schicksal so gnädig gewesen war, ihm das Miststück geradewegs in die Arme zu treiben. Jetzt gehörte sie ihm, und er würde sie für das, was sie ihm angetan hatte, bezahlen lassen.
    Schon bei dem Gedanken daran lächelte er und beförderte sich in sein Penthouse in Las Vegas. Er ließ seine Gefangene nicht besonders sanft auf sein schwarzes Ledersofa fallen, dann ging er ins Schlafzimmer und holte ein paar Gegenstände, die er brauchen würde. Eine Göttin in Geiselhaft zu nehmen war eine problematische Sache. Wenn sie erst einmal aufwachte, würde sie stinksauer sein und nach Blut dürsten.
    Nach seinem Blut.
    Deshalb brauchte er ein paar Dinge, die sicherstellten, dass sie ihm mit ihren Kräften nicht das Herz herausriss. Er betrat seinen begehbaren Kleiderschrank und schob an der hinteren Wand die Kleidung zur Seite. Dort verbarg sich sein Tresorraum. Die Tür bestand aus angelaufener Bronze und hatte ein biometrisches Türschloss mit einem Scanner für Fingerabdrücke und Augen-Iris. Das war ungeheuer modern, wenn man sich überlegte, dass er ein ehemaliger sumerischer Gott aus der Antike war. Aber man musste sich anpassen, wenn man in der Hölle der modernen Welt der Menschen gefangen war.
    Er öffnete die Tür und betrat den Tresorraum. Hier bewahrte er die Überreste von seinem eigenen Tempel in Ur auf – die wenigen Dinge, die Artemis nicht zerstört hatte, nachdem sie ihn ausgeschaltet hatte. Es war nicht viel, ein oder zwei goldene Urnen und die Schale vom Altar, auf der die Betenden ihre Gaben abgelegt hatten. Er hatte auch einige Statuen behalten, aber die meisten Gegenstände in diesem Raum stammten aus den Tempeln seiner Tochter. Nach ihrem Tod hatte er versucht, alles zu retten, was ihr Bildnis trug, und diese Gegenstände hatte er sorgfältig in gläsernen Vitrinen untergebracht.
    Aber nicht deshalb war er hergekommen. Das, was er eigentlich wollte, ruhte in der hintersten Ecke in einem Schrankkoffer aus Leder, der unheimlich quietschte, als er ihn öffnete. Ein sadistisches Lächeln umspielte Sins Lippen, als er den außerordentlich wichtigen Gegenstand fand, den er die ganzen Jahrhunderte lang aufbewahrt hatte.
    Es war das diktyon , mit dem Artemis ihn gefesselt hatte, während sie ihm seine Kräfte aussaugte. Es hatte irgendetwas an sich, gegen das ein Unsterblicher nicht ankam, es hielt ihn gefangen und hilflos.
    Noch immer konnte er die Demütigung von damals spüren, als er ihr ausgeliefert gewesen war.
    Und nachdem das Miststück ihn ausgesaugt hatte, hatte sie ihn in der Wüste entsorgt, immer noch in das Netz verstrickt und gefangen.
    »Danke, dass du so gefügig gewesen bist. Und jetzt sollen die anderen in eurem armseligen Pantheon gegeneinander antreten, bis sie alle weg sind.« Ihr Lachen hatte ihm in den Ohren

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