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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Haar nur schulterlang.
    Kish blieb wie angewurzelt stehen, als er die Frau auf der Couch sah. »Ähm, Boss, was machst du da?«
    »Wonach sieht es denn aus?«
    Kish verzog das Gesicht und kratzte sich über dem linken Ohr. »Es sieht verdammt pervers aus. An dieser Stelle möchte ich dich daran erinnern, dass die Entführung einer Frau heute und in diesem Zeitalter und insbesondere in diesem Land ein Verbrechen ist.«
    Sin war nicht besonders erfreut. »Ja, und zu deiner eigenen Zeit war es ein Kapitalverbrechen, das dazu führte, dass dem Mann die Hoden abgeschnitten wurden, ehe er geköpft wurde.«
    Kish zuckte bei der Erwähnung der Kastration zusammen und hielt sich die Hand vor die bewusste Körperstelle. »Ja – und warum entführst du sie dann?«
    »Wer sagt denn, dass ich sie entführt habe?«
    »Die Tatsache, dass sie bewusstlos ist und gefesselt und vollständig angekleidet. Ich denke, wenn es sich um ausgefallenen Sex handeln und sie freiwillig mitmachen würde, dann wäre sie wach und nackt.«
    Da hatte Kish allerdings recht.
    Er trat einen Schritt näher und sah sie sich genauer an, dann schaute er wieder zurück zu Sin. »Und wer ist sie?«
    »Artemis.«
    »Artemis – und wie weiter?«
    Sin starrte ihn an. »Du weißt schon. Das Miststück von einer griechischen Göttin, die mir meine Kräfte geraubt hat.«
    Kish lachte nervös. » Diese Göttin liegt da zusammengeschnürt wie ein Truthahn auf deiner Couch? Bist du wahnsinnig, Boss?«
    »Nein«, sagte Sin, von berechtigter Wut ergriffen. »Ich war im Vorteil, und ich habe ihn genutzt.«
    Kishs Gesicht wurde aschgrau. »Und wenn sie aufwacht, sind wir beide erledigt. Sie wird uns rösten, bis wir nur noch verbrannter Toast sind. Kohlrabenschwarzer Toast. Wenn es noch etwas Schwärzeres gibt als kohlrabenschwarz, dann werden wir das sein. Sie wird uns eine wahnsinnige Abreibung verpassen. Und nimm es mir nicht übel, ich möchte von einer Göttin keine Abreibung verpasst bekommen … möglicherweise würde ich es in Kauf nehmen, wenn es Angelina Jolie in einem schwarzen Body und mit Spikes an den Schuhen wäre. Angie-Baby dürfte mir mit den Spikes eins überziehen, aber diese Lady hier …« Er wies auf Artemis. »Diese Lady wird mir auf schmerzhafte Art die Eingeweide entfernen, und das will ich um jeden Preis vermeiden.«
    Sin schüttelte über die Aufregung des Mannes nur den Kopf. »Jetzt krieg dich mal wieder ein, bevor du mir auf den Teppich machst und ich dir eine Zeitung unterlegen muss. Sie wird uns keine Abreibung verpassen. Das Netz hier macht ihre Kräfte zunichte. Auf diese Weise hat sie mich ausgesaugt und mich gedemütigt zurückgelassen.«
    Kish neigte den Kopf, als ob er ihm gern glauben würde, es aber nicht konnte. »Bist du dir da absolut sicher, Boss?«
    »Hundertprozentig. Das diktyon ist als Falle für Götter und Unsterbliche konstruiert. Solange sie in ihm gefangen ist, sind wir sicher.«
    Kish schauderte noch immer. »Das Wort ›sicher‹ würde ich in dieser Situation nicht verwenden. Eher ›aufgeschmissen‹ oder sogar ›tot‹. Sie wird nicht gerade glücklich über ihre Lage sein.«
    Sin war es vollkommen egal, ob sie über irgendetwas glücklich war oder nicht. »Wenn ich erst einmal meine Kräfte zurückhabe, macht das überhaupt nichts mehr. Sie wird nicht in der Lage sein, einem von uns etwas anzutun.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    Sin hatte keine Ahnung. Er wusste überhaupt nicht mehr, wie das Ganze damals begonnen hatte. Nachdem sie ihm in ihrem Tempel Nektar zu trinken gegeben hatte, hatte er die Dinge nur noch verschwommen in Erinnerung, und er war nicht ganz sicher, was sie ihm alles angetan hatte. Er glaubte, dass Artemis ihm seine Kräfte genommen hatte, indem sie sein Blut getrunken hatte. Er wollte ihr Blut nicht trinken – man konnte nie wissen, welche Krankheiten dieses Miststück möglicherweise in sich trug: Tollwut, Hundestaupe, das Parvo-Virus … aber wenn es seine Kräfte wiederherstellen würde, dann würde er es tun.
    Zuerst musste er aus ihr herausbekommen, ob es mit einem Blutaustausch funktionieren würde.
    Er starrte seinen Diener an. »Hast du nicht irgendwas zu tun?«
    »Ich würde ja die Polizei rufen, aber ich weiß, das würde damit enden, dass du mir jeden einzelnen Knochen im Leib brichst und ich dann nach meiner Mutter schreie. So wie es aussieht, glaube ich, dass ich meinen Hals am besten dadurch rette, dass ich versuche, dir etwas Vernunft einzureden.«
    Sin knirschte mit

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