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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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den Riss immer mehr.
    Wie konnte man etwas töten, das unbesiegbar war? Die Frage drehte sich unaufhörlich in Kats Kopf, bis ihr ganz schwindelig war. Und als sie wieder auf das Grab schaute, hatte sie eine neue Idee.
    Sie wandte sich an Sin. »Wir stellen vielleicht die falsche Frage. Vergiss das mit dem Töten. Wie habt ihr sie letztes Mal gefangen gesetzt?«
    »Mit drei sumerischen Göttern und einem Gesang.«
    Kish seufzte. »Zu dumm, dass wir nur einen Gott hier haben.«
    »Nein«, sagte Ash. »Wir haben drei: Zakar, Sin und Katra.«
    Sin erstarrte, als er begriff, was Ash meinte. Es war brillant. Indem er Kats Leben gerettet hatte, hatte er vielleicht die ganze Welt gerettet. »Der Blutaustausch.«
    Ash nickte. »Kat teilt jetzt sumerisches Blut mit dir. Sie kann als dritter Gott fungieren.«
    Sin lächelte, als er Kats hoffnungsvollen Blick sah. Er schaute Zakar an, und zum ersten Mal spürte er, dass sie diese Sache vielleicht doch überleben könnten. »Erinnerst du dich noch, wie wir sie eingeschlossen haben?«
    »Ja, aber der Stab ist zersprungen. Wir brauchen etwas anderes, das wir als Schlüssel verwenden können.«
    »Könnten wir die sfora nehmen?«, fragte Kat. »Sie kann sich vor und zurück durch die Zeiten bewegen.«
    Einen Versuch war es wert. »Ich glaube, das könnte klappen. Wir müssen es einfach ausprobieren.«
    Kat zog ihre Kette ab und gab sie Sin. »Was müssen wir tun?«
    Nachdem er Zakar die sfora gegeben hatte, führte Sin Kat an die Längsseite des Grabes, während er sich auf der äußersten rechten Seite aufstellte und Zakar auf der äußersten linken.
    Sobald sie auf ihren Positionen standen, stimmte Sin einen sumerischen Gesang an:
    »Ich bin der Eine, der Führer der Dämonen auf der Welt.
    Wir rufen die Kräfte, die uns erschaffen und geboren haben.
    Alles, das einst und jetzt war,
    Schützen wir mit unserem Innersten.
    Dem Leben der anderen widmen wir uns,
    Für immer werden wir die Lebenden beschützen.«
    Sin sprach diese Worte zwei Mal, ehe Zakar einfiel.
    Kat hielt den Atem an und versuchte, sich zu konzentrieren und die sumerischen Worte zu lernen, während sie zusah, wie die Hände der Dimme weiter aus dem Loch ragten. Das Klopfen von Kessar und seinen Leuten dröhnte noch lauter durch die Höhle. Nun stimmte auch Kat in den Gesang ein.
    Jeden Moment würden die eine oder die andere Gruppe Dämonen in die Höhle stürmen – oder sogar beide Gruppen, von außen und von innen.
    Die sfora wurde hellrot.
    »Zakar!« Die Stimme von Kessar dröhnte durch den Raum. »Lass die Dimme frei!«
    Zakar stockte in seinem Gesang.
    »Bleib bei mir, Bruder«, sagte Sin mit ruhiger Stimme.
    Noch immer schrie Kessar Zakar an, er solle ihnen helfen.
    Zakar senkte die Hand mit der sfora . Seine Stimme wurde schwächer, und die Dimme lachten.
    »Ich lasse nicht zu, dass du noch einmal die Kontrolle über mich gewinnst«, sagte er zwischen zusammengepressten Zähnen. »Ich bin nicht dein Eigentum. Ich werde meinen Bruder nicht verraten. Nicht noch einmal.«
    Los, Zakar , flüsterte Kat im Stillen, e nttäusche uns nicht!
    Am stärksten betete sie darum, dass er sich nicht selbst enttäuschen würde.
    Aber als sie ihn anschaute, sah sie, wie der Dämon in ihm wuchs und von ihm Besitz ergreifen wollte. Er war nur noch einen Schritt davon entfernt, die Macht in Zakar zu übernehmen.
    Schneller, als sie blinzeln konnte, stellte Ash sich hinter Zakar und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Mit einem Mal wurden Zakars Augen völlig weiß. Er hob die Hand mit der sfora und sang mit neuer Inbrunst weiter. Kat hätte zu gern gewusst, was da vor sich ging, aber sie wagte es nicht, ihren eigenen Gesang zu unterbrechen, um zu fragen.
    Ein Windstoß fegte durch den Raum, so stark, dass er die Dolophoni durcheinanderwirbelte. Xirena zog ihre Flügel ein. Kats Haar peitschte ihr um den Kopf.
    Es fühlte sich an, als wäre sie im Boden verwurzelt. Der Wind konnte zwar an ihrem Haar und ihren Kleidern zerren, doch er konnte sie nicht vom Fleck bewegen. Die Dimme hämmerten gegen den Sarg, um in Freiheit zu gelangen, und ihre Schreie vermischten sich mit dem Gesang.
    Da brachen die Gallu durch die Tür, und ein greller Lichtschein drang aus dem Gang herein.
    »Attacke!«, schrie Deimos und rannte los, um sich ihnen entgegenzustellen. Das totale Chaos brach aus, als die Gallu mit den Dolophoni kämpften, doch Kat, Zakar und Sin arbeiteten mit ihrem Gesang weiter daran, die Dimme zurückzuhalten.
    Die sfora glühte

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