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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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hält von niemandem viel, auch von mir häufig nicht.«
    »Das ist richtig«, stimmte sie ihm zu. »Leute sind zuallererst einmal lästig. Das gilt auch für mich selbst.«
    Sins Mobiltelefon klingelte. Er entschuldigte sich und ging dran.
    Zakars Augen waren weiterhin auf Kat gerichtet, die seinem intensiven, prüfenden Blick nicht auswich. Stattdessen erwiderte sie ihn und ließ ihn spüren, dass sie nicht im Mindesten eingeschüchtert war.
    Schließlich brach er die Stille. »Du willst mir etwas sagen, oder?«
    »Eigentlich nicht. Ich will mich nur ein bisschen entspannen.« Sie schaute zu Sin, der beim Telefonieren auf den Balkon ging. Was war da los?
    Sie würde es zweifellos bald erfahren. Also wandte sie sich wieder Zakar zu. »Du musst erleichtert sein, dass du von den Gallu weg bist.«
    »Du machst dir ja gar keine Vorstellung.«
    »Das würde ich nicht sagen, denn ich habe schließlich gesehen, wie du dort gehalten worden bist. Ich stelle mir vor, dass das ziemlich schrecklich für dich gewesen ist.«
    Damit konnte sie endlich den Erfolg verbuchen, dass er seinen Blick abwandte. »Ich brauche Kleidung.«
    Bei dem merkwürdigen Klang in seiner Stimme runzelte sie die Stirn. »Willst du irgendwo hingehen?«
    Er antwortete nicht. Er stand nur auf, völlig nackt, und ging auf das Schlafzimmer zu, als ob nichts dabei wäre, dass er direkt vor ihr durch das Penthouse seines Bruders lief. Kat hätte ihn angestarrt, aber sie wusste, dass die Männer der Antike nicht gerade schamhaft gewesen waren …
    Andererseits waren das auch heute viele moderne Männer nicht.
    Sin kam vom Balkon herein und ließ seinen dunklen Blick durchs Zimmer schweifen. »Wo ist Zakar?«
    »Er sagte, er brauche Kleider.«
    Sin runzelte die Stirn. »Er ist also in meinem Schlafzimmer?«
    »Vermutlich.«
    Sin ging auf das Zimmer zu, und sie folgte ihm. Als sie das Zimmer betraten, war es leer. Verblüfft wartete sie darauf, dass Zakar wieder auftauchen würde.
    Es passierte nichts.
    Sin ging zu dem begehbaren Kleiderschrank und öffnete ihn, aber nirgendwo fand sich eine Spur von Zakar. Sie schauten sogar im Badezimmer nach. Der Mann hatte sich aus dem Zimmer versetzt und war wer weiß wohin verschwunden.
    »Was glaubst du, wo er ist?«
    Sin zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Aber es stimmte etwas nicht mit ihm.«
    »Ich dachte, das wäre nur mir aufgefallen.«
    »Nein, ich habe es auch gespürt.« Er warf die Badezimmertür ins Schloss. »Verdammt. Was haben wir da entfesselt?«
    Sie seufzte. »Verhängnis, Zerstörung … wenigstens ist er keine Atomwaffe.«
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Wer kann das schon so genau sagen?«
    Kat strahlte. »Da schau, Mr. Positiv ist wieder da und mischt mit! Willkommen, wir haben Sie schon sehr vermisst.«
    Sin musste gegen seinen Willen lächeln. Ihr Spott hätte ihn eigentlich ärgern müssen, aber er empfand ihn als erfrischende Ablenkung. Er konnte sich an keine Phase seines Lebens erinnern, die er mehr genossen hätte als diese Zeit mit ihr. Und alles in allem betrachtet, würde das hier die schlimmste Zeit seines Lebens werden, denn sie waren nur noch wenige Tage entfernt von der großen Katastrophe.
    Das Einzige, was alles hier erträglich machte, waren ihr Humor und ihr Mut. »Bist du eigentlich wirklich echt?«
    Sie spottete. »Wenn man meine Abstammung und meinen Hintergrund betrachtet, dann kannst du froh sein, dass ich so normal bin, wie ich bin.«
    »Gut, ich hab schon verstanden.« Er seufzte müde, als er versuchte, Zakar zu lokalisieren, aber vor ihm erschien kein Bild. Es war, als wäre sein Bruder in einem Schwarzen Loch verschwunden. »Kannst du ihn finden?«
    »Nicht die Spur. Und du?«
    Er schüttelte den Kopf. »So ungern ich das auch sage, ich glaube, wir werden abwarten müssen, bis er zurückkommt.«
    An ihrem Gesicht konnte er ablesen, dass ihr diese Idee genauso wenig gefiel wie ihm. Aber hatten sie eine andere Wahl? Ohne den geringsten Anhaltspunkt hatten sie nicht einmal eine Ahnung, wo sie nach ihm suchen sollten. Sin hätte seinen Bruder dafür töten können.
    Kat ging zu ihm hinüber und strich ihm über den Rücken. »Wer war denn am Telefon?«
    »Damien. Er sagte, ein Gallu hätte versucht reinzukommen, aber er ist an den Spiegeln gescheitert.«
    Ihr Lächeln wärmte ihn, ehe sie ihr Kinn auf seine Schulter stützte und ihm einen Arm um die Hüften schlang. Ja, daran konnte man sich schon gewöhnen! In der Art, wie ihre unschuldige Berührung

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