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Lockruf des Blutes

Lockruf des Blutes

Titel: Lockruf des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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hat für Notre Dame Football gespielt, Max Baseball am USC. Nach dem Abschluss ist David in den Profisport gegangen. Max hat auch eine Zeitlang weiter Baseball gespielt, ehe er sich die Schulter ruiniert hat. Beide sind Adrenalinjunkies, was ihre Berufswahl nach dem Ende der sportlichen Karrieren erklärt. Und trotz all dieser Gemeinsamkeiten ertragen sie es kaum, sich im selben Raum aufzuhalten.
    Ich weigere mich, ihr albernes Spielchen mitzuspielen. Ich reiche den Becher an Max weiter und schenke mir einen neuen ein. »Was wolltest du gerade sagen?«, frage ich David und ignoriere die Tatsache, dass er Max ignoriert.
    David schluckt einen Mundvoll Kaffee hinunter, sein Blick huscht zwischen Max und mir hin und her. Schließlich sagt er: »Ist nicht so wichtig.« Sein Blick bleibt schließlich an Max hängen. »Max. Du bist also zurück aus Washington, was? Endgültig?«
    Sein Tonfall sagt überdeutlich, welche Antwort er sich wünschen würde. Ich bin sicher, dass Max das nicht entgeht, doch er lässt sich nichts anmerken und schüttelt den Kopf. »Nein. Da ist noch einiges zu tun.« Er legt einen Arm locker um meine Taille. »Ich wollte nur ein bisschen Zeit mit Anna verbringen.«
    Ich bedeute den beiden, sich zu setzen. David nimmt seinen Sessel, Max meinen. Ich hocke mich auf die Tischkante. So kurz und knapp wie möglich erzähle ich ihnen, was gestern Abend passiert ist. Nachdem ich fertig bin, herrscht erst einmal verblüfftes Schweigen.
    David spricht als Erster. »Ich habe deinen Bruder nicht gekannt. Aber du hast mir viel von ihm erzählt. Es muss ein ziemlicher Schock für deine Eltern gewesen sein, jetzt zu erfahren, dass er vielleicht ein Kind hat. Wie geht es den beiden?«
    »So gut man es eben erwarten kann.«
    »Glauben sie, dass das Kind von Steve ist?«, fragt Max. »Bist du sicher, dass diese Carolyn euch nicht übers Ohr haut?«
    David wirft mir einen Blick zu, als wolle er sagen, das sei ja wohl typisch Max. Aber die Frage ist berechtigt. Ich habe selbst meine Zweifel daran.
    »Ich weiß nicht«, antworte ich. »Carolyn hat uns angeboten, einen Gentest machen zu lassen. Und wir haben Fotos gesehen. Ach ja, ich habe eines dabei.« Ich krame in meiner Handtasche herum und hole Trishs Foto heraus, dazu eines von meinem Bruder in demselben Alter. »Was meint ihr?«
    Ich lege die Fotos nebeneinander auf den Schreibtisch. David und Max beugen sich darüber.
    »Da ist eine gewisse Ähnlichkeit«, sagt Max gleich darauf. »Aber das beweist nicht, dass sie Steves Tochter ist.«
    »Nein«, gebe ich zu. »Das ist kein Beweis. Aber selbst wenn sich herausstellen sollte, dass Carolyn lügt – ein junges Mädchen ist ermordet worden, ein weiteres ist verschwunden, ein Lehrer an der Schule meiner Mutter könnte ein Pädophiler oder Schlimmeres sein. Ich denke, wir sollten uns die Sache mal ansehen.«
    Max schüttelt den Kopf. »Das ist eine Sache für die Behörden. Falls das Mädchen entführt wurde, sollte das FBI eingeschaltet werden. Die sind wesentlich besser in der Lage, so etwas aufzuklären, als du und David.«
    David runzelt empört die Stirn, doch ich spreche weiter, bevor er etwas sagen kann. »Du hast recht. Wenn wir sicher wüssten, dass Trish entführt wurde, wäre ich die Erste, die das FBI hinzuzieht. Aber vielleicht versteckt sie sich, weil sie etwas darüber weiß, was ihrer Freundin zugestoßen ist. Ihre Mutter hat Angst, dass die Polizei sie vor uns findet, weil die davon ausgehen könnten, dass sie etwas mit dem Mord zu tun hat. Wenn wir sie zuerst finden, könnten wir mit den Behörden verhandeln, falls das nötig sein sollte.«
    David nickt zustimmend. »Was soll ich tun?«
    Ich greife zum Notizblock und schreibe ihm die Namen auf, während ich sie ihm erkläre. »Das ermordete Mädchen heißt Barbara Franco. Ich weiß nichts darüber, was ihr passiert ist, ich weiß nur, dass ihre Leiche gestern gefunden wurde. Könntest du deine Kontakte bei der Polizei anrufen und so viel wie möglich in Erfahrung bringen? Ich habe die Zeitung mitgebracht. Vielleicht steht da was drin, womit du anfangen kannst. Ich muss den ganzen Tag an Moms Schule bleiben. Ich will diesen Daniel Frey mal in Aktion erleben. Mom wird mir Zugang zu seiner Personalakte verschaffen, aber du solltest ihn zusätzlich überprüfen. Ich will ihm nach der Schule folgen. Beobachten, was er tut. Wohin er geht. Wir könnten uns wieder hier treffen, sagen wir um sechs?«
    David nimmt mir den Notizblock aus der Hand. »Ich fange

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