Lockruf des Glücks
die Gala zur Eröffnung des Resorts zu verpassen, Terry. Vielen Dank.«
»Es wäre nicht annähernd das Event, das es wird, wenn wir nicht Ihre Hilfe gehabt hätten, Josh«, sagte der Bauunternehmer mit einem Respekt in der Stimme, von dem es Megan schlecht wurde. Er drehte sich zu ihr um. »Können Sie das Wochenende mit uns verbringen, Megan?«
»Ich... ich weiß nicht«, stammelte sie. Wenn Josh Bennett dort wäre, würde sie mit Sicherheit nicht kommen. Sie würde sich später eine gute Entschuldigung einfallen lassen. Jetzt wollte sie nur noch gehen. »Ich muss es mit der Geschäftsleitung absprechen. Sie können meine Einladung ins Büro schicken. Wenn die beiden Herren mich jetzt entschuldigen.« Sie schoss einen abfälligen Blick in die Richtung in der Josh stand. »Ich treffe zum Abendessen einen weiteren Kunden.«
Schon wieder eine Lüge, und Joshs hochgezogene Augenbraue zeigte ihr, dass er es wusste. »Gute Nacht«, sagte sie und segelte aus dem Vorführraum mit dem Minimum an Würde, das ihr noch geblieben war.
Sie hetzte die Korridore hinunter, die jetzt bis auf ein paar Unverbesserliche, wie James einer gewesen war, verlassen waren. Geht nach Hause zu eurer Frau, eurem Mann, eurer Familie. Gebt diesem Mann nicht das Beste, das ihr habt. Er ist es nicht wert, wollte sie ihnen zurufen. Sie rannte durch die elegante Lobby, als wäre sie einer Folterkammer entkommen.
Später konnte sie sich nicht einmal mehr daran erinnern, wie sie nach Hause gekommen war. Ausnahmsweise
völlig abgestumpft gegenüber dem Verkehr, war sie wie ein Automat gefahren, alle Gedanken auf die Minuten fixiert, die sie allein mit Josh verbracht hatte. Als sie ihr Haus betrat, war die Leere greifbar, als würde sie in ein Leichentuch eingehüllt, als würde sie ersticken.
»Es ist seine Schuld, dass ich alleine bin«, sagte sie laut in ihrer Wut und ihrer Niederlage. Wäre Josh Bennett nicht gewesen, hätte sie noch immer einen Ehemann, vielleicht jetzt auch ein oder zwei Babys. Sie sollte sich für die Einsamkeit in ihrem Leben bei ihm bedanken. Noch immer fraß er an ihr wie ein Aasgeier. Wann hätte er sie sauber bis zu den Knochen abgenagt?
Er hatte ihr ihren Mann schon vor seinem Tod gestohlen. James hatte ihr niemals im selben Maß gehört, wie er der Agentur Bennett gehört hatte. Josh hatte sie ihrer Würde beraubt, indem er den Job für sie besorgt hatte. Dass sie nichts von seinen Machenschaften gewusst hatte, änderte nichts daran. Wie viele Leute wussten, dass sie ihren Job Josh zu verdanken hatte? Wurde sie hinter ihrem Rücken ausgelacht? Dachten alle, dass sie um seine Hilfe gebeten hatte? Was, glaubten sie, hatte sie als Gegenleistung dafür getan? Sie fröstelte, aber nicht vor Kälte, als sie sich in ihrem klimatisierten Schlafzimmer auszog.
Jetzt raubte Josh Bennett ihr ihre Selbstachtung. Jedes Mal, wenn er sie berührte, schmolz sie wie warmer, formbarer Ton in seinen Händen. Scham schlug über
ihr zusammen, als sie sich daran erinnerte, wie sie ihm ihren Körper entgegengebogen hatte, wie ihr Mund sich für seinen Mund geöffnet hatte.
»Ich hasse ihn, ich verachte ihn«, schluchzte sie, griff nach dem Kopfkissen und zog in einer Geste des Selbstschutzes die Beine an ihre Brust. Salzige Tränen tropften von ihren Wangen auf das Kopfkissen.
Weine nicht, Megan. Weine nicht.
»Nein, nein.« Sie sträubte sich gegen die Erinnerung an seine leidenschaftlichen Worte. Sie wollte die Sanftheit vergessen, mit der er sie an sich gedrückt hatte, die Zärtlichkeit seiner Hände, die Süße seiner Lippen. Sie versuchte das Bild eines harten, berechnenden Mannes heraufzubeschwören, aber es gelang ihr nicht. Das einzige Bild, das sie vor sich sah, war Joshs besorgter Gesichtsausdruck, als er ihre Wangen wiegte und ihren Mund an seine Lippen hob.
»Nein«, wiederholte sie, zutiefst aufgewühlt.
Sie hasste ihn mehr als je zuvor, nur würde sie sich selbst endlich den wahren Grund eingestehen. Seit der Nacht, in der sie sich begegnet waren, war es ihr nie mehr gelungen, ihn aus ihren Gedanken zu bannen. Hartnäckig war er geblieben. Und er würde sich auch jetzt nicht daraus vertreiben lassen.
Zwei Tage lang hörte Megan weder etwas von Josh noch von Terry Bishop. Nur Jo Hampson erstattete ihr kurz Bericht. »Terry sagte, dass Ihnen die Werbespots gefielen. Der arme Mann steht so unter Strom. Wenn
Seascape nicht bald eröffnet wird, wird er noch an einem Herzinfarkt sterben. Danke, dass Sie mich neulich auf
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