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Lockruf Des Mondes

Lockruf Des Mondes

Titel: Lockruf Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Wessen Hass?«
    »Den deines Clans. Die Frauen werden genau wie die Sinclair-Frauen sein ... oder schlimmer noch. Sie werden glauben, ich beschmutzte die Luft, die sie atmen, weil ich Engländerin bin, und die Soldaten werden mir ständig finstere Blicke zuwerfen. Und sollte ich etwas falsch machen, werden sie mir wehtun. Ich hatte vorher schon damit gerechnet, und nun weiß ich, dass es so kommen wird. Ulf will mir jetzt schon wehtun«, erinnerte sie Lachlan, bevor ihre Stimme endgültig in einem Schluchzen unterging.
    Er zog sie beinahe grob an seine Brust und tätschelte ihr unbeholfen den Rücken. »Das lasse ich nicht zu.«
    »Doch, das wirst du. Du hasst mich auch. Ich bin dein Feind.« Aber noch während sie diese harten Worte sagte, schmiegte sie sich an die tröstende Wärme seines Körpers.
    Irgendwie musste dies alles so etwas wie ein Albtraum sein, und deswegen benahm sie sich auch nicht zu forsch. Denn wer achtete in Träumen schon auf Anstand oder Schicklichkeit?
    Lachlan konnte Emilys gebrochene Stimme nicht ertragen, und ihre sanften Rundungen so dicht an sich zu spüren, machte ihn so verrückt, wie sie sich anhörte. Aber er glaubte nicht, dass sie verrückt war. Nur sehr, sehr verletzt. Es stimmte, die Highlander begegneten den Engländern mit einer tief verwurzelten Abneigung, doch die Sinclairs hatten diese offenbar auf eine Ebene erhoben, die über alles hinausging, was Lachlan je erlebt hatte.
    »Haben die Sinclair'schen Soldaten dir etwas zuleide getan?«
    »Noch nicht, aber ich wusste, dass es irgendwann geschehen würde. Verstehst du das denn nicht?«
    »Und Talorc?«
    »Er hasst mich am meisten von allen. Er nannte mich seine Feindin, was niemanden kümmerte, doch alle hielten mich für schlecht und böse, weil ich ihm sagte, ich wäre lieber mit einem Ziegenbock verheiratet als mit ihm.«
    »War das vor oder nach der Hochzeit?«, fragte Lachlan, in dem sich zum ersten Mal so etwas wie Mitgefühl mit dem Clan-Oberhaupt der Sinclairs regte.
    Eine Braut aufgezwungen zu bekommen, wäre beleidigend genug, aber sie vor Zeugen sagen zu hören, sie wäre lieber mit einem Ziegenbock verheiratet, wäre wirklich noch viel schlimmer.
    »Vorher.« Emily unterdrückte einen kleinen Schluchzer und schmiegte sich, ohne sich dessen bewusst zu sein, noch fester an seine immer deutlicher werdende Erektion.
    Sie war zu unerfahren, um es zu bemerken, Lachlan war sich dessen völlig sicher. Und das Wissen quälte ihn.
    »Ich will keine Tränen sehen.«
    »Tut mir leid.«
    »Hör auf zu weinen.«
    »Ich versuche es ja ...«
    Und das tat sie auch. Er konnte sehen, dass sie sich Mühe gab, tief durchzuatmen und sich zu beruhigen.
    Nicht weit von ihnen konnte er seinen Bruder abfällige Bemerkungen machen hören, und Cait war beunruhigt, dass er Emily so an sich gedrückt hielt. Lachlan runzelte die Stirn. Ihm war klar, dass sein Leben als Clan-Oberhaupt wenig Raum für Privatsphäre ließ, aber im Moment wünschte er die neugierigen Augen und Ohren der anderen Werwölfe weit weg von der verwundbaren Frau, die er umschlungen hielt.
    Er hob Emily hoch und drückte sie an seine Brust, und ein seltsames Gefühl durchzuckte ihn, als sie ihm die Arme um den Nacken schlang und ihr Gesicht an seinem Nacken verbarg. Lust. Mehr war das nicht. Er begehrte diese Frau und konnte sie nicht haben. Das war alles, was es war. Wenn er sie ein paar Mal im Bett haben könnte, um sich von dem Drang zu befreien, würde er ihn auch verlassen.
    Lachlan trug Emily in den Wald hinein, weit weg von den wachsamen Augen und dem ausgezeichneten Gehör seiner Soldaten. Es war nicht klug von ihm, das wusste er. Statt hier im Wald herumzustehen, hätten sie sich auf den Heimweg machen und die Frauen in Sicherheit bringen sollen.
    Aber er konnte sich nicht dazu überwinden, zu seinen Männern zurückzukehren, bevor er Emily beruhigt hatte.
    Er blieb erst wieder stehen, als er die anderen nicht mehr hören konnte, und zwang sich, Emily vorsichtig wieder herabzulassen.
    Sie schaute mit noch immer feuchten Augen zu ihm auf. »Hast du nun doch beschlossen, mich im Wald zu lassen?«
    »Verrate mir, warum du weggelaufen bist«, bat er, statt ihre absurde Frage zu beantworten.
    »Das sagte ich doch schon. Ich kann nicht noch mehr Hass ertragen.« Sie seufzte und war sichtlich bemüht, die Beherrschung über ihre Emotionen wiederzuerlangen. »Ich blickte zu deiner Burg hinauf und konnte plötzlich nur noch an all die Menschen denken, die dort leben ...

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