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Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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gekommen.«
    »War es so richtig?« fragte er mich.
    »Das war viel besser. Aber Sie kommen reichlich früh. Ich habe noch nicht gegessen.«
    »Wollen Sie sich nicht setzen?« forderte Elsie ihn auf.
    »Danke sehr«, antwortete er und nahm Platz.
    Seine Augen unter den buschigen Brauen funkelten mich an.
    »Würden Sie mir bitte sagen, was Sie gesehen haben?« fragte er.
    »Soweit mir bekannt ist, war eine Belohnung erwähnt.«
    »Zweihundertfünfzig Dollar«, bestätigte er. »Wenn Sie mich davon überzeugen, daß Sie den Unfall gesehen haben, bekommen Sie das Geld.«
    »Das ist eine vernünftige Einstellung«, bestätigte ich.
    »Also gut, dann schießen Sie los.«
    Ich begann.
    »Es war etwa halb vier Uhr nachmittags. Ich war in Colinda und ging die Hauptstraße entlang. Ich befand mich auf der linken Straßenseite in nördlicher Richtung zwischen der Siebenten und Achten Straße und näherte mich der Kreuzung, deren Ampel ich genau beobachtete, da ich rechtzeitig bei Grün über die Kreuzung wollte.«
    »Und weiter?« drängte er.
    »Mehrere Wagen fuhren in einer Reihe hintereinander — ich schätze, es waren vier. Das Licht wechselte von Grün auf Gelb, und der vorderste Wagen hätte noch leicht vor Rot die Kreuzung überqueren können. Aber der Fahrer trat hart auf die Bremse: so hart, daß der Wagen fast auf der Stelle zum Stehen kam. Der nachfolgende Wagen konnte gerade noch so rechtzeitig bremsen, daß ein Aufprall vermieden wurde. Der dritte Wagen war ein leichter Sportwagen mit heruntergelassenem Verdeck. Er wurde von einem hübschen Mädchen gesteuert. Der Wagen hinter ihr hatte ein ziemliches Tempo drauf Der Fahrer war offensichtlich vorher aus der Schlange ausgeschert um die vor ihm fahrenden Fahrzeuge zu überholen, weil —«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Als ich ihn sah, bog er gerade wieder nach rechts ein und fuhr dabei ziemlich schnell.«
    »Und was geschah dann?«
    »Da ist nicht mehr viel zu sagen. Der Mann in dem schnellen Wagen, es war ein schwerer Buick, fuhr auf den Sportwagen des Mädchens auf.«
    »Schien das Mädchen irgendwie verletzt zu sein?«
    »Eine äußere Verletzung war nicht zu erkennen. Sie hielt nur die eine Hand immer im Nacken und massierte ihn.«
    »Die hat vermutlich nur angegeben.«
    »Das glaube ich nicht. Wissen Sie, als der andere Wagen auf den ihren auffuhr, bekam sie einen recht kräftigen Stoß. Ich sah deutlich, wie ihr Kopf zurückschnellte.«
    »Hat sie angehalten?«
    »Sie stand schon vor dem Aufprall.«
    »Gut. Was dann?«
    »Der Fahrer des großen Wagens stieg aus, und beide sprachen kurz miteinander. Dann fuhr das Mädchen weiter. Der Mann ging um seinen Wagen herum, besah sich den Kühler, zuckte mit den Schultern, stieg wieder ein und fuhr weiter. Der Kühler schien leicht beschädigt zu sein, denn der Wagen hinterließ eine Wasserspur auf der Straße. Das ist alles. Ich schätze, die Ampel hat in der Zwischenzeit vielleicht zweimal Grün gezeigt, während ich dort stand.«
    »Haben Sie sich die polizeilichen Kennzeichen der beiden Wagen notiert?«
    »Nein, dafür war die Sache zu reibungslos abgelaufen.«
    »Würden Sie einen der beiden Fahrer wiedererkennen?«
    »Natürlich. Ich konnte ja beide deutlich sehen.«
    »Dann beschreiben Sie mir mal den Mann.«
    »Er war ziemlich groß und kräftig, trug einen braunen Anzug und ein Sporthemd.«
    »Wie alt war er etwa?«
    »Ich schätze, so Anfang Vierzig.«
    »Wie groß war er ungefähr?«
    »Etwa 1 Meter 85. Schien ein gutmütiger Bursche zu sein. Er lächelte, obwohl sein Kühler eingebeult war. Übrigens sah ich noch, daß
    einen kurzen Schnurrbart hatte.«
    »Um welche Zeit geschah das?«
    »Ziemlich genau um halb vier Uhr.«
    »Und das Datum?«
    »Der 13. August.«
    Jewett überlegte einen Augenblick. Dann sagte er:
    »Ich werde Ihnen jetzt ein Foto zeigen. Es kann etwas bedeuten oder auch nicht. Natürlich ist es schwierig, eine Person auf einem Foto wiederzuerkennen, aber ich hätte gern, daß Sie es versuchen.«
    Er zog aus seiner Brieftasche ein Foto von Carter Holgate hervor. Es war eine ziemlich gute Momentaufnahme, die Holgate und Jewett nebeneinander am Eingang des Geländes zeigte, an dem das große Schild hing: Holgate & Maxton — Breezemore Terrace.
    »Erkennen Sie jemanden auf diesem Bild?« fragte er.
    »Natürlich«, antwortete ich. »Die Person hier rechts, das sind Sie.«
    »Und der Herr links von mir?«
    »Das«, sagte ich mit dem Brustton der Überzeugung, »das ist der Mann, der

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