Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockvögel

Lockvögel

Titel: Lockvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
verwischen, dann kehrt man unter irgendeinem Vorwand mit einem Zeugen zurück und faßt alles an, was überhaupt zu sehen ist. Findet die Polizei dann Fingerabdrücke, so kann sie nicht sagen, zu welchem Zeitpunkt sie entstanden sind. Das einzige für die Polizei brauchbare Zeitelement ist die Puderdose, die aus der Handtasche gefallen war. Ich muß sie noch einmal aufheben, wenn ich wieder in dieses Büro gehe.«
    »Und wann wird das sein?«
    »Sofort. Wir müssen jetzt schnell etwas unternehmen, Bertha. Als erstes mußt du sofort versuchen, Lamont Hawley an die Strippe zu bekommen. Der Kerl hat doch sicher ein privates Telefon, und die Versicherung hat gewiß auch eine Abteilung für Nachforschungen aller Art, die man auch nachts erreichen kann. Setz dich also mit Hawley in Verbindung und erzähl ihm, was los ist. Den Bericht der Herz-As-Detektei lassen wir am besten hier bei dir. Ich möchte ihn nicht bei mir haben. Im übrigen gibt er uns noch einen weiteren Hinweis. Ein Teil der Seite zwei ist zwar abgerissen, doch ist eine Spesenaufstellung vorhanden mit einer Quittung für ein Ferngespräch, lautend auf einen Dollar und neunzig Cent. Und der Damenschuh, den ich gefunden habe, kommt aus Salt Lake City. Daher vermute ich, daß das Ferngespräch nach Salt Lake City ging und der Auftraggeber von Herz-As dort wohnt. Im gleichen Augenblick, in dem die Auftraggeberin der Herz-As-Detektei herausgefunden hatte, daß ich Detektiv bin, nahm sie das nächste Flugzeug und...«
    »Sie?« fragte Bertha.
    »Denk doch an den Schuh«, antwortete ich.
    »Jetzt setzt du aber zuviel voraus, Donald«, antwortete Bertha zweifelnd. »Ich bin immer noch der Meinung, es ist Lamont Hawley.«
    »Ich komme langsam zu der Auffassung, es ist eine Frau aus Salt Lake City«, beharrte ich. »Wie dem auch sei: Lamont Hawley sollte über das, was jetzt geschieht, informiert werden.«
    »Verdammt noch mal, ich wollte es mir gerade gemütlich machen«, fluchte Bertha. »Endlich bin ich aus der Zwangsjacke von Mieder heraus, und jetzt geht der Kampf wieder los. Warum, zum Teufel, kannst du deine Fälle nicht so handhaben wie andere Leute? Was auf Erden hält uns eigentlich davon ab, eine wirklich seriöse, gut renommierte Detektei aufzubauen mit einem Stamm anständiger Kunden, die -«
    »Die Art von Kunden hast du doch jetzt«, antwortete ich bissig. »Zumindest waren das deine Worte, bevor du mich mit diesem Kunden bekannt machtest.«
    »Jetzt bin ich dessen nicht mehr so sicher«, lenkte Bertha ein. »Wenn der Kerl erst eine Detektei beauftragt und dann noch eine Zweite hinzuzieht...«
    Ich ging an Berthas Telefon, wählte die Auskunft und fragte nach der Nummer von Lorraine Robbins in Colinda. Nach zwei Minuten hatte ich die Nummer: 324 9243.
    Ich bedankte mich und wählte. Dann vernahm ich die ruhige und selbstsichere Stimme von Lorraine: »Ja, bitte?«
    »Lorraine«, sagte ich, »hier spricht Donald Lam.«
    »Ach ja, Donald. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich muß Sie noch heute abend in einer äußerst dringenden Angelegenheit sprechen.«
    »Wirklich, Donald, das geht zu weit. Als ich Ihnen heute nachmittag eine Andeutung machte, habe ich doch nur gescherzt.«
    »Was für eine Andeutung?« fragte ich unschuldig.
    »Als ich Ihnen sagte, ich könnte Ihnen eine Menge schenken. Hören Sie zu, Donald. Es ist sehr spät, und ich muß ins Bett. Übrigens, ich mag Männer nicht, die eine halbe Nacht brauchen, um sich endlich dazu aufzuraffen...«
    »Es ist rein geschäftlich«, antwortete ich, »und von ungeheurer Bedeutung für Sie und Ihren Arbeitgeber.«
    »Hat das nicht Zeit bis morgen?«
    »Leider nicht.«
    »Was wollen Sie denn?«
    »Ich muß mit Ihnen sprechen.«
    »Also gut. Eines aber will ich Ihnen sagen: Wenn das nur ein Trick ist, dann vergeuden Sie damit nur Ihre Zeit.«
    »Es ist rein geschäftlich, Lorraine«, versicherte ich ihr. »Sonst hätte ich Sie bestimmt nicht zu dieser Stunde belästigt.«
    »Nun, das ist auch nicht gerade schmeichelhaft. Wissen Sie meine Adresse?«
    »Nein.«
    »Miramar-Apartments. Block zwei, Wohnung zwölf.«
    »Ich mache mich gleich auf den Weg.«
    »Wann werden Sie hier sein?«
    »Ich schätze, es wird etwas länger als eine halbe Stunde dauern. Ich rufe aus der Stadt an.«
    »Gut. Ich warte auf Sie.«
    Ich legte auf und sah, wie Bertha mich nachdenklich ansah.
    »Wer war das?« fragte sie.
    »Lorraine Robbins«, antwortete ich. »Die Sekretärin von Holgate j und Maxton.«
    Sie schüttelte den

Weitere Kostenlose Bücher