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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ihn ihre letzte Bemerkung verletzt hatte.
    »Ja, vielleicht«, sagte sie mit einem kleinen Lächeln, bevor sie davonschlenderte. Sie ahnte nicht, in was für einer trübsinnigen Stimmung sie ihn zurückließ.
    Er versuchte erst gar nicht, ihr zu folgen; er war so verletzt, dass er nicht sicher war, ob er seine Zunge im Zaume halten könnte. Eine geschlagene Stunde blieb er noch dort sitzen und grübelte vor sich hin. Er war so unglücklich. Er dachte gar nicht daran, dass Megan womöglich sich nur einen Scherz mit ihm erlaubt hatte. Das Thema ging ihm zu nah, es war für ihn zu schmerzlich, das musste sie doch wissen!
    »Ich hab gehört, dass du dich bei deiner Ankunft ja ganz schön danebenbenommen hast«, platzte die Herzogin-Witwe von Wrothston ohne große Umschweife heraus, als sie ohne anzuklopfen Devlins Arbeitszimmer betrat. »Schade, dass ich es nicht selbst miterlebt habe, aber ... mein Gott, Devlin, wie siehst du denn aus?! Das ist ja fürchterlich ... der Kammerdiener muss dir sofort diese langen Haare abschneiden!«
    Devlin lehnte sich hinter seinem Schreibtisch zurück und wickelte sich eine seiner langen Locken um den Finger. »Gefällt's dir nicht? So etwas passiert einem eben, wenn man eine Zeit auf dem Lande verbringt. Soll ich dir erzählen, was einem sonst noch so alles passieren kann?«
    »Bist du mir böse, mein Junge?«
    »Schon möglich.«
    »Na gut, dann schieß mal los.« Sie setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel und schaute ihn herausfordernd an. »Erzähl mir, was einem sonst noch alles passieren kann.«
    »Man kann zum Beispiel wahnsinnig werden.«
    »Das ist mir zwar noch nicht passiert, aber ich will nicht ausschließen, dass das möglich ist. Was noch?«
    »Man kann heiraten.«
    »Dann stimmt es also, was John mir erzählt hat? Du hast tatsächlich eine Braut mitgebracht?«
    »Es gibt sicher viele Ausdrücke für sie. Aber ob >Braut< so ganz der passende ist, weiß ich wirklich nicht.«
    Lucinda St. James warf ihm einen einfühlsamen Blick zu.
    »Habt ihr schon euren ersten Krach?«
    Devlin schnaubte verächtlich. »Schon? Ich wüsste nicht, wann wir jemals keinen Krach miteinander gehabt hätten.«
    »Na, ich glaube, ich muss mir da selbst mein Urteil bilden. Du bist ja nicht gerade in bester Laune. Wo ist denn das Mädchen?«
    Devlin zuckte die Achseln. »Womöglich im Stall, sie kann aber genausogut überall sonst sein.«
    Duchy hob die Brauen. Es war immerhin schon zehn Uhr abends. »So spät?«
    »Die Tages- oder Nachtzeit spielt für diese junge Dame nicht die geringste Rolle, wenn sie gerade einmal Lust verspürt, in die Ställe zu gehen.«
    Sie wollte Devlin etwas entgegnen, besann sich dann jedoch eines Besseren. »Naja, das soll mich nichts angehen.«
    »Du könntest sowieso nichts dagegen machen«, erwiderte Devlin trocken.
    »Na gut. Aber jetzt hast du mich ja lange genug auf die Folter gespannt. Wer ist denn das Mädchen?«
    »Die Tochter des Gutsherrn Penworthy.«
    »Ja, zum Teufel mit mir!« entfuhr es Duchy. Sie konnte ein Grinsen nicht verbergen, so dass Devlin einen leisen Verdacht schöpfte.
    »Das kannst du wohl laut sagen! Du hast es also von Anfang an gewusst . Und wie bist du darauf gekommen, dass ich an diesem Rotschopf Gefallen finden würde?«
    »Wie hätte ich denn darauf kommen sollen?« fragte sie mit ihrem unschuldigsten Lächeln.
    »Aber du hast es dir gewünscht.«
    »Vielleicht.«
    »Und warum?«
    »Ach, ich habe sie vor etlichen Jahren einmal gesehen...«
    »Ja, leider, das hat sie mir schon erzählt«, unterbrach er sie.
    Sie schaute ihn vorwurfsvoll an. »Dann weißt du also auch, dass ihr Vater mit ihr hierherkam, um einen unserer Vollblüter für sie zu kaufen.«
    »Rate mal, wie sie das Pferd getauft hat.«
    »Wahrscheinlich hat sie sich einen blödsinnigen Namen einfallen lassen. Sie war damals noch ein Kind.«
    »Es ist ein Name, den ich selbst für außergewöhnlich blödsinnig halte, weshalb ich ihn auch nie benutze.«
    Beide Brauen der Herzogin-Witwe schössen in die Höhe. »Du meinst doch nicht etwa - Ambrose?«
    »Sir Ambrose, um genau zu sein«, antwortete er, woraufhin seine Großmutter in schallendes Gelächter ausbrach.
    »Ich weiß wirklich nicht, was daran so lustig ist.«
    »Was nur einmal wieder bezeugt, dass du jetzt schon so humorlos bist wie dein Großvater, als er siebzig war. Das kommt davon, dass du einfach zuviel arbeitest und dir keine Zeit für andere Dinge gönnst. Ich hab versucht und versucht, dir diese Unart

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