Loderne Glut
und zeigte einiges Interesse, wie?«
»Sie bringen es jedesmal fertig, so von Taylor zu reden, als habe er nichts Menschliches an sich. Begreifen Sie denn nicht, daß ich ihn seit meiner Kindheit als Lehrer hatte? Da muß er in mir doch das Schulmädchen sehen. Deshalb hat er auch, als ich ihn küßte . . .«
»Er hat was?«
»Mich abstoßend gefunden«, gestand sie leise und erinnerte sich an diesen Schmerz. »Er hat mich seitdem noch einmal geküßt; aber es war nicht dasselbe.«
»Nicht dasselbe wie was?«
»Nun, Sie wissen schon«, sagte sie errötend.
»Vielleicht sollten Sie es mir trotzdem erklären.«
»Letzte Nacht, was wir taten ... es war so, als könnte ich gar nicht anders. Sie sind doch weitaus erfahrener als Taylor. Ich meine, Sie sind doch dauernd von einem Schwarm von Frauen umgeben. Reva küßt Sie; Lily Webster schaute Sie so an, als wollte Sie mit Ihnen machen, was wir beide gestern gemacht haben; und ich bin sicher, daß Sie in Ihrer Universität viele Frauen haben.«
»Hunderte«, höhnte er, »Tausende. Überall, wo ich hinkomme, drängen sich die Frauen danach, mit mir ins Bett zu gehen.« Er konnte den Sarkasmus nicht aus seiner Stimme fernhalten. Sie gab ihm das Gefühl, als wäre er ein Gigolo, während Taylor ein angesehener Bürger war mit moralischen Grundsätzen - jemand, der es wert war, daß man ihn heiratete. »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus, Amanda?«
»Ich habe mich gefragt, ob Sie mich unterrichten würden. Natürlich haben Sie das bereits bis zu einem gewissen Grade getan, aber ich bin eine widerspenstige Schülerin gewesen, jetzt hingegen könnte ich eine willige Studentin werden.«
»Worin soll ich Sie unterrichten? Wie Sie mit einem Mann schlafen sollen?« Seine Augenbrauen waren nur Millimeter von ihrem Haaransatz entfernt. So mußte sich ein Goldgräber fühlen, der ganz nahe vor einer Goldader stand.
»Nein, das natürlich nicht. Das haben Sie mir ja gestern abend schon beigebracht, und dafür bin ich Ihnen dankbar. Ich werde nun vor meiner Hochzeitsnacht keine Angst mehr haben und weiß, was da zu tun ist.«
»Gern geschehen«, murmelte Hank auf ihren Dank hin und versagte sich die Bemerkung, daß er Taylor auf dem Gebiet, auf dem sie sich gestern nacht betätigt hatten, nicht für sachkundig hielt.
»Würden Sie mich in den Dingen des Lebens unterrichten, die nicht in den Büchern stehen? Wie zum Beispiel im Tanzen, im Besuch von Kinos und was sonst noch Männer und Frauen zusammen unternehmen? Wenn ich mich nicht mehr aufführe wie ein Schuldmädchen, wäre es doch möglich, daß Taylor mich auch nicht mehr als solches behandelt, nicht wahr?«
Taylor, dachte Hank. Er fing an, diesen Mann zu hassen. Sie betrachtete den gestrigen Abend als Vorspiel für ihre Hochzeitsnacht mit Taylor. Aber was wollte er, Hank, denn eigentlich von ihr? Sollte er ihr sagen, daß sie nach der Nacht gestern nicht mehr ohne ihn leben könne? Wollte er sie zu einer zweiten Blythe Woodley machen? Er hatte nur mit Blythe schlafen wollen, und sie sollte sich dann einen anderen Mann zum Heiraten suchen. Nun bot Amanda ihm genau das an; aber aus irgendeinem Grund forderte Amandas Angebot seinen Zorn heraus.
»Kinobesuche und so. Was noch?< fragte er schließlich. »Keine Sexlektionen mehr?«
Sie blickte errötend zur Seite. »Ich bin sicher, wir haben gestern abend dieses Gebiet ausführlich behandelt.«
»Nur die Spitze des Eisberges«, erklärte er, als sprächen sie über das Wetter. »Es gibt eine Reihe anderer Positionen, so zum Beispiel mit Ihnen in der Oberlage, oder stehend, oder sitzend oder . . .«
»Stehend?« fragte sie neugierig. »Ich meine - wie? Ich würde denken, das wäre doch unmöglich - rein physisch gesehen . . .«
»Ich würde stehen, und Sie würden Ihre Beine um meine Taille schlingen, während ich Ihre . . .« Er hielt die Hände vor sich hin, als faßte er sie bei den Pobacken und höbe sie an. »Dann setze ich Sie auf meinen Hirten und . . .«
»Ihren Hirten?« Amanda lachte und hielt sich dann rasch den Mund zu. »Ich finde, die gestrige Nacht hat mich gründlich genug in die Materie eingeführt. Ich denke, ich werde mit weiteren Lektionen warten, bis ich mit Taylor verheiratet bin.« Obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, wie Taylor sie auf seinen . . . Dingsda setzte. »Dr. Montgomery«, sagte sie leise, »glauben Sie, ich könnte nach der Lektion gestern ein Baby bekommen?«
Hank verschluckte sich an dem Eistee, den er gerade trank. »Ich
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