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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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dachte, Sie wollten, daß ich Ihnen beibringe, wie eine moderne Frau sich zu verhalten hat.«
    »Ich hatte dabei Kinobesuche im Sinn, oder daß Sie mir vielleicht zeigen, wie man Tango tanzt.«
    »Reva weiß über Männer Bescheid. Ich möchte wetten, wenn Reva Taylor küssen würde, würde er sie nicht mit Differentialrechnungen bestrafen.«
    Amanda befühlte mit der rechten Hand den Ringfinger an der linken. Aber sie fand dort nicht den Verlobungsring, wie sie geglaubt hatte - sie hatte ihn schon wieder in ihrem Zimmer liegen lassen. Reva hatte Taylor beim Aussuchen ihres- Verlobungsringes geholfen. »Wir wollen gehen, Dr. Montgomery«, sagte sie. »Ich bin in vielen Dingen zwar unerfahren; aber eine gelehrige Schülerin.«
    Er sah zu, wie sie das Tablett mit dem schmutzigen Geschirr vom Boden aufhob und damit zur Hintertür des Restaurants ging. Bisher hatte er noch kein Gebiet entdeckt, auf dem sie nicht gut war. Grinsend folgte er ihr ins Lokal. Er mußte ihr eine Lektion erteilen.

Kapitel Vierzehn
    Sie gingen schweigend über die staubige heiße Straße von Kingman. Amanda meinte, in Erwartung dessen, was noch kommen sollte, nicht sprechen zu können. Es war nur eine Lektion, sagte sie sich - eine Lektion, die sie auf Taylor übertragen konnte. Schließlich war es doch Taylor, an dem sie interessiert war - oder etwa nicht? Taylor war der Mann, den sie seit Jahren liebte. Taylor war der Mann, den sie heiraten würde. Sie mußte lernen, sich für ihn von einem Kind in eine Frau zu verwandeln. Und Dr. Montgomery war so liebenswürdig, sie darin zu unterrichten.
    »Hier hinein«, befahl er und öffnete die Tür zur Besenkammer.
    »Hier?«
    »Der einzige abgeschiedene Ort. Kommen Sie — wir sind sowieso schon viel zu lange weggeblieben.«
    Sie hatte den Eindruck, daß er diese Pflicht so rasch wie möglich hinter sich bringen wollte. Die Probleme der Leute im oberen Stockwerk waren natürlich viel wichtiger als ihre. Sie trat in den Verschlag, und er schloß die Tür hinter ihr ab.
    Hank drehte einen großen Eimer um und setzte sich darauf. »Zunächst sind Sie im Nachteil, wenn Sie stehen, weil er größer ist als Sie. Warten Sie, bis er sich setzt, und Sie haben Oberwasser. Nun ziehen Sie an dieser Strippe und löschen Sie das Licht, und dann kommen Sie hierher auf meinen Schoß.«
    »Aber. ..«
    »Bilden Sie sich ein, ich wäre Taylor. Sie können das besser im Dunkeln tun. Amanda, wenn Sie einen Stundenplan brauchen nach Ihrer Heirat, dann lernen Sie lieber nicht, was ich Ihnen jetzt beibringen soll. Das liegt ganz bei Ihnen.«
    Sie zog an der Schnur der Lampe, und es wurde stockdunkel in der Kammer. Dr. Montgomerys Hände fanden sie dennoch und leiteten sie, bis sie auf seinem Schoß saß.
    »Amanda, was machst du denn da? Du solltest doch jetzt lateinische Verben repetieren.«
    »Ja, ich — oh, ich verstehe! Sie sind jetzt Taylor.«
    »Ich tue so, als ob«, korrigierte Hank sie. »Amanda, denn wenn ich jetzt ich wäre, würde ich meine Arme so um Sie legen«, sagte er und streichelte ihren Rücken. »Und meine Hände würden das tun.« Er fuhr mit ihnen an ihren Armen hinunter, und dabei berührten seine Daumen seitlich ihre Brüste. »Und ich würde Sie folgendermaßen küssen.« Er küßte sie sanft, aber hingebungsvoll - so, daß sie sich an die vergangene Nacht erinnerte. Sie schlang die Arme um ihn und ihre Zunge spielte mit der seinen. Sie stöhnte, als sich seine Hand über ihre Brust wölbte. Sitzen, hatte er gesagt. Die Leute konnten sich im Sitzen lieben. Sie wandte sich ihm noch aufmerksamer zu.
    Er schob sie von sich weg. »Aber ich bin nicht ich. Ich bin Taylor.« Hank schluckte und empfand ein schmerzliches Unbehagen. Sie trieb ihn in den Wahnsinn! »Taylor würde folgendermaßen hier sitzen«, erklärte er, legte seine Hände seitlich an die Schenkel und vermied es, sie damit zu berühren. Ein wenig Licht sickerte durch die Ritzen am Rand der Tür, und dieses Licht reichte aus, daß er sah, wie schön sie war. Da war nicht mehr ein ganz so trauriger Ausdruck in ihren Augen wie noch vor Tagen, als er sie kennenlernte. »Nun - was tun Sie jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Bei Ihnen brauche ich ja nichts zu tun. Sie scheinen immer bereit zu sein.« Sie konnte an ihrem linken Schenkel spüren, wie bereit er im Augenblick war. Ihr Herz klopfte noch heftiger; aber er schien so kühl und so gänzlich unbeeindruckt von ihren Küssen - nun, genau gesagt, nicht total unbeeindruckt. »Ich schätze, ich

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