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Loderne Glut

Titel: Loderne Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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aus«, forderte er.
    »Ich möchte nach Hause«, flehte sie mit kaum vernehmbarer Flüsterstimme.
    Er legte die Hand auf ihren Arm; aber sie zuckte sofort zurück.
    »Rühren Sie mich nicht an!« rief sie im schrillen, hysterischen Ton.
    »Amanda, ich bin kein Frauenschänder, und verdammt möchte ich sein, wenn ich Sie in dem Glauben ließe, alle Männer wären so wie Sam.« Er schob einen Arm hinter ihren Rücken, den anderen unter ihre Knie und hob sie aus dem Sitz und den Wagen.
    Ais er sie berührte, wurde sie plötzlich sehr lebendig, trommelte gegen seine Brust, stieß ihn mit den Füßen und zog an seinen Haaren. Doch er hielt sie fest, schnaubte nur ein paarmal, wenn sie eine empfindliche Stelle traf. Nach einer langen Weile begann sie zu weinen, und Hank setzte sich mit ihr unter den Baum, hielt sie umarmt und streichelte ihr übers Haar, während sie weinte.
    »Sind Sie verletzt?« fragte er leise.
    Amanda erholte sich langsam. »Mein Stolz.«
    Hank gab ihr ein Taschentuch. »Sonst nichts? Nur ein häßliches Kleid zerrissen?«
    »Es ist ein schönes Kleid. Es war das hübscheste im Tanzsaal.«
    »Meinen Sie das wirklich?« fragte Hank angenehm überrascht.
    Amanda schneuzte sich zum zweiten Mal. »Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Er war so nett zu mir im Saal. Und es war angenehm, einen Mann bei mir zu haben, der mich küssen wollte.«
    Hank fühlte sich persönlich verletzt. »Ich küsse Sie ständig, und Sie scheinen das gar nicht so angenehm zu finden.«
    »Doch; aber Sie wollten mir damit nur eine Lektion erteilen. Sie wollten, daß ich mich in etwas verwandle, was ich Ihrer Meinung nach sein sollte, und Taylor möchte, daß ich das bin, was er immer in mir sehen will. Sam dachte nur, daß ich . . . daß ich hübsch bin.«
    Hank wußte, daß mehr Wahrheit in ihren Worten steckte, als er zugeben wollte. »Aber Sie haben doch ganz schön mit ihm geflirtet und ihn selbst auf den Gedanken gebracht, Sie wären leicht zu haben.«
    »Ich wollte nur begehrt sein.«
    »Ich verstehe. Möchten Sie mir nicht verraten, was heute zwischen Ihnen und Taylor vorgefallen ist?«
    Sie erschauerte bei der Erinnerung an die Szene in der Bibliothek. »Nein, das möchte ich nicht.«
    »War es so schlimm?«
    Sie saß nun sehr gerade auf seinem Schoß, und trotz des Körperkontakts hätten sie sich ebensogut im Salon des Caulden-Hauses auf steiflehnigen Stühlen gegenübersitzen können.
    »Ich möchte dennoch etwas von Ihnen wissen: wenn Sie sich wünschten, daß ein Mann Sie begehrenswert findet -warum sind Sie dann nicht zu mir gekommen?«
    »Zu Ihnen?« gab sie zurück. »Aber Sie geben mir doch dauernd das Gefühl, daß ich reizlos bin. Sie halten mich offensichtlich für dumm. Sie vermitteln mir den Eindruck, daß alles, was ich mache, Unsinn ist. Sie brüllen mich an, machen mich lächerlich, drohen mir, sagen zu mir, ich hätte keine Ahnung vom wirklichen Leben und der wahren Liebe. Taylor mag in mir vielleicht nicht das Gefühl wecken, daß ich umwerfend bin, aber er hält mich für klug.«
    Sie rutschte von seinem Schoß herunter, stand vor ihm und versuchte, ihr zerrissenes Kleid zusammenzuhalten. »Taylor sucht meine Garderobe aus; Sie kaufen ein Tanzkleid für mich. Ich sehe da im Grunde keinen Unterschied, außer daß Taylor seine Aufgabe ohne Gebrüll erledigt. Ich muß dennoch einräumen, Dr. Montgomery, daß mir Ihr Geschmack, was das Essen betrifft, besser gefällt als seiner; aber was den Umgang miteinander betrifft, ziehe ich Taylors Schweigsamkeit Ihrem lauten Wesen bei weitem vor, und nach den Ereignissen dieses Abends bin ich mehr denn je davon überzeugt, daß er der richtige Mann für mich ist. Verraten Sie mir mal - sind Rendezvous immer so >vergnüglich< und erholsam? Ich denke, wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich das nächste Mal lieber zu Hause bleiben. Wollen wir jetzt in mein Haus zurückkehren, wo ich mich sicher fühle?«
    Sie drehte sich von ihm weg und stieg in den Wagen, wobei sie krampfhaft zu verbergen suchte, daß sie immer noch am ganzen Körper zitterte.
    In den Jahren, die sie mit Taylor in ihren vier Wänden verbracht hatte, mußte wohl ein wichtiger Aspekt in ihrer Ausbildung ausgespart worden sein. Taylor küßte sie nie, aber dieser Dr. Montgomery küßte sie. Er hatte ihr dabei jedoch weder die Kleider zerfetzt noch ihr in irgendeiner anderen Weise weh getan, und seine Hände fühlten sich auf ihrer Haut auch keineswegs so schleimig an wie Sams Hände.
    Sie drehte

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