Loge der Lust
seiner Freizeit für Charity for Kids.“
„Oh.“ Teena war sprachlos. Wie konnte sie sich nur so in einem Menschen geirrt haben? Während sie neben Joshua über den Parkplatz schritt, nahm sie sich vor, Lewis‘ harte Schale zu knacken.
Als sie das Gebäude betraten, verstaute Monica gerade ihre Einkaufstasche unter dem Tisch, auf dem die Kaffeemaschine stand. Wasser lief durch die Maschine, und frischer Kaffeeduft lag in der Luft.
„Mist!“, entschlüpfte es Teena. „Ich habe vergessen, in den Supermarkt zu gehen.“
„Kannst du doch nach Feierabend noch“, meinte Joshua.
„Ich wollte mir eine Tasse kaufen.“ Verbissen schaute sie Monica an.
Doch anstatt eine sarkastische Bemerkung zu machen, stellte Monica einen Becher auf den Schreibtisch. Die Stelle, auf der das Preisschild geklebt hatte, war noch zu erkennen. Der Kleber war nicht ganz abgegangen. Das Schild hatte eine Pfote des jungen Cockerspaniels verdeckt, dessen Foto den Becher zierte. „Ich dachte mir, du magst Hunde.“
„Für mich?“ Konnte es tatsächlich wahr sein, dass die schrullige Empfangssekretärin in der Mittagspause für sie eine Kaffeetasse gekauft hatte?
„Nur, damit du meinen Lieblingsbecher nicht mehr benutzt.“
„Natürlich“, antwortete Teena und glaubte das erste Mal, dass Monicas Lächeln ehrlich gemeint war. „Wie viel schulde ich dir?“
„Schon gut.“
Josh linste über Teenas Schulter. „Niedlicher Welpe! Habt ihr eure erste Gemeinsamkeit entdeckt?“ Er ließ die beiden stehen und ging in Richtung Aufenthaltsraum davon.
Teena sah Monica verdutzt an. Beide schwiegen.
Dann drehte sich Monica zum Aktenschrank und suchte nach einem Fall, oder zumindest tat sie so, denn nach einer Weile schloss sie die Schublade, ohne eine Akte entnommen zu haben, und goss sich eine Tasse Kaffee ein. Gedankenversunken rührte sie mit dem Löffel um, hatte aber vorher weder Milch noch Zucker hinzugegeben.
Schmunzelnd weihte Teena ihren neuen Becher ein. Mit dem Kaffee in der Hand ging sie zu Joshuas Büro. Aus dem Aufenthaltsraum drangen die Stimmen von Josh und Matthew herüber, die miteinander diskutierten, aber Teena konnte nicht hören, was gesagt wurde, da die Tür geschlossen war. Bald darauf verließen beide das Gebäude.
Teena machte sich daran, die liegen gebliebenen Fälle in den Computer einzugeben. Sie fand, dass dieser Tag gar nicht mal so schlecht gelaufen war.
Rosalin durchkreuzte ihre Gedanken. Was sie wohl gerade machte? Welche Pläne schmiedete sie für den heutigen Abend? Roz wollte ihr zwar nur die Stadt zeigen, aber bei ihr wusste man nie. Sie war eine Spielerin, risikofreudig und verrückt genug, alles auf eine Karte zu setzen. Wie wohl die wahre Rosalin Sawkenshaw war? Wer steckte hinter diesen üppigen Rundungen und der Selbstsicherheit?
Teena dachte an den beneidenswerten prallen Busen, der über ihrem Gesicht hing, als Roz Teenas Körper benutzt hatte, um sich zu befriedigen. Die geröteten Brustwarzen, die sich Teena entgegengereckt hatten, sodass sie dem Wunsch, an ihnen zu saugen, nicht hatte widerstehen können. Roz‘ Körper war erhitzt gewesen. Sie hatte nach Lust geduftet, nach Lust geschmeckt. In Teenas Kopf klang Rosalins laszives Stöhnen wider.
Seufzend unterbrach Teena für einen Moment das Eintippen. Sie rieb sich die Augen, als könnte sie mit dieser Geste die wollüstigen Erinnerungen vertreiben. Es war sinnlos. Das Erlebte hatte sich tief in Teena eingebrannt.
Sie war redlich bemüht, sich auf die Informationen zu konzentrieren, die sie in den PC eingeben musste. Doch als sie den Namen Rosalin anstatt Roswitha eintippte, stöhnte sie auf und lehnte sich im Bürostuhl zurück. Mit einem Mal war sie innerlich aufgewühlt. Das Blut pumpte durch ihren Schoß. Die Erinnerung war so lebendig! War das ein Wunder? Nie zuvor hatte sie etwas Vergleichbares erfahren … erfahren dürfen. Das Erlebte machte ihr auch Angst, weil das grenzenlose Ausleben von Lust unvermutet über sie hereingebrochen war. Aber sie war dankbar, dass Roz sie überrannt hatte. Von allein hätte sie nie den Mut gehabt. Teena hatte einen Vorgeschmack bekommen, wie es sein könnte, wenn sie ihre Träume ausleben würde.
Roz hatte einen Funken gezündet, der seither nicht mehr ganz erloschen war.
Während Teena zur Tür schielte, die eine Handbreit offen stand, spreizte sie die Schenkel. Niemand war auf dem Gang zu sehen. Es war unheimlich still im Revier. Bis auf das weit entfernte Tippen von Monica war nichts
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