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Loge der Lust

Loge der Lust

Titel: Loge der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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anderes denken. Sagte man nicht ausschließlich Männern nach, sie seien triebgesteuert? Teena war es in diesem Moment ebenfalls.
    Entsetzt über ihr eigenes Verlangen an diesem unmöglichen Ort zu dieser unmöglichen Zeit und doch unfähig, sich dagegen zu wehren, stand sie auf. Sie kniete sich mit dem rechten Bein auf den Sitz, schob den Rocksaum höher und nahm mit dem Schoß auf der Armlehne Platz. Der Anblick der Strapse war umwerfend. Sie sahen verrucht aus und das Spitzenstrumpfband edel. Noch immer trug Teena den Slip. Er war feucht. Sie hielt sich an der Rückenlehne fest. Mit geschlossenen Augen schob sie ihr Becken vor und zurück. Ihr Schoß rieb über die Lehne. Sie war aus einem aufgerauten schwarzen Plastik, das nun hart und rau ihre Schamlippen stimulierte. Das Blut rauschte durch die Vulva. Sie schwoll weiter an, wurde geschmeidiger und williger. Teena ritt die Armlehne, sie schabte mit dem Unterleib über das harte Plastik. Und als sie die Klitoris seitlich an die Rückenlehne rieb, auf und ab und auf und ab, immer schneller, atemlos und losgelöst, als würde sie auf einem Hengst galoppieren, kam sie heftig. Um nicht zu stöhnen, biss sie in ihre Hand. Sie schnaufte, zuckte in Ekstase und ließ sich schließlich erschöpft in den Sitz fallen. Deutlich zeichnete sich ihr Zahnabdruck auf dem Handrücken ab. Sie war befriedigt. Für den Moment. Und hoffte gleichzeitig, dass sie in Zukunft weniger masturbieren müsste, weil sie endlich einen Partner fand.
    Wohlig müde ging sie auf die Toilette und reinigte sich. Sie erfrischte ihr Gesicht mit Wasser, trank gierig einige Schlucke. Dann konnte sie weiterarbeiten, da sie ihre innere Ruhe wiedererlangt hatte.
    Der Nachmittag verging wie im Flug. Um halb sechs kehrte Joshua zurück. Sie fragte sich, was er so lange getrieben hatte. Augenscheinlich war er unzufrieden.
    „Ist es nicht gut gelaufen?“
    Er ließ sich erschöpft auf einen Stuhl fallen, der in der Ecke stand. „Das ‚Flesh‘ macht erst um acht Uhr auf, aber einige der Mitarbeiter kamen schon um vier, um die Bar vorzubereiten.“
    „Dann konntest du keine Gäste befragen.“
    „Nur Angestellte, aber das ist wenigstens ein Anfang.“
    Matthew tauchte in der Tür auf. Er lehnte sich gegen den Rahmen. „Und?“
    „Nichts.“ Josh zuckte mit den Schultern.
    „Wie, nichts?“
    „Ich habe den Barkeeper und die Kellner gefragt, ob ihnen eine attraktive junge Frau mit einer pinkfarbenen Perücke aufgefallen ist, aber niemand kann sich an sie erinnern“, antwortete Joshua. „Keiner will sie gesehen haben, weder in der Nacht, als William Sore sie dort angeblich getroffen und angesprochen hat, um sie vom Fleck weg für sein Dinner zu engagieren, noch an anderen Tagen.“
    Kopfschüttelnd lehnte sich Teena zurück. „Das ist unmöglich! Solch eine Perücke fällt auf.“
    „Vielleicht hat die Verdächtige keine getragen“, wandte er ein.
    Matthew verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. „Sore hat ausgesagt, dass die Lady ihm in der Bar wegen ihrer Haarfarbe aufgefallen sei.“
    „Also trug sie die Perücke“, sagte Josh und nahm seine Hornbrille ab. Er begann seine Nasenwurzel zu massieren.
    Teena murmelte: „Einer muss lügen.“
    „Das würde ich nicht so laut sagen“, ermahnte Matthew sie und wischte sich einen Schnurrbart aus Schweißperlen fort. „Wenn Sore das hört, hast du eine Klage wegen Verleumdung am Hals. Der fackelt nicht lange.“
    „Ich wollte nur alle Möglichkeiten durchdenken“, sagte sie entschuldigend.
    „Sie hat recht.“ Joshua stand auf, kam zu Teena hinüber und stellte sich hinter den Schreibtischstuhl. Er setzte die Brille auf und hielt sich an der Rückenlehne fest. „Es ist unwahrscheinlich, dass die Lady absolut niemandem aufgefallen ist. Ich werde heute Nacht noch einmal hingehen und die Stammgäste unter die Lupe nehmen.“
    „Mach das“, pflichtete Matthew bei und kraulte seinen Backenbart. „Kannst ja morgen früh zwei Stunden später kommen und etwas länger schlafen. Aber vergnüg dich nicht zu sehr im ‚Flesh'.“ Er lachte lauthals.
    „Ein rein beruflicher Besuch.“
    „Natürlich.“
    Unsicher schaute Teena zu Joshua hoch. Dann nahm sie sich ein Herz und sagte zu ihrem Chef: „Wir haben uns gefragt, wie die Beschuldigte zur Sore'schen Villa gekommen ist. Hat Mister Sore etwas darüber ausgesagt?“
    Er brummte. Dann antwortete er: „Er bot ihr an, sie abzuholen und wieder nach Hause oder in die Bar zu fahren, aber sie wollte

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