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Lohse, Eckart

Lohse, Eckart

Titel: Lohse, Eckart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guttenberg Biographie
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Schwager ihr zur Verfügung gestellt
hat. Unermüdlich arbeitet sie an der »Rehabilitierung« ihres Mannes. Adolf
wird wie auch sein jüngerer Bruder Barthold in einem Internat auf der Insel Föhr
untergebracht.
    Später ist Adolf von Ribbentrop in
der Firma Henkell tätig. Ursprünglich sollte Rudolf von Ribbentrop, der älteste
Sohn des Reichsaußenministers, bei Henkell einsteigen. Ein Vertrag aus dem Jahr 1942 hatte vorgesehen, dass einer der Söhne Joachim von
Ribbentrops in der Unternehmensleitung vertreten sein sollte. Doch die
Firmenleitung empfindet es nach dem Krieg als wenig förderlich für das Image
und den Erfolg der Firma, sollte das Unternehmen mit dem Namen des Außenministers
Hitlers in Verbindung gebracht werden. Den ehemaligen SS-Hauptsturmführer
Rudolf von Ribbentrop lehnt man jedenfalls als Vorstandsmitglied ab. Doch die
Witwe Joachim von Ribbentrops, Annelies, besteht auf dem Vertrag und strengt 1951 einen
Prozess gegen ihren Cousin Otto Henkell, den alleinigen Besitzer der Firma, an
- mit Sohn Rudolf als Nebenkläger. Der Prozess zieht sich hin. Erst 1963 einigt man
sich, dass nicht Rudolf, sondern der damals 28 Jahre alte
Adolf mit Prokura in die Geschäftsleitung der Henkell und Co. Sektkellerei GmbH
eintritt, sie also zusammen mit Otto Henkell leitet. Adolf, der sich nun
Henkell von Ribbentrop nennt, wird 25 Jahre in
der Firma bleiben. Dann wird sie von der Dr.-August-Oetker-Gruppe übernommen.
    In erster Ehe ist Adolf von
Ribbentrop mit Marion von Strempel verheiratet, einer Tochter des Ex-Diplomaten
Heribert von Strempel, der unter anderem bis zum Eintritt der Vereinigten
Staaten in den Zweiten Weltkrieg in der Deutschen Botschaft in Washington für
»kulturelle Beziehungen« zuständig war, also für die NS-Propaganda in Amerika.
Seine Wiederverwendung nach dem Krieg als Botschafter in Rio de Janeiro soll
daran gescheitert sein, dass die Amerikaner diese Geschichten nicht vergessen
hatten. Aus der Verbindung gehen zwei Söhne hervor: der erste, 1963 geboren,
erhält seinen Vornamen ganz nach Familientradition - Joachim, wie sein
Großvater. Was man einem Kind damit antut, hätte eigentlich der Vater am besten
verstehen müssen. Zwei Jahre später wird Dominik von Ribbentrop geboren. Er ist
heute ein erfolgreicher Unternehmer.
    Drei Jahre nachdem sie sich näher
kennenlernten, heiraten Adolf von Ribbentrop und Christiane zu Eitz, die seit
acht Jahren von dem Vater ihrer Kinder geschieden ist. Karl-Theodor, der den
zukünftigen zweiten Mann seiner Mutter ein Jahr vor der Hochzeit kennenlernt,
sagt, er habe sich damals für seine Mutter gefreut. Ribbentrop sei ein
wunderbarer, liebenswürdiger Mann. Die Hochzeit findet 1985 auf der
Burg Eitz statt, dem Stammsitz der Familie. Nicht nur die Söhne, auch ihr
erster Mann, Enoch zu Guttenberg, sind Hochzeitsgäste. Das Paar bekommt vier
Jahre später, 1989, einen Sohn, Rudolf - ein
Halbbruder des damals fast 18 Jahre
alten Karl-Theodor zu Guttenberg. Seine Mutter ist zu dieser Zeit 37. Enoch zu
Guttenberg wird der Pate des Kindes. Ein Jahr später wird ein weiterer Sohn
geboren, Friedrich von Ribbentrop.
    Christiane und Adolf von
Ribbentrop leben nach der Hochzeit in Eltville, in der Nähe von Christianes
Eltern, in einem prachtvollen Haus aus der Gründerzeit mit einem Hang hinunter
zum Rhein. Im Garten sind zeitgenössische Kunstwerke aufgestellt. Seit 1990 unterhält
das kunstbegeisterte Ehepaar in Eltville die »Galerie Ribbentrop«. Später verkauft
die Familie das Haus in Eltville und zieht auf ein Anwesen nach Aschau im
Chiemgau. Das Ehepaar Ribbentrop betreibt heute dort die Kunstgalerie
»Contemporary Art Christiane Ribbentrop«.
    Dass er der Sohn des
Außenministers Hitlers ist, empfindet Adolf von Ribbentrop als Last. Dass er
auch der Patensohn Hitlers ist, wussten auch manche der Geschäftspartner des
Familienunternehmens Henkell. Wer ihn kennenlernte, ließ sich dadurch nicht
verunsichern - Ribbentrop sei »in Wirklichkeit ein sehr charmanter Mann«,
schrieb einer. Auch Enoch zu Guttenberg beschreibt den zweiten Mann seiner Frau
als sympathischen Menschen, dem er freundschaftlich verbunden sei. Regelmäßig
sind seine erste Frau und Ribbentrop zu Besuch auf Guttenberg. Dass der
»Spiegel« im Oktober 2010 falsch
berichtet, Karl-Theodor zu Guttenbergs Mutter habe die Familie früh im Stich
gelassen und sei mit Ribbentrop »durchgebrannt«, hat die Familie geschmerzt.Enoch zu Guttenberg stellt in einem Leserbrief an die Zeitschrift

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