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Lohse, Eckart

Lohse, Eckart

Titel: Lohse, Eckart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guttenberg Biographie
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Zusammentreffen mit Stephanie zu Guttenberg gegenüber Vertrauten
geäußert haben.
    Verstößt Stephanie zu Guttenberg
mit ihrem Auftreten gegen ein ungeschriebenes Gesetz der politischen Kultur in
Deutschland? Oder entwirft sie ein neues Bild der Politikergattin?
Karl-Theodor zu Guttenberg hat jedenfalls seine Frau von Anfang an ermuntert,
sich auch bei politischen Anlässen mit ihm zu zeigen, bei Veranstaltungen im
Wahlkreis wie bei anderen wichtigen politischen Anlässen. Er hat sich dabei,
wie in manchem, von seinen Erfahrungen in den Vereinigten Staaten inspirieren
lassen, wo die Ehepartner, in der Regel die Ehefrauen, die Politiker bei
öffentlichen Auftritten begleiten.
    Wenn Guttenberg als Abgeordneter
nach Amerika reiste, dann war seine Frau oft und selbstverständlich mit dabei -
blond, Pferdeschwanz, tadellos. »Hamburger Standard«, lästerten damals manche
Teilnehmer der Reisedelegationen über ihr Äußeres. Aber Stephanie zu Guttenberg
will mehr als Standard sein.
    Denn der Standard in Deutschland
ist bisher: Frauen von Politikern halten sich im Hintergrund, sie spielen keine
exponierte Rolle in der Öffentlichkeit. Sie treten zwar mitunter in
Wahlkämpfen an der Seite ihres Mannes auf, geben auch einmal ein Interview.
Doch das dient in der Regel allein dazu, ihren Mann zu unterstützen, ihn den
Bürgern von seiner sympathischen, seiner menschlichen Seite zu zeigen. Meist
berichten Politikerfrauen in diesen Fällen davon, wie harmonisch das
Familienleben trotz des zeitraubenden Jobs des Gatten sei (was in der Regel
nicht stimmt) und loben ihren Mann für diese oder jene Charaktereigenschaft. Zu
einem eigenen Thema in der Berichterstattung werden Ehefrauen oft erst dann,
wenn die Ehe scheitert oder der Mann sich einen nicht zu verbergenden
Fehltritt erlaubt hat, wie etwa im Fall des unehelichen Kindes des
CSU-Politikers Horst Seehofer.
    In Frankreich, vor allem aber in
den Vereinigten Staaten ist das anders; man denke nur an die Präsidentenfrauen
Carla Bruni, Hillary Clinton und Michelle Obama oder früher an Jackie Kennedy.
Allerdings hat es auch in Deutschland Ehefrauen von Bundespräsidenten und
Bundeskanzlern gegeben, die bekannt und beliebt waren und die zugleich als
Person für ihre eigene Sache standen. Die kürzlich verstorbene Loki Schmidt,
von Beruf Lehrerin und Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt,
machte sich als Pflanzen- und Naturschützerin und als Buchautorin einen Namen.
Der 1985 verstorbenen Ärztin Mildred
Scheel, Frau des früheren Bundespräsidenten Walter Scheel, gelang es, durch
ihre Deutsche Krebshilfe ein bis dahin tabuisiertes Thema in der breiten Öffentlichkeit
bekannt zu machen und so in den siebziger Jahren zu einer der bekanntesten
Frauen Deutschlands zu werden. Anderen Frauen der Bundespräsidenten gelang das
mehr oder weniger. Als First Lady der Nation hat die Frau des deutschen
Staatsoberhauptes von jeher die gesetzlich nicht festgelegte, aber öffentlich
erwartete Rolle zu spielen, sich sozialer oder gesundheitlicher Probleme der
Gesellschaft in besonderer Weise anzunehmen. Auch die Frauen der Bundeskanzler
haben das auf die eine oder andere Weise getan; der erste Kanzlergatte, Angela
Merkels Ehemann Joachim Sauer, weigert sich indes konsequent, diese Erwartung
zu erfüllen.
    Ehefrauen von Ministern haben eine
solche öffentliche Rolle bisher in Deutschland nicht gespielt. Stephanie zu Guttenberg
unterscheidet sich nicht nur dadurch von allen genannten deutschen
Politikerfrauen. Sie ist binnen anderthalb Jahren zu einem Star geworden, der
es in die wichtigsten Talkshows und auf die Seite eins der Boulevard- und
Regenbogenpresse gebracht hat. Begonnen hat diese Karriere als Medienstar mit
dem Aufstieg ihres Mannes. Als er CSU-Generalsekretär wird, gerät auch seine
Frau in das Blickfeld des Boulevards. Kurz nach der Übernahme des Parteipostens
gibt das Ehepaar sein erstes gemeinsames Interview und lässt dafür die »Bunte«
ins Schloss Guttenberg für eine Home-Story. Schon da wird klar: Die beiden
verkaufen sich zusammen besonders gut.
    Die öffentliche Begeisterung für
den Wirtschaftsminister Guttenberg rückt in der Folge auch seine Frau weiter ins
Rampenlicht. Im Herbst 2009 folgt dann
der erste Höhepunkt in der Präsentation des neuen Traumpaares. Gemeinsam sind
sie im Oktober bei »Wetten, dass ... ?« mit Thomas Gottschalk zu Gast, der aus
dem oberfränkischen Kulmbach stammt und daher Guttenberg auf kumpelhafte Weise
duzt. Stephanie zu

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