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London Hades

London Hades

Titel: London Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Dettmers
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war mit wenigen Schritten neben ihm, kaum hatte Nathan am Klingelzug neben dem Sofa gel ä utet. » Kann ich auch einen bekommen? « Ein bisschen kam er sich vor wie ein gieriges Kind, aber Mokka – einen guten Mokka – , den hatte er sich schon lange verkniffen.
    Nathan tat so, als habe er nichts geh ö rt, aber er bestellte beim herbeieilenden Dienstm ä dchen zwei Tassen und eine Wolldecke, und als sie zur ü ckkam, ü berlie ß er die zweite Tasse Henry.
    Frances prustete, als Nathan sie zugedeckt hatte und ihr dann zu trinken gab.
    Henry beobachtete seinen Freund am ü siert. In ihm breitete sich das starke Gebr ä u wie ein Lebenselixier aus. Selig nippte er daran und erging sich in dem albernen Gedanken, dies alles k ö nnte ihm geh ö ren. » Auf den Gin hat sie gestern Abend besser reagiert « , bemerkte er.
    » Du hast ihr Gin zu trinken gegeben? « , schnappte Nathan.
    Unter dem Schleier der Ersch ö pfung blitzten Frances ’ Augen w ü tend auf, aber sie kam zu keinem weiteren Protest, weil Nathan ihr wieder die Tasse an die Lippen setzte und penibel ü berwachte, dass sie diese auch ganz leerte.
    » Was hat Monsieur Nicolas nur mit Ihnen angestellt? Er gibt nicht gerade die beste Gesellschaft f ü r Sie ab, Miss. Interessiert sich f ü r Gin, franz ö sische Kaminuhren und macht Schulden …«
    Die Spitze machte Henry unmissverst ä ndlich klar, dass Nathan doch ver ä rgert sein musste, weil er ihm nichts ü ber seine Schulden hatte erz ä hlen wollen. » Du wei ß t nicht wie das ist, wenn man nicht einmal genug Geld f ü r die Dinge des t ä glichen Bedarfs hat « , protestierte er. » Du lebst in diesem Palast! «
    Nathan fuhr auf. » Ich bin gefangen in diesem Palast! Das ganze Zeug geh ö rt mir nicht, und ich brauche auch keinen luxuri ö sen Lebensstil, so wie du ihn pflegst. «
    Luxuri ö ser Lebensstil? Henry drehte sich abrupt um und ging zum Kamin hin ü ber, um seine Tasse scheppernd darauf abzustellen. Die letzten Ü berbleibsel von Luxus trug er tagt ä glich am Leib, und nun hatte er auch noch seinen guten Mantel eingeb üß t!
    Nathan trat hinter ihn. » Warum hast du blo ß ausgerechnet bei Ross Schulden gemacht? «
    » Das habe ich nicht! Ross hat sie aufgekauft « , stellte Henry fest. Pl ö tzlich lag Nathans Hand auf seinem Nacken. Beinahe w ä re er unter der Ber ü hrung zusammengezuckt, doch dann merkte er, dass sein Freund ihm nur den regennassen Justaucorps von den Schultern zog.
    » Ich h ä tte mir nie bei ihm Geld geliehen « , fuhr er fort, ohne sich zu Nathan umzudrehen. » Mit diesem Mann legt man sich nicht an! Offenbar wei ß t du das nicht, denn du scheinst dir ja darin zu gefallen, seine Bluthunde gegen dich aufzubringen. «
    » Und warum habe ich das getan? « Jetzt griff Nathan nach ihm und drehte ihn zu sich herum. » Ich wollte dir helfen « , stellte er fest.
    Mit gerunzelter Stirn sah Henry auf die Hand an seinem Oberarm herunter. Nathans Griff war nicht fest, und Henry glaubte, dessen Finger durch sein Hemd hindurch zittern zu f ü hlen. » Ross ruiniert ein Leben schneller, als man es am Spieltisch verlieren kann. Sei vorsichtig, Nathan. «
    » Der Mann ist Marshall! Seine Aufgabe ist es, f ü r Ordnung auf den Stra ß en zu sorgen, er hat mir gar nichts zu sagen. «
    » Ja, aber es ist auch seine Aufgabe, das Funktionieren der Wache zu kontrollieren. Und ihr seid beide Magistrat Fielding Rechenschaft schuldig. Was w ä re, wenn er dich meldet? Bist du jetzt gerade im Dienst? «
    » Nein « , behauptete Nathan, aber sein Blick irrte kontrollierend zur Uhr.
    » Gib ihm nur den kleinsten Anlass, biete ihm eine einzige Angriffsfl ä che, und du findest dich vor Gericht wieder. «
    Nathan schob die Unterlippe vor. » Du kennst dich wohl sehr gut damit aus? «
    Und ob er das tat! Nicht zum ersten Mal w ü nschte Henry sich, Nathan einfach die Wahrheit ü ber seine Vergangenheit ins Gesicht sagen zu k ö nnen, ihn wissen zu lassen, was Ross ihm alles angetan hatte. Stattdessen entrang sich seiner Kehle nur ein aufgebrachtes Keuchen. Und dessen Bedeutung ging vollkommen unter, weil in diesem Moment wuchtig die Salont ü ren aufgesto ß en wurden und Frances » Mmh … mmh …« machte, w ä hrend sie zur T ü r gestikulierte.
    » Nathaniel! Du bist also doch da! « , fauchte es vom Flur herein. » Habe ich doch richtig geh ö rt, dass es im Salon geklingelt hat. «
    » Onkel! « Nathan lie ß wie vom Donner ger ü hrt Henrys Arm los. Sein Kopf flog zu dem ä

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