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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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wussten. Nachdem er zehn Minuten lang von diversen Ton bandstimmen von Abteilung zu Abteilung weitergereicht worden war, wurde er ins Office of International Affairs durchgestellt und bekam schließlich – nachdem er erklärt hatte, worum es ging – Lieutenant Stephen Maynards Handynummer. Der Lieutenant schien sich in einem lauten Restaurant zu befinden.
    »Ja?«
    »Lieutenant Maynard? Ich rufe von New Scotland Yard an. Wegen Alexei Devereux.«
    »Bleiben Sie dran.«
    Belsey hörte Türen schlagen, dann wurde es leiser.
    »Mit wem spreche ich?«
    »Detective Constable Nick Belsey. Ich arbeite bei New Scotland Yard in London in der Abteilung Finanzermittlungen. Ich bin in Zusammenhang mit AD Development und Alexei Devereux auf Ihren Namen gestoßen.«
    »Was ist los mit dem Kerl?«
    »Ich glaube, ich kann Ihnen da helfen«, sagte Belsey. »Was genau untersuchen Sie?«
    »Wir sind von jemandem gewarnt worden, der wegen eines Projekts von AD Development kontaktiert worden ist. Dabei handelt es sich um seine sehr einflussreiche Persönlichkeit, die sich vertraulich an uns gewandt hat. Er hatte das Gefühl, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht, also haben wir uns die Firma etwas genauer angeschaut. Aber inzwischen existiert der Laden nicht mehr.«
    »Was meinen Sie?«
    »Die Abwicklung fing am Montagmorgen um sieben Uhr an. Drei Konten auf den Namen von AD Development wurden endgültig aufgelöst, die Einlagen zu acht Briefkastenfirmen auf den British Virgin Islands transferiert, eine halbe Million wurde in bar abgehoben. Diese Person hat das Bargeld auf zwei neu eröffnete Konten auf den Inseln eingezahlt. Dann hat er die auch aufgelöst. Wir können nur die Hälfte des Geldes nachverfolgen, es wurde über zwei Tage durch acht Tarnfirmen in Andorra geschleust. Über eine von denen hat er von Luxemburg bis Delaware siebenundzwanzig weitere ruhende Gesellschaften gekauft. Und da endet die Spur der belastenden Unterlagen. Ich glaube, die Banken, die er benutzt, hat er selbst gekauft, Offshorebanken, die Gebühren sind in den letzten zwölf Monaten bezahlt worden. Deshalb kommen wir da auch nicht weiter. Und werden wir so bald wohl auch nicht. Was wissen Sie über den Burschen?«
    »Er ist letzten Sonntag gestorben.«
    »Tja, da war er aber ziemlich umtriebig in der Hölle.«
    Jeder Penny war außer Reichweite transferiert worden. Da hatte jemand, der wesentlich raffinierter als Belsey war, Devereux bis aufs Hemd ausgezogen. Man kann nichts mitnehmen, heißt es, aber Belsey hatte das Gefühl, als hätte Devereux es trotzdem versucht.
    »Haben Sie Erkenntnisse über irgendwelche Aktivitäten in London?«, fragte Belsey.
    »Nein. Ich habe alle EU-Länder gecheckt, aber nirgendwo wurde irgendetwas gemeldet.«
    »Aber eine Verdachtsmeldung gab es«, sagte Belsey. »Von Christie’s in London, am 29. Januar.«
    »Da war nichts aus London, ich hab das nachgeprüft.«
    »Nichts? Da ging’s um fünfhunderttausend in bar.«
    »Ich hab nichts gesehen. Ich arbeite mir hier den Arsch ab an der Sache. Und ich behaupte, dass es sich dabei um den größten Betrugsfall handelt, der mir je untergekommen ist. Aber niemand will das kapieren.«
    Belsey legte auf und rief bei New Scotland Yard an. Schließlich hob ein Beamter vom Nachtdienst des Specialist Investigations Departments ab. Belsey kostete es fünf Minuten, bis er den Beamten überredet hatte, die Verdachtsmeldungen zu überprüfen. Wiederum zehn Minuten später sagte er Belsey, dass es keine gebe. Seit acht Monaten sei keine Verdachtsmeldung von Christie’s bei ihnen eingegangen. Es sah ganz so aus, als hätte Inspector Philip Ridpath die Gründe, um Jagd auf Alexei Devereux machen zu können, selbst erfunden.

46
    In Devereux’ Kühltruhe fand Belsey eine Flasche Wodka. Er ging ins Arbeitszimmer, setzte sich vor den Blutfleck und trank. Keine Verdachtsmeldung, dachte Belsey. Was zum Teufel trieb Ridpath für Spielchen? Andererseits war es ihm egal. Er war ausgelaugt, seine hochfliegenden Hoffnun gen hatten sich in Luft aufgelöst. Vielleicht konnte er jetzt schlafen. Er hob das Glas und brachte einen Toast auf Pierre Smirnoff aus. Mein Kumpel, mein alter Freund. Das Telefon klingelte. Belsey trank. Er konnte die antiken Möbel nicht mehr sehen. Das Telefon hörte nicht auf zu klingeln. Belsey hob ab.
    »Was ist los?«, sagte ein Mann.
    »Nichts ist los«, sagte Belsey. »Alles im Arsch. Verpiss dich.«
    »Wer sind Sie?«
    »Wer sind Si e ?«, sagte Belsey.
    »Was ist

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