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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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geändert.«
    Ridpath nickte wie jemand, den schon der nächste Gedanke beschäftigt.
    »Wissen Sie, was das Seltsamste ist?«
    »Was?«, fragte Belsey.
    »Das Mädchen.«
    »Jessica?«
    »Ja.« Allein der Gedanke daran schien Ridpath durcheinanderzubringen. »Eine Beziehung. Das ist die wirklich radikale Veränderung seines Verhaltens. Dass er sich in sie verliebt hat.«
    »Sogar Milliardären soll so was passieren.«
    »Tja, da haben Sie wohl recht.« Ridpath lehnte sich zurück, und Belsey schenkte ihnen nach. Ridpath roch an seinem Whisky und starrte in das Glas. »Ich frage mich nur: Warum ausgerechnet dieses Mädchen?«, sagte er. »Bei all den Frauen, die er hätte haben können.«
    »Eben weil sie noch keine Frau war«, sagte Belsey. »Sie war ein junges Mädchen von einem Escort-Service. Ein unbeschriebenes Blatt. Vielleicht konnte er sich so vorgaukeln, noch mal jung zu sein. Vielleicht fühlte er sich tatsächlich wieder jung. Eine Achtzehnjährige zu vögeln kann wahre Wunder wirken. Fragen Sie, wenn Sie wollen.« Ridpath schaute von seinem Glas auf. »Vielleicht hat er ja wirklich geglaubt, dass er sie liebt«, sagte Belsey.
    »Sie glauben nicht, dass sie sich geliebt haben?«, fragte Ridpath.
    »Ich habe keine Ahnung. Geht mich auch nichts an. Ich sage nur, dass das alles kein Zufall war.« Ridpath dachte da rüber nach. »Sie hatte es auf reiche Männer abgesehen, sie wollte ein bisschen Glamour«, erläuterte Belsey. »Vielleicht glaubte sie, das würde ihr Leben voller, interessanter machen, was weiß ich. Wahrscheinlich glaubte sie, dass sie verdient hätte, was er zu bieten hatte. Vielleicht stimmte das ja auch.«
    Eine Zeit lang schwiegen beide.
    »Sie machen die Menschen schlecht«, sagte Ridpath schließlich.
    »Ich mache niemanden schlecht. Ich habe sie gesehen. Sie scheint ein nettes Mädchen gewesen zu sein.«
    »Sie haben Sie gesehen?«
    »Ich war ganz in der Nähe, als das in dem Starbucks passiert ist«, sagte Belsey vorsichtig.
    Ridpath schaute ihn an. Belsey hoffte, dass er ihn nicht misstrauisch gemacht hatte.
    »Hat sie etwas gesagt?«
    »Einen Latte mit Vanille. Aber nicht zu mir.«
    »Für Sie waren das also Auftragskiller?«
    »Achtundvierzig Stunden ist das jetzt her, und keiner hat einen Anhaltspunkt. So etwas kriegen nur Profis hin. Attentate mit Schusswaffen mitten in London, zweimal. Ich glaube, wir haben es hier mit internationalen Profis zu tun, die vorher vielleicht noch nicht in England gearbeitet haben, aber von hier aus bezahlt werden. Irgendwer lässt ganz schön was springen, um Devereux etwas heimzuzahlen. Männer, die sich ihre fetten, manikürten Hände nicht schmutzig machen, die aber Mittel und Informationen bereitstellen.« Ridpath nickte. Belsey war sich nicht sicher, ob Ridpath Freund, Feind oder beides war, aber er hatte das Gefühl, durch das Gespräch mit ihm verstand er Devereux besser. Allerdings überließ Ridpath das Reden sehr geschickt seinem Gegenüber. In einem Verhörraum, dachte Belsey, konnte er sicher ziemlich garstig werden. »Was ist mit den Kreditkarten? Gibt’s da irgendwelche Hinweise?«, fragte er.
    »Ich habe ein paar Kontakte in die Abteilung, die sich mit Kreditkartenbetrug beschäftigt. Und ich habe die Bänder der Überwachungskameras angefordert.«
    »Und wann erwarten Sie was Konkretes?«
    »Bald.«
    »Wie bald?«
    »Sobald ich sie davon überzeugen kann, dass das eine ernste Geschichte ist. Morgen rede ich als Erstes mit ein paar Stadträten und Geschäftsinhabern, damit ich die Bänder bekomme. Einige Parteien erkennen langsam die Tragweite der Tatsache, dass irgendwer Alexei Devereux’ Identität benutzt.«
    Belsey stand auf. Sein Puls raste.
    B erta, E mil, L udwig, S amuel, E mil, Y psilon.
    I da, S amuel, T heodor.
    A nton, M artha.
    A nton, R ichard, S amuel, C äsar, H einrich.
    BELSEY IST AM ARSCH. Das vertraute, unheilvolle Entsetzen war wieder da. Seine Muskeln verspannten sich. Er ging an den Regalen entlang, betrachtete die Bücher und dachte scharf nach. Zwischen den alten juristischen Fachbüchern steckten Auszeichnungen für außergewöhnliche Ver dienste: Association of Police Authorities Award, Queen’s Police Commendation . Das waren unglaublich begehrte Auszeichnungen, die gewöhnlich gerahmt an Bürowänden hingen. Ridpath war offensichtlich noch nicht dazu gekommen, sie rahmen zu lassen.
    »Sie haben gesagt, ein gewisser Kovar sei der Meinung, dass Devereux noch im Geschäft ist«, sagte Belsey.
    »Das

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