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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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ein Ausbilder vor jeder Übung zu sagen: Wenn du fertig bist, hör auf. Das war der einzige Witz, den er auf Lager hatte, und der beste Rat, den Belsey jemals bekommen hatte.
    »Haben Sie jemals daran gedacht, sich zu rächen?«
    »Was meinen Sie?«
    »Na ja, ihm die Kehle durchschneiden, zum Beispiel?«
    Ridpath hielt Belseys Blick stand. »Wollen Sie damit andeuten, ich hätte etwas mit Devereux’ Tod zu tun?«
    »Nein. Aber ich könnte.«
    »Ich bin Polizeibeamter.« Belsey lachte. »Ich bin nicht wie Sie«, sagte Ridpath mit unterdrückter Stimme.
    »Was soll das heißen?«
    »Wofür halten Sie sich? Einen Draufgänger?«
    »Wir müssen damit leben, dass Schweinehunde davon kommen. Das ist frustrierend.«
    »Wenn sie davonkommen, dann deshalb, weil wir unsere Arbeit nicht anständig gemacht haben.« Ridpath richtete sich auf. »Ich habe seinetwegen meinen Job verloren. Ich werde nicht zulassen, dass ich auch noch meine Freiheit und meine Würde verliere. Das ist nicht meine Auffassung von Gerechtigkeit.«
    »Haben Sie ein Alibi?«
    »Jetzt hören Sie mal zu …«
    »Immer mit der Ruhe. War nur ein Witz.«
    Aber Ridpath war wütend. Er war vom Hals bis zu den Backen knallrot angelaufen.
    »Was haben eigentlich Sie hier zu suchen? Was haben Sie in diesem Haus gemacht, Detective Constable? Auf dem Boden. Mit einer Flasche Wodka . Erklären Sie mir das.«
    »Vielleicht führe ich meine eigenen Nachforschungen durch«, sagte Belsey. Ridpath schnaubte verächtlich. Belsey hakte nach: »Was wollte Devereux in London?«
    »Das habe ich nie herausgefunden.«
    »Er war nicht einfach ins Exil gegangen«, sagte Belsey. »Er hatte einen Plan.«
    »Er hat immer gesagt, dass er England mag. Die englische Landschaft.«
    »Den Sinn für Humor, nicht zu vergessen.«
    »Den englischen Humor, ja, und die politische Freiheit.«
    »Er war nicht hier, weil er den englischen Sinn für Humor so mochte. Kaum ist er gelandet, eingezogen und wieder aus dem Ikea-Laden rausmarschiert, fängt er auch schon an, Kohle zu machen. Er schmeichelt sich bei der Corporation of London ein, die von einem Milliardär als neuem Freund anscheinend ganz angetan ist. Devereux ist nicht ohne Grund nach London gekommen. Ich glaube, dass er ausgerechnet in Hampstead gewohnt hat, hatte wahrscheinlich auch seinen Grund.«
    Belsey sah einen Hauch von neugieriger Zustimmung in Ridpaths Augen. Jetzt redeten sie Tacheles.
    »Ich glaube, Sie haben recht«, sagte Ridpath.
    »Wie gerissen war Devereux?«
    »Er war clever, aber er war ein Mann, der zu seinem Wort stand.« Ein Zugeständnis, dass Ridpath nur zögernd über die Lippen kam.
    »Das sagen alle.«
    »Er hat mir erzählt, er stehe immer zu seinem Wort und brauche deshalb auch nicht viele zu machen. Er hatte einen persönlichen Verhaltenskodex, an den er sich hielt. Das unterschied ihn von allen anderen.«
    »In der vorletzten Woche hat Devereux in einem Club, dem Les Ambassadeurs, einen gewissen Pierce Buckingham getroffen«, sagte Belsey. »Buckingham war zwar der, der sich da des Öfteren herumtrieb, aber Devereux war Mitglied. Er war sogar mit zwei Mädchen da, von denen er eins an Buckingham weiterreicht, mit dem er irgendein zukünftiges Geschäft begießt. In den folgenden Tagen treibt Buckingham einen Haufen Geld für Devereux auf. Buckingham ist ein Mittelsmann, er vermittelt zwischen Investoren mit üblem Ruf und Investments mit gar nicht üblen Gewinnspannen.«
    »Devereux hatte gewisse Prinzipien. Das heißt nicht, dass er nicht knallhart war. Günstige Gelegenheiten ließ er sich nicht entgehen.«
    »Mir scheint, dass er sich die selbst geschaffen hat.«
    »Exakt.«
    »Ich meine nicht in unternehmerischem Sinn. Ich meine, dass er Menschen dazu überredete, in Projekte zu investieren, die nicht so solide waren, wie sie sich anhörten.«
    Ridpath dachte darüber nach und zuckte dann nichtssagend mit den Achseln. »Das ist nicht der Alexei Devereux, den ich kannte. Sie scheinen sich eine ganz bestimmte Vorstellung zu machen. Okay. Sie sind nicht der Erste, der es mit Theorien über Alexei Devereux versucht hat.«
    »Pierce Buckingham hat den Löffel abgegeben. Auch eins der Mädchen von jenem Abend ist tot, Devereux’ Mädchen. Sie hieß Jessica Holden. Vielleicht haben sie von ihr gehört?«
    »Das Mädchen aus dem Starbucks.«
    »Das werden sie ihr auf den Grabstein schreiben. Schon mal von der Firma PS Security gehört?«
    »Ich hab Chris Starr gekannt, als er noch bei der Flying Squad

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