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London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out

Titel: London Killing - Harris, O: London Killing - Belsey Bottoms Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Harris
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auch diejenigen, die sich schon vorher darum gekümmert haben, dass das Resultat stimmt.«
    »Das sind die, mit denen ich mich nicht an den Spieltisch setze«, sagte Belsey.
    Kovar klopfte ihm auf die Schulter.
    »Ich vertraue Ihrem Boss. Und ich vertraue nur wenigen Menschen. Zugreifen in Zeiten der Krise! So sagt man doch bei Ihnen, oder?«
    »Jeden Morgen.« Belsey hörte, dass sich seine alten Bekannten aus St. Petersburg näherten, und hatte es plötzlich eilig. Kovar hob sein Champagnerglas. Er umklammerte es so fest, dass Belsey die weißen Fingerknöchel sah.
    »Auf das Projekt Boudica«, sagte er. Er sagte es wie jemand, der gerade etwas ausgeplaudert hatte, das eigentlich hätte geheim bleiben sollen. Er zwinkerte und wartete, als sei es nun an Belsey, ihm die Zusage zu erteilen. Belsey versuchte trotz des Halbdunkels, sich Kovars Gesicht genauer anzuschauen. Er sah Zähne, die ein Lächeln, aber auch ein Knurren bedeuten konnten. Und er sah diesen dunklen Schimmer hinter den Augen.
    »Auf Boudica«, sagte Belsey. Dann stießen sie an.

33
    Minuten später hatte er das Grundstück verlassen. Beruhigt lehnte sich Belsey in dem Mercedes zurück, der ihn mit hohem Tempo in die Stadt zurückbrachte.
    »Setzen Sie mich am Polizeirevier Hampstead ab«, sagte Belsey, als sie sich Golders Green näherten. Der Fahrer schaute ihn an, sagte aber nichts. »Kennen Sie den Weg?«, fragte Belsey.
    »Ja, Sir.«
    »Geben Sie Gas.«
    Sie fuhren durch die Nacht. Nebel wand sich um die Backsteingebäude Hampsteads. Ein Streifenwagen kroch mit eingeschalteten Nebelscheinwerfern durch die leeren Straßen. Andrews und Robinson, dachte Belsey. Wahrscheinlich saßen sie schweigend nebeneinander und dachten an ihre Familien. Belsey, jenseits aller Müdigkeit, fuhr seine eigene Nachtstrei fe. Er hatte das immer genossen: die kurze Zeit, wenn die Schlaflosen das Kommando übernahmen, wenn die Nachtaktiven ihre Pläne machten.
    Der Mercedes bog in die Rosslyn Hill ein, und Belsey schaute zu den Fenstern des Reviers. Im ersten Stock brannte kein Licht.
    »Die Rechnung ist bezahlt?«
    »Alles bezahlt.«
    »Danke.« Belsey stieg aus. Er fragte sich, ob es üblich war, dem Fahrer ein Trinkgeld zu geben. »Hier«, sagte Belsey und hielt dem Fahrer die falsche Rolex hin. »Gute Arbeit.«
    »Das ist nicht nötig, Sir.« Der Mercedes fuhr los, Belsey streif te sich die Uhr wieder übers Handgelenk und ging ins Revier.
    Viertel vor vier. Ein Zivilbeamter saß im Schein des stummen Fernsehers in der Kantine.
    Ein Mann in einer der Zellen sang ein paar Zeilen eines Liedes. Belsey ging die Treppe zum CID-Büro hinauf. Er ließ das Licht aus und schaltete seinen Computer an.
    Max Kovar hatte in England keine Vorstrafen, sein Name tauchte aber dreimal in einer internationalen Liste auf. In einem Fall hatte am Silvestertag 2003 in Berlin ein Rennbahnbetreiber seinen Steuerberater erschossen. Im folgenden Jahr waren in Madrid einige Immobiliengeschäfte Kovars untersucht worden, bei denen ein toter Kommunalbeamter in einem Swimmingpool eine Rolle gespielt hatte; es war keine Anklage erhoben worden. Und am 23. Juni 2007 waren an der Grenze der Vereinigten Arabischen Emirate sieben frisierte Pferdepässe bei Kovar gefunden worden. Da ihm die Hengste von der Königsfamilie Al Nahyan verkauft worden waren, kam er ohne Strafe davon.
    Kovar schien ziemlich umtriebig zu sein. Und ziemlich reich. Belsey fragte sich, ob er mit Kovar einen Hebel hätte, mit dem er Devereux’ Identität leichter ausbeuten könnte. Er spürte ein erwartungsvolles Prickeln. Kovar hielt Belsey für ein direktes Verbindungsglied zu dem Oli garchen. Belsey hatte versucht, Devereux’ Vergangenheit zu stehlen, was aber war mit dessen zukünftigen Unter nehmungen?
    Belsey googelte den Kinderhilfsfonds der City of London. Er war eine eingetragene Wohltätigkeitsorganisation, die benachteiligte Kinder aus der Innenstadt von London unterstützte. Links führten ihn zu Geschichten über ausländische Spender, die sich auf diese Weise durch die Hintertür Vergünstigungen erkauft hatten. Eine Gruppe, die sich »Aktionsgruppe für mehr Transparenz« nannte, wies darauf hin, dass der Fonds in einer Zeit gegründet worden war, als in mehreren Fällen von anonymen Auslandsspenden an Granby und seine Partner Ermittlungen im Gange gewesen waren. Milton Granby saß im Stiftungsrat des Fonds.
    Belsey arbeitete sich durch alle frei zugänglichen Informationen über Granby. Der Chamberlain lebte in

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