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Londons Albtraum-Nächte

Londons Albtraum-Nächte

Titel: Londons Albtraum-Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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später geworden ist. Aber ich musste noch einige Reparaturen durchführen.« Er hob seinen Werkzeugkasten an. »Und jetzt wollen Sie bestimmt Ihre Wohnung sehen.«
    »Das wäre von Vorteil.«
    »Kommen Sie mit.«
    »Ist es weit?«, fragte Suko.
    Brixon lachte. »Hier ist nichts weit. Vielen ist es sogar zu eng. Wir leben hier alle dicht an dicht. Es ist nur oft kompliziert, eine Wohnung zu finden.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Der Hausmeister stellte seinen schweren Werkzeugkasten ab. »Und? Haben Sie schon was herausgefunden? Sind Sie vielleicht einen Schritt weitergekommen?«
    »Leider nicht.«
    »Aber es gab einen Anruf«, klärte ich Brixon auf.
    »Von wem?«
    »Raten Sie mal.«
    Er öffnete seinen Mund und nickte staunend. »Klar, der Killer, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    Brixon strich über sein graues Haar. Wir sahen, dass er schluckte. Die Gedanken, die durch seinen Kopf gingen, konnten einfach nicht positiv sein. »Dann hat er Sie unter Kontrolle«, flüsterte er, »und das kann nur bedeuten, dass er in der Nähe ist.«
    »Wir sehen es ebenso.«
    »Und jetzt?«, flüsterte der Hausmeister.
    »Wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns unsere neue Bleibe zeigen würden.«
    »Klar, gern, sicher.«
    Er ging vor. Wir durchschritten einen kleinen Nebenflur, gingen dann die Stufen einer Treppe hoch und bogen ab in eine schmale Nische, die zu einem der später geschaffenen Anbauten führte.
    »Wir nennen sie Vogelnester«, erklärte Tom Brixon. »Sie kleben praktisch an der Hauswand.«
    »Und es ist noch nichts zusammengebrochen?«, fragte Suko.
    »Nein, bisher nicht.«
    Brixon schloss die Tür auf. Sie schien unter einer Folter zu leiden, denn sie quietschte, als sie nach innen gedrückt wurde. Viel hatten wir nicht erwartet, in diesem Fall allerdings sahen wir nichts. Es war ein leeres Zimmer, in das wir hineingingen. Es war feucht. Es roch nach Staub und Farbe. Der Raum war klein. Das Fenster passte sich diesen Maßen an, und die Wände sahen grau und schmutzig aus. Es gab einen zweiten Raum, in den ich hineinging. Hier waren die Wände schon gestrichen worden. Auf dem Boden standen noch die Farbeimer und das Werkzeug für die Maler. Von hier aus führte der Weg auch in die kleine Nasszelle, in der sich alles zusammendrängte und die Dusche so klein und eng war, dass sie auch in einen Campingwagen gepasst hätte. Man hatte dem sowie schon kleinen Raum noch etwas genommen, um dieses Minibad überhaupt installieren zu können.
    Eine Heizung sah ich nicht, auch keinen Ofen. Es war feucht, und in der Luft hing der Geruch von alten Lappen.
    Das war nichts für uns, aber wir würden darin »wohnen«, bis der Killer gestellt war.
    Tom Brixon hatte im ersten Raum gewartet. Wir gingen wieder zu ihm, und er sah unsere Gesichter, die das ausdrückten, was wir empfanden.
    »Das sind keine Tanzsäle, aber es gibt Menschen, die froh darüber sind, ein Dach über den Kopf zu haben.«
    »Wenn es nicht reinregnet, ist es ja gut«, erklärte Suko.
    »Das meine ich auch.«
    Das Fenster ließ sich öffnen, nachdem ich am Griff geruckt hatte. Von der Höhe her befanden wir uns in der ersten Etage. Wir schauten in den Hinterhof hinein, der auch bei Sonnenschein sicherlich trist aussah. Jetzt allerdings wirkte er noch grauer. Das konnte am Regen liegen, der aus den Wolken nieselte.
    Brixon wollte uns nicht im Wege stehen und hielt sich an der offenen Tür auf. »Sie befinden sich hier im Nebenhaus.« Er deutete nach rechts. »Wenn Sie in diese Richtung gehen, kommen Sie wieder zu meiner Wohnung. Es ist ganz einfach.«
    »Dort waren wir schon«, sagte ich.
    »Das dachte ich mir. Haben Sie meine Frau kennen gelernt?«
    »Nicht nur sie. Auch einen gewissen Gerald King.«
    »Das ist der Mieter dieser Wohnung. Er gehört zu den Menschen, die froh sind, überhaupt eine Bleibe zu haben.«
    »Kennen Sie ihn näher?«
    »Nein, Mr. Sinclair. Er ist ein Mieter wie alle anderen auch. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Und über die Vergangenheit dieser Häuser wissen Sie auch nichts?«
    Tom Brixon war von meiner Frage überrascht worden. »Wie meinen Sie das denn?«
    Ich winkte ab. »Schon gut, vergessen Sie es. Ich habe erfahren, dass es beim Bau einen Toten gegeben hat, aber das ist verdammt lang her.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    Ich nickte ihm zu. »Gut, dann war das vorläufig alles. Ich denke, dass wir jetzt allein zurechtkommen.«
    Der Ansicht war Brixon nicht. Er schaute sich um und hob dabei die Schultern. »Was halten Sie

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