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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sie handeln nach ihren eigenen moralischen Vorstellungen und nicht denen der Zivilisation. Du hast ja den Ausdruck im Gesicht dieses Mannes gesehen.« Er zeigte hinter sich in die Richtung des toten Mannes, der versuchte hatte, sie niederzuschießen.
    »Es ist viel aufregender, an handfesten Aktionen teilzunehmen statt an Debatten. Man erhält sofort seine Belohnung. Im Augenblick müssen sie doch denken, sie hätten diese Welt errungen. Dabei ist alles, was sie besetzt halten, nur ein kleines Stück dieser Welt, aber davon wirst du sie nie überzeugen können. Jedenfalls nicht jetzt, nicht in diesem Augenblick.«
    Die lange Haarsträhne schwang ihr gegen das Ohr. »Wie kommt es, daß du soviel über Massenpsychologie weißt?«
    »Ich hatte Lehrer, die alles darüber wußten. Aber beeil dich jetzt!«
    Sie rannte nun etwas leichtfüßiger und ließ sich von ihm immer tiefer in die Lagerabteilung von Coldstripe führen. Nach einer Weile waren sie ringsum von Vorratskisten umgeben. Die Lichtröhren hier waren schwach und hätten längst ausgewechselt werden müssen. Sie waren kleiner und weitaus leichter zu entfernen als die großen in der Forschungsabteilung, aber immer noch größer als das, wonach er suchte.
    Er fragte Clarity ohne große Hoffnung, etwas Nützliches zu erfahren. Sie war Geningenieurin und keine Quartiermeisterin. Sie untersuchten die einzelnen Kisten, lasen die aufgeklebten Schilder und wünschten sich sehnlichst einen Codescanner.
    Sie fanden eine Menge Konzentrate und stopften sich damit die Taschen voll. Im hinteren Teil des großen Raums fanden sie verschiedene kleinere Nebenhöhlen, die verschlossen waren, um Unbefugten den Zutritt zu verwehren. Eine Reihe von Containern hinter der Absperrschranke trug das Zeichen für radioaktiven Inhalt. Die meisten waren einfach nur teuer. Die Schranke, die sie schützte, war nicht sehr kompliziert. Sie sollte eigentlich nur Gelegenheitsdiebe abhalten. Keine war installiert worden mit dem Gedanken an Profiräuber.
    Flinx holte das Werkzeug hervor, das er auf Alaspin so erfolgreich eingesetzt hatte. Es ist schon eine Ironie, wie die Umstände mich aus meiner Zurückgezogenheit herausholen, dachte er.
    Clarity sah zu, wie er die Schlösser besiegte und das Tor nach weniger als einer Minute aufstieß. »Du mußt in deinem Beruf sehr gut gewesen sein, als du ihn noch ausgeübt hast.«
    »Das war ich. Dann fing ich an zu wachsen, daher gab ich ihn für immer auf. Es ist schwierig für einen großgewachsenen Dieb, unauffällig zu sein.« Er zog das Tor beiseite.
    Die sündteuren elektronischen Geräte und wissenschaftlichen Instrumente interessierten ihn nicht. Was er wollte, waren die kompakten hochintensiven Chemoröhren, die die Lagerhöhle erhellten. Jede war einen halben Meter lang. Es war nicht schwierig, zwei der hell leuchtenden Zylinder aus ihren Fassungen zu nehmen. Eine reichte er Clarity, die andere behielt er selbst.
    Er versuchte, das hellste Paar Leuchten auszuwählen. Sie waren konstruiert, um sehr lange ohne Kontrolle und Wartung zu funktionieren, und brauchten keine Batterien, keine Energiepacks, keine geladenen Chips. Solange die Röhren unversehrt blieben, würden sie nun so lange Licht haben, wie sie es wahrscheinlich brauchten.
    »Was ist mit Wasser?« Er fühlte sich jetzt besser, nun da sie Nahrung und Licht hatten. »Wahrscheinlich wird es noch einige Zeit dauern, ehe die Lage sich hier wieder beruhigt hat.«
    »Man braucht auf Long Tunnel kein Wasser mitzunehmen. In den Höhlen gibt es reichlich davon. Vergiß nicht, daß hier unten richtige Flüsse fließen.« Sie sah ihn unsicher an. »Was hast du vor, Flinx?«
    »Wir werden warten. Wir suchen uns einen weit entfernten, dunklen und friedlichen Ort, wo niemand auf irgend jemanden schießt, und warten dort. In zwei Tagen gehen wir zurück und sehen nach, was los ist. Wenn der Hafen noch nicht gefallen ist, dann werden wir versuchen, dorthin zu gelangen. Nach dem Kampf kommt es meistens zu Verhandlungen. Vielleicht sind sie mit der Vernichtung der Anlagen von Coldstripe schon zufrieden. Vielleicht sind sie nur an einem sicheren, unbehelligten Start von diesem Planeten interessiert und verschwinden, wenn sie das zugesichert bekommen. Vielleicht.
    Wenn sie es schaffen, den gesamten Hafen zu besetzen, dann müssen wir irgendeine Möglichkeit finden, zu meiner Fähre zu gelangen.« Er sah an ihr vorbei. »Kennst du dich in den unbenutzten Höhlen aus?«
    »Nein. Es gab nie einen Grund, weiter

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