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Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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gepeinigt. »Warum zur Hölle solltest du das?«
    »Ich mag Haferkuchen. Besonders mit ein wenig Honig.«
    »Verdammt, ich meine, warum solltest du mich wollen? Sieh dich an. Ich habe dich den Verderbtesten der Demimonde vorgestellt, und du sitzt da, ganz und gar makellos und unschuldig, und lächelst mich an.«
    »Was sollte ich denn deiner Meinung nach tun? Mehr Juwelen verlangen? Teller zerschlagen und schreien, wenn ich sie nicht bekomme? Drohen, dich eines anderen Mannes wegen zu verlassen, der mir mehr davon kaufen wird?«
    »Das ist das, was alle tun.« Seine Stimme klang hohl.
    »Siehst du, du verachtest die Frauen. Ich habe dir das schon einmal gesagt, erinnerst du dich?«
    »Ich verachte Frauen, die so sind, wie du sie beschrieben hast, ja.«
    »Dann hab nichts mehr mit ihnen zu tun. Lass uns nach Berkshire gehen und sagen: zur Hölle mit ihnen allen.« Als Cam sie skeptisch ansah, schlang Ainsley die Arme um ihn und spielte mit dem Haar in seinem Nacken. »Es ist das, was ich wirklich will, Cameron. Die Pferde, den Dreck und dich.« Sie küsste ihn.
    Und so kam es, dass sie nach Berkshire fuhren.
    Cameron hatte noch nie eine Frau auf seinen Landsitz Waterbury Grange in Berkshire gebracht, der südlich von Hungerford lag. Er hatte das Anwesen nach Elizabeths Tod gekauft, weil er einen Rückzugsort von Kilmorgan und seinem Vater und Elizabeths Grab gebraucht hatte.
    Er hatte jede Menge Dienstboten eingestellt, hatte Daniel alle Freiheiten gelassen und sich auf Pferderennen konzentriert. Newmarket, Epsom, Ascot, die St.-Leger-Rennen – das waren die Höhepunkte, um die seine Welt sich drehte.
    Anspruchsvolle Geliebte passten nicht in diese Welt. Ainsley jedoch tauchte in sie ein, ohne sie aus dem Tritt zu bringen oder selbst aus dem Tritt zu geraten. Sie übernahm die Führung des Haushalts in dem Moment, als sie dort ankam, deckte schon bald die langjährige Praxis der Dienstboten auf, die besten Lebensmittel für sich zu behalten und dem gleichgültigen Cameron das zu servieren, was übrig war, und schob dem einen Riegel vor.
    Cameron fand ihre Empörung darüber, wie man ihn ausgenutzt hatte, amüsant. »Diese Leute haben mich am Leben gehalten, als ich hierherkam, und sie haben sich für mich um Danny gekümmert. Ich missgönne es ihnen nicht.«
    »Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen Es-ihnen-missgönnen und knorpeligen Schweinebauch essen, während sie sich an zartem Beefsteak gütlich tun.«
    Cameron zuckte die Schultern. »Tu, was dir gefällt. Ich verstehe mich nicht besonders gut auf das Regeln häuslicher Angelegenheiten.«
    »Offensichtlich nicht«, entgegnete Ainsley mit einem Stirnrunzeln.
    Cameron konnte nicht von der Hand weisen, dass Ainsley recht damit gehabt hatte, hierherzukommen. Die Januarwinde waren frisch und rau, aber die schlimmste Zeit des Winters ging rasch vorbei, und er und Angelo, mit Daniel im Schlepptau, begannen mit dem Training. Cameron stellte fest, dass er sich darauf freute, jeden Morgen vor Sonnenaufgang aufzustehen und mit Daniel die Pferde aus dem Stall zu lassen, wenn die Sonne aufging.
    Pierson hatte Night-Blooming Jasmine bislang noch nicht von Bath herübergebracht, und Cam fragte sich, ob er die Stute überhaupt bringen würde. Abgesehen davon begann die Zeit des Trainierens auf eine zufriedenstellende Weise.
    Camerons Ställe waren in der Tat Arbeitsställe mit vielen Trainern und Menschen, die kamen und gingen, und einer gut eingespielten Routine. Angelo war Camerons Stellvertreter, und jeder Trainer, jeder Stallknecht oder Jockey, der damit Probleme hatte, wurde aufgefordert, Waterbury Grange zu verlassen. Angelo kannte die Pferde so gut wie Cameron, und die Trainer, die am längsten bei Cameron waren, respektierten Angelo und sagten:
Er weiß, was er tut, dieser Rom
.
    Was Cameron anging, so verschwand seine Langeweile, kaum dass der Berkshire-Wind ihm das Haar zerzaust hatte und er die Aufregung der jungen Pferde spürte, die an der Longe zu ihm geführt wurden. Wieder einmal fühlte er sich wach und lebendig. Wenn er und Daniel am Nachmittag ins Haus zurückkehrten, hatte Cameron einen weiteren hellen Punkt in seinem Leben – Ainsley.
    Sie passte sich so gut in den Haushalt ein, als hätte sie ihr ganzes Leben hier verbracht. Die Haushälterin, die mit Cameron nie mehr als unbedingt nötig gesprochen hatte, befand sich mit Ainsley in ständigem Austausch, während diese ihr Fragen über alle Aspekte der Führung des Haushalts stellte. Ainsley

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