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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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gequält.
    Als sie James' Schlafzimmer betrat, hielt sie auf der Türschwelle inne. Er war wieder im Bett, saß mit einem Stapel Kissen hinter sich da und wirkte keineswegs, als hätte ihm sein Ausflug in ihr Badezimmer geschadet, was sie erleichtert zur Kenntnis nahm.
    Offensichtlich hatte ihm Snively geholfen, ein Nachthemd anzuziehen. Vorgestern hatte sie einige neue für ihn in Auftrag gegeben. Das Hemd, das er nun trug, war aus weichem Leinen.
    Dass er sie freundlich anlächelte, irritierte sie. Sie hatte mit einem bösen Blick oder zumindest mit einer Leidensmiene gerechnet. Bevor sie ihm sagen konnte, wie sehr sie sich darüber freute, dass es ihm besser ging, klopfte es hinter ihr an der Tür.
    "Das wird wohl Snively sein", meinte sie, während sie öffnete. Snively kam mit einem großen Tablett herein, auf dem silberne Servierschalen standen. Verlockende Gerüche durchdrangen das Zimmer. "Bitte, bringen Sie das Abendessen doch herein", bat Susanna. "Stellen Sie das Tablett auf dem Stuhl neben seinem Bett ab."
    "Soll ich Ihnen beim Essen behilflich sein, Mylord?" fragte Snively, während er das Zimmer durchquerte.
    "Nein, vielen Dank, Thomas. Kommen Sie doch in einer Stunde wieder", bestimmte James.
    "Mylord", meinte Snively. "Ich habe nach Krücken geschickt. Sie werden bestimmt bald da sein."
    "Vielen Dank, Snively."
    Susanna war überrascht, dass James' Stimme viel fester klang als beim Aufwachen, was keine Stunde zurücklag. Interessiert beobachtete sie außerdem, wie er mit dem Diener in einem akzentfreien Hochenglisch sprach, sich freundlich, aber autoritär gab. Wie mein Vater. Zum ersten Mal wurde Susanna bewusst, dass der Highlander trotz seiner schlechten Kleidung von Stand war. Er schien es gewöhnt zu sein, Leuten Befehle zu erteilen.
    Snively verneigte sich, nachdem er das Tablett abgestellt hatte, und ging hinaus. Sie waren allein.
    Jetzt, wo James nicht mehr so krank war, kam es Susanna befremdlich vor, allein mit ihrem Mann zu sein. Er war ihr lieber gewesen, als er schwach gewesen war. Nun sah sie sich einem großen, einschüchternd muskulösen Mann gegenüber, von dem sie wenig wusste.
    "Ich habe großen Hunger", erklärte er, während er gierig auf das Tablett starrte. "Hast du schon gegessen?"
    "Nein", erwiderte Susanna, die in den vergangenen drei Tagen nur selten Hunger verspürt hatte. An diesem Abend aber hatte sie ein komplettes Menü für sich bestellt. Müde zog sie einen Sessel an den Stuhl heran, auf dem das Tablett stand. Als sie die gewölbten Silberdeckel von den Schüsseln hob, schnupperte James.
    "Mmmh, Roastbeef. Und Zwiebeln, nehme ich an?"
    "Für dich gibt es Suppe", wies Susanna ihn zurecht und musterte die Schüsseln. "Wie schön, Snively hat sie in eine Tasse füllen lassen. Dann muss ich dich nicht füttern. Hier, nimm", sagte sie und reichte ihm eine Porzellantasse, bevor sie den nächsten Deckel lüpfte.
    "Igitt! Das ist ja grün!" sagte James angewidert und reichte ihr die Tasse zurück.
    Susanna starrte die Suppe an. "Natürlich! Es ist Erbsensuppe. Nahrhaft und kräftigend. Genau das Richtige für einen Genesenden wie dich. Trink schon."
    Der Schotte verschränkte die Arme vor der Brust und weigerte sich, ihr die Tasse abzunehmen. "Ich hasse Erbsensuppe! Ich will von dem Roastbeef! Hast du überhaupt eine Ahnung, wie hungrig ich bin?"
    Susanna überlegte sich, ob es sich lohnte, sich wegen der Suppe mit ihm zu streiten. Schließlich entschied sie, dass es dies nicht wert war. Wenn er unvernünftig sein wollte, bitte. Sie schnitt ihm eine Scheibe Brot ab, tunkte sie in Bratensoße und legte es auf einen der Teller. Mahnend hob sie den Zeigefinger. "Ich will keine Klagen hören, wenn dir nachher der Magen wehtut!"
    James griff nach dem Teller, schlang die Scheibe hinunter und leckte sich die Fingerspitzen ab. Was für schockierende Manieren, dachte Susanna, während sie sich selbst eine Scheibe vom Braten abschnitt. Bevor sie sich auftun konnte, hielt James ihr seinen Teller hin. Widerwillig legte sie die Bratenscheibe darauf.
    "Mehr", meinte James entschieden. "Und bitte auch von den Karotten und Zwiebeln."
    Verärgert schnitt sie ihm weitere Scheiben vom Roastbeef ab. "Benutze doch wenigstens Besteck zum Essen", sagte sie und reichte ihm ihre Gabel.
    Er lächelte sie an. Gebannt von diesem Lächeln sah Susanna ihm dabei zu, wie er in null Komma nichts alles in sich hineingeschaufelt hatte, was auf dem Teller gelegen hatte, und ihr den Teller mit erwartungsvollem

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