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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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brachte sie nur immer den Teufel in ihm zum Vorschein?
      Mrs Plumtree hatte ihn grimmig ins Visier genommen. »Aus diesem Grund bin ich gezwungen, mein Unternehmen und mein Geld den Kindern meiner Tochter zu hinterlassen, diesem undankbaren Pack!«
      Oliver kniff die Augen zusammen. »Hinterlassen? Wir bekommen doch nur etwas, wenn wir deine gnadenlosen Forderungen erfüllen, nicht wahr, Großmutter?«
      Mrs Plumtree erhob sich unvermittelt. »Miss Butterfield, könnte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen?«, fragte sie schmallippig.
      »Warum?«, fuhr Oliver sie an.
      »Wenn ich es dir sagen wollte«, entgegnete seine Großmutter abweisend, »hätte ich dich dazugebeten, was ich ganz bewusst nicht getan habe.«
      »Maria hat bisher kaum etwas gegessen«, sagte er. »Lass sie in Ruhe.«
      »Ist schon gut«, schaltete sich Maria ein. »Ich spreche gern mit deiner Großmutter.« Sie wollte wissen, was los war, und mit etwas Glück konnte sie es von Mrs Plumtree erfahren, ohne sich zu verraten. Obwohl sie den Eindruck hatte, dass Mrs Plumtree längst erraten hatte, zu welchem Zweck Oliver sie mitgebracht hatte.
      Oliver schien vor Wut zu kochen. »Maria, es besteht kein Grund …«
      »Lass nur.« Sie stand auf und legte ihre Serviette auf den Tisch. »Ich habe ohnehin keinen großen Hunger.«
      »Muss ich auch mit?«, fragte Freddy in klagendem Ton.
      »Nein, Freddy«, entgegnete Maria und unterdrückte ein Grinsen. »Ich denke, das ist nicht nötig.«
      Mrs Plumtree verließ den Speisesaal, und Maria folgte ihr in den gegenüberliegenden Salon. Kaum hatte die alte Dame die Tür geschlossen, ging sie auch schon mit unverhohlenem Zorn auf Maria los. »Wie viel Geld wollen Sie dafür haben, dass Sie diese Farce beenden?«
      Maria stutzte. »Wie bitte?«
      »Hören Sie, Miss Butterfield«, entgegnete Mrs Plumtree mit schneidender Stimme. »Ich bin sicher, dass mein Enkelsohn Ihnen Geld dafür angeboten hat, dass Sie seine Verlobte spielen, weil er mich dazu bringen will, von meinen Forderungen zurückzutreten. Ich gebe Ihnen das Doppelte von dem, was er Ihnen versprochen hat. Sagen Sie mir einfach, wie viel es ist.«
      Maria sah sie völlig perplex an. Das Angebot war zwar eine Beleidigung, aber sie spielte einen Moment mit dem Gedanken, es anzunehmen. Mit dem Geld könnte sie selbst jemanden mit der Suche nach Nathan beauftragen und hätte nichts mehr mit dieser verrückten Familie zu tun. Sie war Oliver nichts schuldig – bislang hatte er sich einfach nur abscheulich benommen.
      Nun ja, immerhin hatte er sie und Freddy vor diesem Mob im Bordell gerettet. Und die Großmutter würde es vermutlich nicht zulassen, dass er sie festnehmen ließ, wie er es angedroht hatte, aber Maria hatte ihm versprochen, die »Farce« wenigstens einen Abend lang aufrechtzuerhalten. Wenn sie ihr Wort nicht hielt, hatte sie auch nicht das Recht, ihm wegen seiner Unmoral Vorhaltungen zu machen.
      Außerdem ärgerte es sie, dass Mrs Plumtree zu glauben schien, sie könnte jeden kaufen. Maria hatte gedacht, der englische Adel wäre viel zu erhaben, um den schnöden Mammon auch nur zu erwähnen. Aber, Grundgütiger, diese Leute waren ja schlimmer als amerikanische Großindustrielle!
      Mrs Plumtree klopfte mit ihrem Stock auf den Boden. »Ich hätte gern eine Antwort.«
      »Ich bitte um Verzeihung.« Maria straffte die Schultern. »Ich bin zutiefst bestürzt über Ihre Behauptung, dies sei eine Farce. Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Enkelsohn mich nicht heiraten will?«
      »Halten Sie mich nicht zum Narren, Mädchen.« Mrs Plumtree kam mit einer für ihr Alter überraschenden Flinkheit auf sie zu. »Mein Enkel weiß, dass Sie genau die Sorte Frau sind, die meinen Ansprüchen an seine Zukünftige nicht genügt. Allein aus diesem Grund hat er sie ausgewählt.« Sie stampfte mit ihrem Stock auf. »Aber da spiele ich nicht mit! Also sagen Sie mir, wie viel Geld Sie wollen, verdammt!«
      Nun, Mrs Plumtree war anscheinend eine Freundin klarer Worte. Aber wenn sie dachte, Maria würde die Flucht ergreifen, nur weil sie ein bisschen herumpolterte, dann wusste sie offensichtlich nicht, mit wem sie es zu tun hatte.
      »Ich will Ihr Geld nicht. Ich will gar nichts von Ihnen. Oliver hat mich ›ausgewählt‹, wie Sie es ausdrückten, weil er etwas für mich empfindet.« Zwar nicht das, was sich Mrs Plumtree vermutlich vorstellte, aber zumindest war es nicht gelogen. »Wenn Sie das grämt, tut es mir leid, aber

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